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Wie Reality-TV, aber mit Turmfalken: Webcam zeigt brütendes Pärchen

Turmfalken kann man per Nabu-Webcam beim Brüten beobachten
Foto: © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

Besser für die Nerven als TikTok-Clips und außerdem noch lehrreich: Drei Kameras senden live aus dem Nistkasten einer Turmfalken-Familie. Mit etwas Glück kann man bald beim Schlüpfen der Jungen mit dabei sein.

Reality-TV von den Turmfalken: Eine Webcam des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) NRW beobachtet den Nistplatz einer Turmfalken-Familie in Wachtberg bei Bonn. Drei Eier seien schon gelegt, teilte der Nabu mit. Drei Kameras verfolgen das Geschehen. Nummer eins sendet aus dem Nistkasten mit den braun-gefleckten Eiern – und dem brütenden Weibchen. 

Turmfalken beim Brüten, Fressen und der Morgentoilette beobachten

Eine zweite Kamera hat den Landeplatz vor dem Durchschlupf zum Gelege im Blick. Unter anderem kann man die hübschen Raubvögel bei der Morgentoilette beobachten. Die dritte Kamera sendet Bilder aus einem noch unbewohnten Nistkasten. Das Geschehen wird rund um die Uhr verfolgt, vom Brüten über das Schlüpfen bis zum ersten Ausflug der Jungvögel. 

“Pünktlich zu Ostern hat unser Turmfalken-Weibchen mit der Eiablage begonnen und sich dabei für den bewährten, kameraüberwachten Nistkasten entschieden”, berichtete Monika Hachtel, die das Projekt beim Nabu NRW betreut. Typisch für Turmfalken sei, dass das Weibchen erst brüte, wenn das Gelege vollständig sei, damit die Küken möglichst gleichzeitig schlüpften. “Währenddessen zeigt sich das Männchen als fürsorglicher Partner: Es versorgt das Weibchen regelmäßig mit frischer Beute, insbesondere Mäusen”, erklärte der Nabu.

Die Turmfalken-Jungen schlüpfen Mitte Mai

Ein Obstbauer unterstützt das Projekt. Der Nistkasten befindet sich an einer Lagerhalle seines Betriebs. Wenn die Brut problemlos verläuft, können Naturbegeisterte Mitte Mai das Schlüpfen der Jungen erleben. Bis zum Ausflug der Jungfalken im Juli gewährt die Webcam Einblicke in das Familienleben dieser vergleichsweise kleinen Greifvögel. 

Allein im südlichen Rheinland wurden seit 2012 über 100 Turmfalken-Kästen aufgestellt. Dort brüten laut Nabu jedes Jahr zwischen 20 und 30 Paare. Bislang wurden 500 Jungfalken flügge. Turmfalken sind keine gefährdete Art. Auffällig ist ihr Rüttelflug, bei dem die Greifvögel über dem Boden in der Luft stehen und nach Beute suchen.

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