Alkohol schadet – daher ist es ratsam, keinen einzigen Schluck zu trinken. So lautet die neue Empfehlung der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS).
Ein Bier nach der Arbeit oder ein Glas Wein zum Abendessen: Alkohol ist gesellschaftlich anerkannt. Dabei wird oft übersehen, wie schädlich der Konsum ist. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hat eine neue Empfehlung herausgegeben. Demnach schadet jeder einzelne Schluck – egal, wie viel man trinkt.
Die bisherige Empfehlung sah noch einen gemäßigten Umgang mit Alkohol vor: Maximal 24 Gramm Reinalkohol pro Trinktag bei Männern und 12 Gramm bei Frauen. Das macht zwei Bier, beziehungsweise ein kleines, aus.
Die DHS rät nun dazu, Alkohol der Gesundheit zuliebe zu reduzieren. Denn: Bereits geringe Mengen, so die Erkenntnis, fördern etwa Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Alkohol: Ausmaß des Konsum bestimmt Sterbewahrscheinlichkeit
„Heute zeigen Studien für einzelne Erkrankungen eine lineare Beziehung zwischen dem Ausmaß von Alkoholkonsum und Sterbewahrscheinlichkeiten. Sie sind am geringsten, wenn kein Alkohol getrunken wird“, betont die DHS in ihrer Empfehlung. „Zudem entstanden wissenschaftliche Ergebnisse, die gegen die Annahme sprechen, geringer oder moderater Alkoholkonsum fördere die Aussicht auf langes Leben.“ Für die körperliche Gesundheit ist es am besten, keinen Alkohol zu trinken, lautet das Resümee.
Aussagen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des World Cancer Research Funds sowie des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ stützen diese Position. Schätzungen zufolge ist Alkohol für mehr als 20.000 Krebsneuerkrankungen pro Jahr in Deutschland verantwortlich.
„Alkohol ist ein Gift, schon der erste Tropfen schadet, also einen gesunden Alkoholkonsum gibt es nicht“, zitiert der SWR den Mediziner Tobias Böttler vom Universitätsklinikum Freiburg.
Alkohol auch riskant für die Psyche
Nicht nur physische Probleme kann der Konsum nach sich ziehen. Auch für die Psyche ist Alkohol riskant, wie die Journalistin und Suchtexpertin Nathalie Stüben im Interview mit Utopia erklärt. Nicht umsonst gelte Alkohol als „flüssiges Depressivum“.
Stüben, die selbst jahrelang viel trank, sagt heute über Alkohol: „Er macht nicht nur traurig. Ab einem gewissen Punkt führt er auch dazu, dass unser sogenanntes Belohnungssystem sich umbaut. Im Alltag macht sich das oft dadurch bemerkbar, dass wir uns nach und nach nur noch mit Alkohol wirklich entspannen, wohlfühlen oder Freude empfinden können.“
Das gesamte Interview findet sich hier:
Hinweis: Die BZgA bietet ein Info-Telefon zur Suchtvorbeugung an. Es ist Mo – Do von 10 bis 22 Uhr und Fr – So von 10 bis 18 Uhr zu erreichen unter: 0221 892031. Weitere Informationen gibt es hier.
Quellen: DHS, Alkoholatlas DKFZ, SWR, WHO
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