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Universal-Antikörper für alle Corona-Varianten entdeckt

Studie zu Corona-Spätfolgen wirft neuen Zusammenhang auf
Foto: CC0 / Pixabay / PIRO4D

Neue Erkenntnisse in der Forschung lassen Hoffnung auf einen Allzweck-Wirkstoff gegen alle Corona-Varianten aufkommen. Das ist vielversprechend – doch einige Hürden bis zum Universal-Impfstoff bestehen noch.

Die Impfstoffe gegen Corona sind immer weitgehend optimiert auf die aktuelle Virusvariante. Der Nachteil daran: Mit jeder neuen Variante lässt der Schutz vor einer Infizierung nach. Forscher:innen scheinen mit einem neuen Wirkstoff nun eine Lösung für dieses Problem gefunden zu haben.

Neue Erkenntnisse: Ein wirksamer Antikörper für alle Corona-Varianten

Forscher:innen haben einen möglichen Antikörper gegen alle Corona-Varianten gefunden, wie die University of Alabama in einer Mitteilung bekannt gab. Die Studie wurde im Fachjournal Plos Pathogens veröffentlicht. Der Antikörper wird nun unter der Lizenz des kalifornischen biopharmazeutischen Unternehmen Aridis als Teil einer therapeutischen Maßnahme weiterentwickelt.

Das Mittel soll gegen die Corona-Varianten Beta, Gamma, Delta, Epsilon und Omikron wirken. Der Antikörper scheint auch wirksam gegen frühere lebensgefährliche Coronaviren zu sein, wie SARS-CoV – aufgetreten 2002 in China und MERS-CoV, welches 2012 in Saudi-Arabien auftrat. Sogar gegen zwei übliche Erkältungs-Viren scheint der Antikörper zu wirken.

Warum wirkt der neue Antikörper für alle Varianten?

Das Besondere an dem neuen Antikörper ist, dass er auf die stark konservierte Stielregion des Spike-Proteins abzielt.
Das Besondere an dem neuen Antikörper ist, dass er auf die stark konservierte Stielregion des Spike-Proteins abzielt.
(Foto: CC0 / Pixabay / jarmoluk)

Das Ziel der Forscher:innen für den Wirkstoff war es, ein Mittel zu finden, das keine Immunflucht durch Mutationen von SARS-CoV-2 zulässt. Denn wie viele Menschen im letzten Jahr lernen mussten, können sich Geimpfte trotz ihrer Antikörper erneut mit dem Corona-Virus infizieren. Das liegt daran, dass bisherige Wirkstoffe sich weitgehend auf die Spitze des Spike-Proteins eines Corona-Virus konzentrierten. Ein Virus hat etwa 24 bis 40 Spitzen, welche aus der Oberfläche des Virus herausragen. Die aktuellen Wirkstoffe verlieren durch neue Mutationen ihre Wirksamkeit, da sich diese Spitzen von Variante zu Variante verändern. So mussten Forscher:innen immer der neuen Variante hinterhereilen, um die Wirkstoffe so schnell wie möglich auf eine neue Mutation anzupassen.

Nun jedoch ein neuer Lösungsansatz, der Hoffnung schafft: Das Besondere an dem neuen Antikörper ist, dass er auf die stark konservierte Stielregion des Spike-Proteins abzielt. Diese Region mutiert nur selten, da sie essenziell für eine erfolgreiche Infektion des Virus ist. Daher ist die Hoffnung groß, einen Universal-Wirkstoff gefunden zu haben. 

Erfolgreiche Experimente – nur noch nicht beim Menschen

Durch Blutuntersuchungen genesener Corona-Patient:innen wurde nach einem universellen Antikörper gesucht und die Forscher:innen haben ihren „Top-Performer“ gefunden. Er trägt den Namen „1249A8 hmAb“. Der gesamte Wirkstoff besteht dann aus einer Mischung von Antikörpern, einem sogenannten „Cocktail“. Getestet wurden verschiedene Varianten von Cocktails für COVID-19 bisher aber nur an Mäusen und Hamstern. Diese Tests waren jedoch sehr erfolgreich. 

Zukünftig sollen Menschen dann mit dem von Aridis entwickelten AR-701 Cocktail durch Inhalation behandelt werden. Dieser Cocktail enthält unter anderem den Top-Performer 1249A8 hmAb, die Immunität wird bei Menschen auf mindestens ein Jahr geschätzt. Die neuen Erkenntnisse seien auch ein großer Schritt für die Entwicklung eines universellen Corona-Impfstoffes, der wirksam für alle Varianten sei, so Co-Autor der Studie James J. Kobie, in der Pressemitteilung der University of Alabama.

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