Ochama ist eine Tochterfirma eines chinesischen Tech-Konzerns, die den Lebensmitteleinkauf revolutionieren will. Ochama setzt nicht auf Lieferdienste, sondern auf ein Abhol-Konzept. Auch in Deutschland haben bereits die ersten Filialen eröffnet.
In den letzten Jahren haben sich Lieferdienste für Lebensmittel zunehmend in Deutschland etabliert. Das Konzept: Man bestellt online und lässt sich die Ware an die Haustür liefern. Die chinesische Kette Ochama stellt nun ein anderes Konzept vor: Bei ihr bestellt man ebenfalls online, holt die Ware aber selbst ab.
Das Tochterunternehmen des chinesischen Konzerns JD.com hat vor kurzem 26 neue Abholstellen für Lebensmittel eröffnet, 9 davon in Deutschland. Sie befinden sich in Aachen, Köln, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Gelsenkirchen. Die übrigen Neueröffnungen fanden in Belgien, Frankreich und den Niederlanden statt. In anderen Ländern ist der Supermarkt schon länger präsent. Laut Unternehmen gibt es in Europa nun insgesamt 120 Filialen.
Bei Ochama einkaufen: So funktioniert‘s
In Deutschland können Kund:innen bei Ochama frische und tiefgekühlte Lebensmittel einkaufen. Bestellen kann man über eine App oder den Onlineshop. Laut der Website des Unternehmens dauert es einen Tag, bis die Ware abgeholt werden kann. Sobald sie verfügbar ist, können Kund:innen zu der ausgewählten Abholstation fahren und sie abholen. Vor Ort muss man einen QR-Code scannen, um an die richtige Lieferung zu gelangen. Watson zufolge sei die Abholung auch außerhalb der typischen Öffnungszeiten möglich. Ein Video zeigt den automatisierten Prozess:
Deutsche Abholstationen aus den Niederlanden beliefert
Wie die Lebensmittelzeitung berichtet, liefert Ochama bereits seit dem Sommer innerhalb Deutschlands. Der Händler führe aber bislang keine deutschen – und damit keine regionalen – Produkte. Die deutschen Abholstationen dürften hauptsächlich von einem Lager in den Niederlanden beliefert werden.
Auch der Webshop ist derzeit nur auf Englisch oder Niederländisch verfügbar. Im Onlineshop findet man neben Lebensmitteln auch Kleidung, Elektronik, Pflegeartikel, Küchenzubehör und andere Waren.
Utopia meint
Waren per Click & Collect abzuholen, ist nichts Neues – in vielen größeren Buchhandlungen ist das Konzept zum Beispiel längst etabliert. Im Lebensmittelbereich jedoch weniger. Außerdem sind die Abholer:innen normalerweise an die Öffnungszeiten der Länden gebunden. Bei Ochama scheint das nicht der Fall zu sein. Und anders als bei Lieferdiensten wird nicht jede Bestellung individuell transportiert. Das ist in unseren Augen ebenfalls ein Vorteil, denn Lieferdienste waren oft in der Kritik, unter anderem wegen umstrittenen Arbeitsbedingungen.
Aus Nachhaltigkeitssicht spricht aber auch einiges gegen Ochama. Befindet sich das nächste Warenlager wirklich in den Niederlanden, ist es relativ weit von Abholstationen in Deutschland entfernt. Mit dem Transport gingen entsprechende CO2-Emissionen einher. Außerdem bietet die Kette bisher noch keine regionalen Produkte an, deren Kauf Utopia unterstützt, unter anderem weil diese keine weiten Transportwege haben. Geht man selbst zum Einkaufen in den Supermarkt, kann man außerdem versuchen, Verpackung einzusparen – zum Beispiel indem man frisches Obst nicht in Tüten steckt oder Käse von der Frischetheke in mitgebrachte Boxen verpackt. Diese Entscheidung ist den Kund:innen nicht mehr selbst überlassen, wenn andere ihre Ware verpacken.
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