Der „PaperLab“, eine Erfindung von Druckerhersteller Epson, kann bedrucktes Altpapier in neues, weißes Papier umwandeln. Und das direkt im Büro und ohne Wasser zu verbrauchen.
Vor allem seit das Internet Alltag ist, könnte man eigentlich davon ausgehen, dass wir längst in papierlosen Büros arbeiten. Allerdings ist eher das Gegenteil der Fall: 1970 wurden weltweit noch etwa 130 Millionen Tonnen Papier produziert, 2015 werden es schätzungsweise 440 Millionen sein. Die Menge des Papierverbrauchs hat sich also mehr als verdreifacht.
PaperLab: Vor Ort Papier recyceln
Da könnte die Erfindung des japanischen Unternehmens Seiko Epson Corporation, einer der weltweit größten Druckerhersteller, also genau richtig kommen: Der PaperLab recycelt bedrucktes Altpapier direkt im Büro – das spart eine Menge CO2-Emmissionen.
Normalerweise läuft Papierrecycling über ein aufwendiges Verfahren, bei dem viel und Energie Wasser benötigt wird, viele Chemikalien und Abwasser anfallen. Der PaperLab benutzt hingegen eine so genannte „Dry Fiber Technology“, übersetzt trockene Faser-Technologie, die das Altpapier in kleinste Fasern zerlegt und diese mit Bindestoffen wieder verpresst. Leider gibt es keine Angaben dazu, aus welchen Bestandteilen diese Bindestoffe bestehen. Wie das genau Verfahren funktioniert, zeigt die Grafik.
Der Aufwand des Schredderns, der vor allem in Unternehmen aufgrund von sensibler Informationen auf Dokumenten notwendig ist, entfällt mit dem PaperLab – und damit auch der entstehende Energieverbrauch und die daraus resultierenden Treibhausgasemissionen.
6720 neue Seiten Papier pro Achtstundentag
Für den normalen Haushalt wird der PaperLab allerdings nicht geeignet sein – mit einer Länge von 2,6m und einer Höhe von 1,8m findet er eher Platz in Büros und großen Unternehmen. Bis zu 14 neue, recycelte, Din A4-Seiten kann er pro Minute ausspucken, wenn man ihn mit altem Papier füttert. Innerhalb eines Achtstundentages wären das 6720 recycelte Seiten. Beim Recyceln kann man zwischen A4, A3 oder anderen Formate wählen, die Papierstärke ist einstellbar.
Ob der PaperLab auch bei uns auf den Markt kommen wird, ist noch offen. Ab 2016 wird zuerst einmal in Japan verkauft. Einen Verkaufspreis nennt das Unternehmen allerdings noch nicht.
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