Endlich macht einer was gegen Öl-Konzerne, die den Klimawandel leugnen Von Andreas Winterer Kategorien: Energie Stand: 6. November 2015, 10:00 Uhr Foto: © apfelweile, Fotolia.com Klimawandel? Gibt’s nicht, sagen viele – trotz Extremwetter, Gletscherschmelze und Meeresspiegelanstieg. In den USA wird jetzt offenbar Exxon Mobil vor Gericht gestellt, weil sie 40 Jahre lang Klimawandelfolgen verschwiegen haben. Laut New York Times hat man in den Vereinigten Staaten staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen Exxon Mobil aufgenommen. Der größte private Erdölkonzern der Welt soll Öffentlichkeit und Investoren belogen haben, was die möglichen Risiken und Folgen des Konzernhandelns für das Klima bedeuten. Offenbar gibt es eine Diskrepanz zwischen den Aussagen des Unternehmens und den internen, langjährigen Forschungsergebnissen. Exxon Mobil soll laut Los Angeles Times schon seit 1977 wissen, dass fossile Brennstoffe und damit auch Erdöl zum Klimawandel beitragen. Das Unternehmen soll sich spätestens Ende der 80er Jahre entschlossen haben, bewusst Zweifel zur Aussagekraft wissenschaftlicher Schlussfolgerungen zum Treibhauseffekt zu säen und die Forschung in Frage zu stellen oder als ungesichert abzutun. Aufgeflogen ist der Schwindel, nachdem eine Gruppe Journalisten der Columbia University in den Archiven des Konzern relativ freimütige und unzensierte Aussagen und Memos zum Problem des Klimawandels aufstöberten. Exxon Mobil leugnet inzwischen, die Öffentlichkeit über den Klimawandel in die Irre geführt zu haben. Utopia meint: Es ist keine neue, aber eine bittere Erkenntnis, dass Konzerne offenbar nicht anders können als die Öffentlichkeit zu belügen. US-Senatoren sind nun aufgewacht und fordern Antworten, auch eine Untersuchung durch die Börsenaufsicht ist im Gespräch. Ob das alles wirklich reicht, diesen und andere Konzerne in Sachen Klimawandel zum Umdenken zu bewegen, wird sich allerdings noch zweigen müssen. Schöne Darstellung auf Deutsch beim Schweizer Fernsehen SRF. Lesenswerte (englische) Hintergründe dazu bei InsideClimate News. Was Exxon Mobil über die Arktisschmelze wusste, auf der Los Angeles Times, auch die sich wandelnde Konzernhaltung (vom Klimawandelwarner zum Klimawandelskeptiker) bei der LA Times, Details zu den Ermittlungen bei New York Times. Wie Exxon schon früher trickste, zeigt hier Greenpeace. 30 Millionen US-Dollar soll Exxon allein für Klimawandelskepsis-Think-Tanks ausgeben haben, so ScientificAmerican. Wie ExxonMobil die Sache sieht, zeigt der Konzern auf exxonmobilperspectives.com. Mehr zum Klimawandel hier. Weiterlesen auf Utopia: 5 großartige Klimaaktivisten, die wir uns merken sollten Buchtipp: Unsere „Selbstverbrennung“ durch Kohle, Gas & Öl Klimawandel – alles nur ein großer Irrtum? ** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos. War dieser Artikel interessant? 3 2 Vielen Dank für deine Stimme! Diese Artikel könnten dich auch interessieren Studie: Stromverbrauch bei Haushaltsgeräten oft Etikettenschwindel Metallpins in Steckdose: Dafür sind sie da Stromkennzeichnung: So siehst du, wo dein Strom herkommt Wärmepumpen-Lügen: Die Wahrheit hinter 9 verbreiteten Mythen Kohlekonzern RWE: 6 Dörfer sollen zerstört werden – nutzt eure Verbraucher*innen-Macht! Temperatur am Arbeitsplatz: Wie kalt darf es im Büro sein? 5 Gründe, warum nichts die Umwelt so radikal zerstört wie Braunkohle Stromverbrauch vom Ventilator: Wie er deine Stromrechnung beeinflusst Nachtspeicherheizung: So sparst du Heizkosten Verwandte Themen: Erdöl fossile Brennstoffe Klima Ökostrom-Wochen HOL DIR DEN UTOPIA NEWSLETTER Leave this field empty if you're human: