Mandeln gelten als gesund, sie enthalten unter anderem viel Eiweiß, gesunde Fette und Vitamin E. Eine neue Studie eines internationalen Forschungsteams hat einen weiteren Vorteil untersucht: Können die Kerne dabei helfen, Muskelkater vorzubeugen?
Vor kurzem wurde im Fachmagazin Frontiers in Nutrition eine Studie veröffentlicht, die mögliche Vorteile von Mandeln untersucht – im Kontext Sport. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der regelmäßige Konsum von ungeschälten Mandeln dazu beitragen kann, einem Muskelkater sowie Müdigkeit und Verspannungen nach dem Sport vorzubeugen. Bei ungeschälten Mandeln wurde die bräunliche Haut nicht abgezogen, die den Kern umgibt.
Mandel-Studie: Proband:innen mussten täglich Mandeln essen
Um den Zusammenhang zwischen Muskelkater und Mandeln zu erforschen, haben die Wissenschaftler:innen 38 Männer und 26 Frauen im Alter zwischen 30 und 65 Jahren untersucht. Die Proband:innen waren gesund, keine Raucher:innen und betrieben kein regelmäßiges Krafttraining.
Die Hälfte von ihnen nahm vier Wochen lang jeden Tag 57 Gramm ungeschälte Mandeln zu sich. Die Kontrollgruppe aß täglich einen Müsliriegel mit gleich vielen Kalorien. Außerdem führten sie in diesem Zeitraum sportliche Übungen durch, unter anderem einen 50-Meter-Lauf und Sprungübungen – die Wissenschaftler:innen haben ihre Leistung gemessen.
Den Teilnehmer:innen wurde im Laufe der Zeit auch mehrmals Blut entnommen, zum Beispiel vor und nach dem Experiment, unmittelbar nach dem Training, und an den Tagen nach sportlicher Betätigung. Außerdem sammelten die Forscher:innen Urinproben und die Proband:innen bewerteten den eigenen Zustand.
Mandel-Studie zu Muskelkater: Gesunde Fette gefunden
Das Training wirkte sich sowohl auf die Mandel- als auch auf die Müsliriegelgruppe aus, die beide nicht gut trainiert waren. Kurz nach dem Training wiesen die Forscher:innen vorübergehend entzündungsfördernde Stoffe im Blut nach.
Doch die Wissenschaftler:innen fanden auch positive Stoffe: In den Proben, die die Mandelgruppe unmittelbar nach dem Training abgegeben hatte, ließen sich 69 Prozent höhere Werte des Fetts 12,13-Dihydroxy-9Z-Octadecensäure nachweisen.
Die Forscher:innen bringen diesen Stoff mit positiven Stoffwechselprodukten in Verbindung, die Erwachsene nach ungewohnter Anstrengung bilden. Sie heben auch hervor, dass die Mandelgruppe sich unter anderem weniger müde und angespannt fühlte. Am ersten Tag nach dem Training wiesen sie außerdem weniger Muskelschäden auf.
Wieso sollten Mandeln gegen Muskelkater helfen?
Die Ergebnisse der Studie sprechen dafür, dass es sinnvoll sein kann, regelmäßig ungeschälte Mandeln zu essen, um Muskelkater vorzubeugen. Doch wie kommt es zu diesem Effekt? Ein Mitautor der Studie, der US-Sportwissenschafter David Nieman, verweist gegenüber dem Standard auf Polyphenole, welche in der Mandelhülle stecken: Sie dürften „bis in den Dickdarm gelangen und helfen, Entzündungen und oxidativen Stress zu kontrollieren“. Dadurch könne sich der Körper nach dem Sport schneller erholen. Die Mischung aus Nährstoffen und Polyphenolen unterstütze den Stoffwechsel nach einem anstrengenden Training.
Polyphenole stecken nicht nur in Mandeln, sondern auch in Nelken, Äpfeln, dunkler Schokolade und vielen weiteren Lebensmitteln. Mehr Informationen liefert folgender Artikel: Polyphenole: Wirkung und in welchen Lebensmitteln sie stecken.
Utopia-Tipp
Rund 80 Prozent der weltweit produzierten Mandeln stammen aus Kalifornien, beim langen Transport nach Deutschland entstehen viele CO2-Emissionen. Außerdem benötigt der Anbau von Mandeln viel Wasser – das führt in eher wasserarmen Gegenden wie Kalifornien zu Problemen. Wir von Utopia raten dazu, Mandeln in Maßen zu konsumieren und möglichst aus Europa zu beziehen.
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