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Vogelgrippe bei Milchkühen in den USA ausgebrochen

Kühe auf einer Weide
Foto: CC0 / Unsplash - Jakob Cotton

Die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle breitet sich aus. Jetzt ist auch bei einigen Milchkühen in den USA das Virus nachgewiesen worden.

Eine Form der Vogelgrippe ist erstmals bei Milchkühen in den USA entdeckt worden. Die Krankheit sei vor allem bei älteren Kühen in den Bundesstaaten Texas, Kansas und New Mexico aufgetreten und führe etwa dazu, dass diese weniger Appetit hätten und weniger Milch gäben, teilte das US-Landwirtschaftsministerium in Washington mit. Wahrscheinlich seien die Kühe von Wildvögeln angesteckt worden. Tote Wildvögel seien auf einigen der betroffenen Bauernhöfe gefunden worden.

Auch in einigen unpasteurisierten Milchproben sei der Erreger entdeckt worden, hieß es weiter. Die Sicherheit und Lieferbarkeit von Milch in den USA sei aber nicht gefährdet. Die Situation werde derzeit ausgiebig untersucht, hieß es vom Landwirtschaftsministerium. 

Vogelgrippe: Größte je dokumentierte Welle

Zunächst gab es keine Angaben darüber, ob die Kühe ausschließlich von Wildvögeln angesteckt wurden oder sich den Erreger auch gegenseitig weitergaben. Ersten Tests zufolge gebe es bei dem gefundenen H5N1-Virus aber keine Veränderungen, die es leichter auf den Menschen übertragbar machen würden, hieß es. Diese Gefahr bleibe gering. 

Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über mehrere Erdteile erstreckt. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei mehreren Säugetieren gefunden. 

Fachleute beobachten die Entwicklung mit großer Sorge. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bei mehreren Säugetieren gefunden. In Südamerika sind bereits Tausende Robben und Seelöwen dem Virus zum Opfer gefallen. Vor mehr als einem Monat wurden zwei Fälle unter Eselspinguinen auf den Falklandinseln im Südatlantik registriert.

„Pandemie im Tierreich“

Virologin Diana Bell von der britischen Universität East Anglia sieht die Hauptschuld dafür bei der Massentierhaltung, wie sie im Interview mit Spektrum erzählt. Sie schätzt, dass bereits mehrere Millionen Vögel am hochpathogene H5N1-Virus gestorben sind.

„Wir stehen einer Panzootie riesigen Ausmaßes gegenüber, einer Pandemie im Tierreich“, sagt Bell, die eine Bedrohung ganzer Arten nicht ausschließt.

„Um das Schlimmste abzuwenden, müssen wir uns mit der Hauptquelle dieses Virus befassen: Das ist die Massenhaltung von Geflügel“, erklärt die Virologin. Denn: Das Virus stammt aus der Geflügelzucht, obgleich Zugvögel für die Weiterverbreitung verantwortlich gemacht werden.

Laut Bell wurden die ersten Infektionen in Europa von Adlern ausgelöst, die illegal aus Thailand über die Grenzen geschmuggelt wurden. Verselbstständigt habe sich die Übertragung allerdings im Laufe der Zeit durch den Import und Export von Geflügel.

Bell erklärt: „Fragen Sie doch mal, warum das Virus bisher Australien nicht erreicht hat, obwohl sehr viele Zugvögel aus der Arktis dorthin ziehen: Australien importiert eben nur ein Prozent des Geflügels, das es konsumiert.“ 

Mit Material der dpa

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