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Forschungsplan zur Klima-Manipulation: Was haben die USA mit der Sonne vor?

Sonne
Foto: CC0 Public Domain / unsplash - Lenstravelier

Die US-Regierung hat einen Forschungsplan veröffentlicht, der Maßnahmen beleuchtet, um die Sonneneinstrahlungen auf die Erde zu beeinflussen. Dadurch soll sich die Erde abkühlen. Wie genau soll das funktionieren?

In Deutschland ist die Lufttemperatur im Jahresdurchschnitt von 1881 bis 2021 um 1,6 Grad angestiegen, weltweit gesehen liegt die Zunahme bei durchschnittlich einem Grad. Laut dem Deutschen Wetterdienst hat die Geschwindigkeit, in der die Temperatur steigt, in den letzten 50 Jahren zugenommen. Es wird also immer schneller immer wärmer. Neben Maßnahmen, die den Ausstoß von CO2 vermindern, gibt es Ideen, den menschengemachten Klimawandel mit sogenanntem Geo-Engineering aufzuhalten. Der Begriff fasst vorsätzliche und großräumige Eingriffe in geochemische oder biogeochemische Kreisläufe der Erde zusammen – mit technischen Mitteln. Die US-Regierung veröffentlichte nun einen Bericht, der die Risiken und Vorteile von Solar Geo-Engineering aufzeigt.

Vier Arten des Solar Geo-Engineering

Solar Geo-Engineering – auch bekannt als Solar Radiation Management (SRM) – soll die Sonneneinstrahlung reduzieren und die Erde abkühlen. Das kann durch unterschiedliche Ansätze passieren.

Eine Methode funktioniert mit sulfat- oder metallhaltigen Aerosolen, also einem speziellen Gasgemisch. Die darin enthaltenen Partikel werden in der Stratosphäre platziert und sollen das einfallende Sonnenlicht reflektieren. Auch Spiegel-Installationen oder Weltraum-Sonnenschirme könnten zwischen Sonne und Erde platziert werden und somit den Sonneneinfall verringern.

Andere Methoden zielen darauf ab, die an der Erdoberfläche reflektierenden Sonnenstrahlen zu beeinflussen. Dafür könnte man die Erdoberfläche aufhellen, beispielsweise durch weiße Dächer. Auch Technologien, die Wolken aufhellen, gehören zum Solar Geo-Engineering. Dabei könnten Salzwasser-Tropfen in den Himmel gesprüht werden, wodurch die Wolken weißer werden und theoretisch mehr Sonnenlicht reflektieren.

Dazu passend: Umstrittenes Geo-Engineering: Wie sich das Klima manipulieren lässt

Das plant die US-Regierung

Der Bericht der US-Regierung befasst sich in erster Linie mit zwei der vier Technologien: Die Aerosole und das Aufhellen von Wolken. Diese beiden Ansätze wären einfacher umzusetzen als andere, seien aber eine größere politische Herausforderung, da die Maßnahmen international umgesetzt werden müssten, heißt es in dem Bericht.

In einer Mitteilung zu dem Report schreibt das weiße Haus, es gebe „keine Pläne für ein umfassendes Forschungsprogramm, das sich auf die Veränderung der Sonneneinstrahlung konzentriert.“ Die Politik des Präsidenten Joe Biden konzentriere sich auf die Reduzierung der Emissionen und die Förderung von Umweltgerechtigkeit. Der Bericht bedeute nicht, dass sich daran etwas ändere.

Kritik am Geo-Engineering

Wissenschaftler:innen sehen Geo-Engineering kritisch, da das Klimasystem bis heute nicht vollständig erforscht und verstanden ist, menschliche Eingriffe könnten ungeahnte Folgen mit sich bringen. Das Umweltbundesamt riet bereits 2011 angesichts der Tragweite von Geo-Engineering zu „größter Zurückhaltung“, da über die Folgen im Erdsystem „große Unsicherheiten“ bestehen.

Verwendete Quellen: Deutscher Wetterdienst, US-Bericht, Mitteilung des weißen Hauses, Umweltbundesamt

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