Erlebt eine Region Hitze und Trockenheit gleichzeitig, kann das verheerende Folgen für Menschen und Ökosysteme mit sich bringen. Eine neue Studie zeigt, warum solche Phänomene in Mitteleuropa in der Zukunft vermehrt auftreten könnten.
Wenn Dürren und Hitzewellen parallel auftreten, bedrohen sie laut einer neuen Studie sozioökologische Systeme „erheblich“. Außerdem sorgen sie für „größere Auswirkungen“ auf Landwirtschaft, Energie, Wasserressourcen und Ökosysteme als Dürren und Hitzewellen, die getrennt voneinander auftreten. Die Folgen können die genannten Bereiche stark beeinträchtigen.
Laut den Wissenschaftler:innen könnten solche Ereignisse in Mitteleuropa in den kommenden Jahren öfter und länger auftreten. Veröffentlicht wurde die Studie vom Team um Wissenschaftler Park Williams im Magazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS).
Szenarien untersuchen Auswirkungen von Treibhausgasen
In diversen Szenarien untersuchten die Wissenschaftler:innen, inwieweit sich Emissionen auf die Häufigkeit, die Dauer und den Schweregrad von Hitze und Trockenheit auswirken. Die Ergebnisse zeigen: Wenn die Emissionswerte steigen, ist es wahrscheinlich, dass in Mitteleuropa zwei mal pro Jahr Dürren und Hitzewellen auftreten. Derzeit kommen solche Episoden 0,5 Mal im Jahr vor.
Auch die Dauer solcher Episoden können sich der Studie zufolge verlängern. Statt derzeit durchschnittlich fünf Tagen, könnten diese bei dem errechneten Szenario 20 Tage andauern. Ebenso wäre bei diesem Szenario, also bei hohen Treibhausemissionen, mehr Landmasse betroffen als derzeit.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass neben Mitteleuropa fünf weitere Regionen bis zum Ende des Jahrhunderts besonders von Perioden paralleler Hitze und Trockenheit betroffen sein werden: Ostafrika, Nordaustralien, Zentralasien, das östliche Nordamerika und das südliche Südamerika. Dabei treten auf der Südhalbkugel solche Episoden häufiger auf, während sie auf der Nordhalbkugel seltener vorkommen.
Gründe für parallele Hitze- und Trockenperiode
Warum manche Regionen besonders gefährdet sind, hängt laut Studie von unterschiedlichen Faktoren ab.
Der Indische Ozean ist demnach zunehmenden Temperaturanomalien ausgesetzt, wodurch der Transport von Wassermassen reduziert wird. Das beeinflusst die Temperaturen in Ostafrika. In Südamerika und Nordaustralien beeinflusst das Wetterphänomen El Niño dazu Änderungen im Klima. Hitzewellen in Nordamerika und Mitteleuropa könnten sich verstärken durch Veränderungen im Jetstream, eine starke Windströmung in großer Höhe auf der Nordhalbkugel.
Verwendete Quellen: PNAS/Studie
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