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Verlag streicht das N-Wort aus „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“

Verlag streicht das N-Wort aus "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer"
Fotos: Unsplash - Kimberly Farmer / Thienemann Verlag (Cover)

 „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ wurde überarbeitet. Dem Kinderbuchklassiker wird seit langer Zeit rassistische Sprache vorgeworfen. Auch das Cover hat der Verlag nun entsprechend angepasst.

„Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ ist ein Kinderbuchklassiker mit einer Schwarzen Person als Helden. Doch die Lektüre steht in der Kritik.

Der Vorwurf: rassistische Sprache. Der Thienemann Verlag hat nach eigenen Angaben in den neuen Ausgaben darauf reagiert und das N-Wort gestrichen.

Kinder sollen „sprachlichen Elemente“ nicht übernehmen

Auch das Cover wurde demnach angepasst. Der Illustrator F. J. Tripp habe in seinen Zeichnungen alle Figuren überzeichnet, erklärt der Verlag laut NDR.

„Es sind die dicken rosafarbenen Lippen und die schwarze Haut, die ohne Begrenzung in die schwarzen Haare übergeht, die in der heutigen Betrachtung und vor dem Hintergrund der Rassismuserfahrungen Schwarzer Menschen irritieren können“, heißt es.

Mit der Streichung des N-Worts wolle man sicherstellen, dass Kinder „diese sprachlichen Elemente nicht in ihren Alltagswortschatz übernehmen“. Dazu ist, wie der NDR berichtet, ein intensiver Austausch mit den Erb:innen des Autors Michael Ende nötig gewesen.

„Wir sind sicher, damit ganz im Sinne von Michael Ende, der bekanntermaßen weltoffen, respektvoll und immer für die Kinder war, zu handeln“, wird der Thienemann Verlag zitiert.

Offenbar haderte der Verlag lange mit der Entscheidung

Allerdings haderte der Verlag offenbar jahrelang mit der Entscheidung. Laut Spiegel entschied man sich 2015, als eine Jubiläumsausgabe von „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ erschien, noch dagegen, das vielfach kritisierte N-Wort aus den Passagen zu streichen.

Demnach lautete die Begründung damals, der 1995 verstorbene Michael Ende, hätte dazu nicht Stellung beziehen können. Außerdem käme das N-Wort nur in einer Szene vor, die außerdem die Funktion hätte, eine Figur aus dem Buch als Besserwisser darzustellen, so der Spiegel weiter.

In der Neuauflage hat der junge Jim Knopf ebenfalls keine Pfeife mehr im Mund. Auch sie wurde auf dem neuen Cover entfernt. 

Quellen: NDR, Spiegel

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