Tesla begibt sich auf die Suche nach Grundwasser. Dabei steht der US-Elektroautobauer wegen seiner Fabrik in Brandenburg bereits in der Kritik. Für manche Anwohner:innen ist der Wasserverbrauch bereits limitiert, sie befürchten nun eine Zuspitzung der Lage.
Schon länger steht der US-Elektroautobauer Tesla wegen seiner Autofabrik in Brandenburg in der Kritik. Denn in der Gegend wird das Wasser knapp. Wie Stern und RTL berichten, will Tesla nun für seine Fabrik selbst nach Wasser suchen. Und damit, so die Befürchtung der Kritiker:innen, die Lage verschärfen.
„Tesla sucht nach geeigneten und ergiebigen Grundwasservorräten“, bestätigt Marlies Görsdorf, technische Geschäftsführerin vom Zweckverband Wasserversorgung Fürstenwalde laut Stern und RTL. Die Region Fürstenwalde liegt nahe der Autofabrik.
NABU will rechtliche Schritte gegen Teslas Vorhaben prüfen
In der Region, die zu einer der dürrsten in Deutschland gehört, droht sich deshalb der Streit um das Wasser zuzuspitzen. Insbesondere Umweltverbände zeigen sich besorgt: „Wir betrachten das Bestreben von Tesla, selbst Grundwasserressourcen zu erschließen, mit sehr großer Sorge. Nicht nur die Natur wird unter weiteren Wasserentnahmen massiv leiden, sondern es wird auch die Trinkwasserversorgung für eine ganze Region gefährdet“, zitiert der Bericht Christiane Schröder, Geschäftsführerin des Naturschutzbund Brandenburg (NABU).
Demnach werde sich der NABU die Planungen zur Wasserentnahme genau ansehen. Auch sollen juristische Schritte geprüft werden.
„Dass Tesla uns das Wasser abgräbt, ist nicht hinnehmbar“
In manchen Gebieten, die in der Nähe der Tesla-Fabrik liegen, ist der Wasserverbrauch für Privathaushalte schon jetzt gedeckelt. Auch Utopia hatte darüber berichtet. Der lokale Wasserverband Strausberg Erkner (WSE) erklärte damals, man möchte mit der Deckelung unter anderem die Trinkwasserversorgung sicherstellen.
Anwohner Steffen Schorcht von der Bürgerinitiative Grünheide erklärte gegenüber Stern und RTL: „Es gibt nicht genug Wasser hier. Das wäre ein massiver Eingriff in die Wasservorräte unserer Region. Weder darf Tesla selbstständig Wasser fördern, noch die Fabrik erweitern. Der Wasserverbrauch ist ja in einigen Gebieten schon gedeckelt. Dass Tesla uns das Wasser abgräbt, ist nicht hinnehmbar.“ Tesla selbst ließ eine Anfrage unbeantwortet.
Erweiterung der Fabrik der Grund für die Wassersuche?
Hintergrund der Wassersuche durch den Autobauer dürfte die geplante Erweiterung der Fabrik sein. Am Donnerstag will die zuständige Gemeindevertretung Grünheide darüner entscheiden. 100 Hektar sollen zusätzlich bebaut werden. Ende Oktober wurde deshalb mit der Rodung von 70 Hektar Kiefernwald begonnen. Derzeit arbeiten auf bislang 300 Hektar nach Tesla-Angaben rund 7.000 Beschäftigte. 12.000 sollen es werden, die bis zu 500.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr fertigen sollen. Das Tesla-Areal liegt zum Teil in einem Wasserschutzgebiet.
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