In den Dezembernächten gibt es Himmelsschauspiele zu beobachten. Es sind auch zwei Sternschnuppenströme angekündigt. Ab Ende des Monats werden die Tage wieder heller.
Mit Einbruch der nun früh einsetzenden Dunkelheit zieht Jupiter hoch am Osthimmel die Blicke auf sich. Er leuchtet in einem weißlichen Licht und ist im Dezember neben dem Mond das hellste Gestirn am Nachthimmel. Um Mitternacht sieht man ihn hoch am Südhimmel. Er ist so hell, dass man ihn auch am aufgehellten Stadthimmel mühelos erkennen kann. Vom Morgenhimmel beginnt Jupiter sich allmählich zurückzuziehen. Anfang Dezember geht er um fünf Uhr morgens unter, zum Jahresende bereits zwei Stunden früher.
Auch Saturn kann noch am Abendhimmel gesehen werden. Er ist längst nicht so hell wie Jupiter, ist aber dennoch gut zu erkennen, zählt er doch zu den Gestirnen erster Größenklasse. Zu Monatsbeginn geht der Ringplanet kurz vor 23.00 Uhr unter, Ende Dezember aber schon gegen 21.00 Uhr. Am Abend des 17. ergibt sich in südwestlicher Richtung ein netter Himmelsanblick, wenn die Sichel des zunehmenden Mondes an Saturn südlich vorbeizieht. Gegenwärtig ist der Saturnring nur wenig zur Erde geneigt. Im Teleskop scheint der Saturnglobus links und rechts zwei Spitzen zu haben – ein seltener Anblick.
Venus lässt das Jahr als Morgenstern ausklingen. Hell strahlt sie unübersehbar vor Tagesanbruch am Südosthimmel. Die Sichel des abnehmenden Mondes gesellt sich am 9. zu unserem inneren Nachbarplaneten, ein nettes Fotomotiv gegen 6.30 Uhr. Ihre Aufgänge verschiebt Venus zu immer späteren Zeiten. Am 1. erscheint sie kurz vor 4.00 Uhr morgens über dem Südosthorizont, zu Silvester gegen 5.15 Uhr.
Venus umrundet die Sonne in nur siebeneinhalb Monaten. Eine dichte, undurchsichtige Wolkenhülle umschließt diesen Planeten. Venus ist nur zwei Drittel so weit wie die Erde von der Sonne entfernt und es gibt auf ihr weder Wasser noch Sauerstoff. Zu über 90 Prozent setzt sich die Venusatmosphäre aus Kohlendioxid (CO2) zusammen, was einen erheblichen Treibhauseffekt bewirkt. Mars hält sich bei der Sonne am Taghimmel auf und bleibt unbeobachtbar. Erst Ende Mai 2024 wird der Rote Planet am Morgenhimmel auftauchen.
Feuerkugeln unter den Sternschnuppen im Dezember
Vom 7. bis 17. Dezember tauchen die Sternschnuppen des Geminidenstromes auf. Sie scheinen dem Sternbild Zwillinge zu entströmen. Zum Maximum um den 14. ist mit bis zu 150 Meteoren pro Stunde zu rechnen. Teils sind auch sehr helle Objekte darunter, sogenannte Boliden oder Feuerkugeln.
Um die Weihnachtszeit treten die Ursiden in Erscheinung. Ihre größte Tätigkeit erfolgt in der Nacht vom 22. auf 23. Dezember gegen Mitternacht. Ihr Ausstrahlungspunkt oder Radiant liegt im Sternbild Kleiner Bär (Kleiner Wagen), zu dem der Polarstern gehört. Da der Ausstrahlungspunkt zirkumpolar ist, also nicht untergeht, sind die ganze Nacht über Ursidenmeteore zu beobachten. Zum Maximum sind etwa 20 Meteore pro Stunde zu erwarten. Ursache der Ursiden ist der Komet 8P/Tuttle. Die Eindringgeschwindigkeiten liegen um 35 Kilometer pro Sekunde.
Neumond tritt am 13. um 0.32 Uhr ein. Vollmond wird am 27. um 1.33 Uhr erreicht. Um Mitternacht steht der Vollmond hoch im Sternbild Zwillinge am Firmament. Er nimmt die höchste Vollmondstellung des ganzen Jahres ein. Mit 404 346 Kilometern befindet sich der Mond am 4. in Erdferne, während ihn am 16. in Erdnähe nur 367 901 Kilometer von uns trennen.
Gegen 22 Uhr sind bereits alle Wintersternbilder aufgegangen. Das komplette Wintersechseck ist nunmehr sichtbar – mit Kapella im Fuhrmann, Pollux in den Zwillingen, Prokyon im Kleinen Hund, Sirius im Großen Hund, Rigel im Orion und Aldebaran im Stier. Aldebaran leuchtet in einem rötlichen Licht und ist somit kühler als unsere Sonne. Als Hauptstern des Stieres markiert er sein blutunterlaufenes Auge. Aldebaran steht von der Erde aus gesehen mitten in einer Gruppe von Sternen, dem Sternhaufen der Hyaden, dem Regengestirn. Er ist jedoch weniger als halb so weit entfernt wie die Hyadensterne, von denen uns 150 Lichtjahre trennen. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die ein Lichtstrahl in einem Jahr zurücklegt, nämlich rund neuneinhalb Billionen Kilometer. Es ist somit ein Entfernungsmaß und keine Zeiteinheit, wie manchmal fälschlich angenommen.
22. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres
Die Herbststernbilder sind inzwischen in die westliche Himmelshälfte gerückt, bis auf Perseus. Am Westhimmel ist das Pegasusquadrat zu sehen. Seine Südwestecke deutet zum Horizont, das Sternenviereck steht schräg zur Horizontlinie. Vom Pegasus zieht sich die Sternenkette der Andromeda bis zum Zenit. Südlich der Andromeda liegt das kleine, aber einprägsame Sternbild Dreieck oder Triangulum. Der Widder hat eben seinen Meridiandurchgang hinter sich. Hoch über unseren Köpfen, fast im Zenit, sieht man das Himmels-W, die Kassiopeia, während der Große Wagen tief im Nordosten den Horizont entlangrollt.
Am 22. passiert die Sonne um 4.27 Uhr den tiefsten Punkt ihrer Jahresbahn, der astronomische Winter hält Einzug. Der 22. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres, betrachtet man den Auf- und Untergang der Sonne.
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