Der vergangene Montag war der heißeste gemessene Tag: jemals, weltweit. Forscher:innen zeigen sich bestürzt und sprechen von einem „Todesurteil“. Schuld sei der Klimawandel – aber nicht nur.
Montag, der 3. Juli, war der heißeste je gemessene Tag weltweit – seit Beginn der Aufzeichnungen. Das geht aus Daten der Nationalen Zentren zur Umweltvorhersage (NCEP) der USA hervor, über die unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die durchschnittliche globale Temperatur habe Werte von 17,01 Grad Celsius erreicht. Damit wurde der bisherige Rekord von 16.92 Grad (vom August 2016) übertroffen.
Forscher:innen zeigen sich besorgt ob des neuen Rekords. „Das ist kein Meilenstein, den wir feiern sollten“, erklärt Friederike Otto, die sich am Grantham Institute for Climate Change in London unter anderem mit Wetterextremen beschäftigt, gegenüber Reuters. „Es ist ein Todesurteil für Menschen und Ökosysteme.“
Weltweiter Temperaturrekord gebrochen – wegen Klimawandel und El Niño
Vielerorts leiden Menschen derzeit unter ungewöhnlich hohen Temperaturen. Im Süden der USA hat eine Hitzeglocke Temperaturen steigen lassen, auch China leidet unter einer Hitzewelle. In Kanada kam es dieses Jahr zu besonders verheerenden Waldbränden, derzeit wüten über 560 aktive Feuer. Auf dem Atlantik vor der französischen Küste messen Forschende ungewöhnlich hohe Oberflächentemperaturen. In der Antarktis sind große Eismassen geschmolzen. In Nordafrika herrschen teilweise Temperaturen nahe 50 Grad.
Für die Entwicklung haben Wissenschaftler:innen unter anderem den Klimawandel verantwortlich gemacht. Sie verweisen aber auch auf das aufkommende Klimaphänomen El-Niño.
El Niño tritt alle zwei bis sieben Jahre im Pazifik auf. Dabei kommt es zu einer Änderung in Luft- und Meeresströmungen, die zu extremen Wetterlagen führen kann – zum Beispiel zu Dürren, Waldbränden, starkem Niederschlag und Überschwemmungen. Die Weltwetterorganisation (WMO) teilte letzten Dienstag in Genf mit, dass im tropischen Pazifik erstmals seit mehreren Jahren wieder El-Niño-Bedingungen herrschen. Dies könne die globalen Temperaturen weiter in die Höhe treiben und regionale Wetter- und Klimamuster verändern. Die WMO geht mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit davon aus, dass das Wetterphänomen die zweite Jahreshälfte bestimmen wird. Wie stark es diesmal ausfällt, lasse sich noch nicht sagen.
(Mit Material der dpa.)
Verwendete Quellen: Reuters, dpa, ZDF
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