Die Regenwaldzerstörung für den Palmölanbau muss gestoppt werden – darüber sind sich alle einig. Greenpeace hat jetzt die Nachhaltigkeitsversprechen der großen palmölverarbeitenden Unternehmen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist enttäuschend, immerhin ein Unternehmen schneidet relativ gut ab.
Palmöl steckt heute etwa in der Hälfte aller Supermarktprodukte. Sein Anbau ist ein Hauptgrund für die Zerstörung Regenwaldes in Südostasien. Daher haben große Lebensmittelkonzerne wie Kellogg’s und Nestle sogenannte „Null-Entwaldungs-Richtlinien“ veröffentlicht. Mit ihnen wollten sie für mehr Transparenz und Nachhaltigkeit in der Palmölgewinnung sorgen. Die hier gemachten Versprechungen hat Greenpeace nun auf die Probe gestellt.
Unter anderem prüfte Greenpeace, ob die Firmen ihre Lieferketten nachvollziehen können und inwiefern ihre Lieferanten die Vorgaben zum Waldschutz auch umsetzen. Das Ergebnis: Kein Unternehmen konnte nachweisen, dass für sein Palmöl kein Regenwald mehr abgeholzt wird. Colgate-Palmolive, Johnson & Johnson und PepsiCo schneiden am schlechtesten ab. Nur Ferrero kann immerhin beinahe 100 Prozent seines Palmöls zurückverfolgen.
Palmöl-Unternehmen sind undurchsichtig
Allerdings veröffentlicht kein Unternehmen die komplette Liste seiner Zulieferer, so Greenpeace. Auch wird nicht transparent, welche Zulieferern wegen Verstößen beim Waldschutz ausgeschlossen werden. Es mangele sogar an einer unabhängigen Prüfung, ob Zulieferer ihre Vorgaben überhaupt einhalten.
Die Untersuchung zeige, „dass die Marken nicht genug tun, um die Palmölindustrie von der Zerstörung der Wälder Indonesiens abzuhalten”, sagte Gesche Jürgens, die Wald-Expertin von Greenpeace. Die Unternehmen sollten nicht mit leeren Versprechen blenden. „Versprechen funktionieren nicht, wenn sie nicht im Wald und bei den Menschen ankommen“, so Jürgens. „Die Firmen und ihre Zulieferer müssen realistische Verpflichtungen, ambitionierte Pläne und echte Taten liefern, damit Wälder und Moore gerettet werden.“
Abholzung sorgt für gewaltige Brände
Die Entwaldung schreite aller Versprechungen zum Trotz ungebremst voran. Allein in Indonesien sei in den letzten 25 Jahren eine Fläche etwa von der Größe Deutschlands vernichtet worden. Die Zerstörung der Wälder und die Trockenlegung der Moore hätte letztes Jahr zu verheerenden Bränden geführt. Giftiger Rauch beeinträchtige nun das Leben und die Gesundheit von Millionen Menschen.
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