An der „London School of Economics“ hat ein Forscherteam die Ergebnisse einer Befragung von Menschen in 160 Ländern ausgewertet – und kann jetzt sagen, was uns bei der Arbeit tatsächlich glücklich macht.
Was ist Glück am Arbeitsplatz: nette Kollegen, eine ausgewogene Work-Life-Balance, angemessenes Gehalt, Wertschätzung für die erbrachte Leistung? Vermutlich für jeden eine individuelle Definitionssache. Die „London School of Economics“ hat im März eine Gallup-Umfrage von Menschen in 160 Ländern ausgewertet und kann nun eindeutige Aussagen darüber treffen, wie zumindest für 98 Prozent der Weltbevölkerung das Verständnis für Glück aussieht.
Die Umfrage wurde seit 2006 durchgeführt. Dabei wurden auch die unterschiedlichen Ausprägungen des Glücks-Begriffes berücksichtigt, beispielsweise ob es sich in guter Laune niederschlägt oder das eigene Dasein im Gesamten als glücklich empfunden wird.
Grundsätzlich gilt: Das Land, in dem die meisten Menschen mit ihrer Arbeit zufrieden sind, ist Österreich (95,1 Prozent). Knapp darauf folgen die üblichen Verdächtigen Norwegen (94,6 Prozent) und Island (94,5 Prozent). Schlusslichter sind die Länder Madagaskar, Togo und Lesotho mit jeweils 45- und 44-prozentiger Zufriedenheit. Was wirklich zählt, um durch die Arbeit zu einem glücklichen Leben zu kommen: ein Überblick.
Das Glück, Arbeit zu haben
Kaum etwas macht Menschen so unglücklich wie Arbeitslosigkeit. Wer einmal arbeitslos war, bleibt lange unglücklich – selbst wenn er eine neue Stelle gefunden hat. Arbeitslose Menschen empfinden ihr Leben generell als weniger positiv im Gegensatz zu Personen in einem Arbeitsverhältnis. Der Negativ-Effekt von Arbeitslosigkeit wird von Männern schlimmer empfunden als von Frauen.
Work-Life-Balance
Die Ausgewogenheit zwischen Arbeit und Freizeit beeinflusst das subjektive Glücksempfinden. Unglücklich ist, wer durch seine Arbeit zu müde ist, um privaten Aktivitäten nachzugehen oder keine Zeit mehr für seine Familie hat.
Gehalt
Wenig überraschend: Personen in gut bezahlten Jobs sind glücklicher als diejenigen, die für weniger Lohn arbeiten. Da Geld anscheinend doch glücklich macht, ist folgendes Ergebnis auch kaum verwunderlich: Schwere körperliche Arbeit, beispielsweise von Bau- und Minenarbeitern, Handwerkern, Transport, Landwirtschaft, Fischerei und Forstarbeit korelliert mit weniger Glücksgefühlen, während Manager oder Führungskräfte sich glücklicher einschätzen.
(Weiter-)Bildung und Aufstieg
Weitere Faktoren sind die Vielseitigkeit des Jobs und die Möglichkeiten, sich weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erlernen, ebenso wie der Grad an Selbstbestimmtheit am Arbeitsplatz. Dito: Je besser die Aufstiegsschancen, desto größer das individuelle Glück. Das gilt nicht nur für die Arbeit, das ganze Leben verbessert sich.
Arbeitsklima
Ebenso positiv bemerkbar machen die Sicherheit des Arbeitsplatzes und Unterstützung durch Kollegen, während Jobs mit hohem Gesundheitsrisiko und geringer Sicherheit sich negativ auf das subjektive Glücksempfinden auswirken.
Selbstständigkeit
Selbstständige sind – zumindest in Europa, Nordamerika, Australien, Neuseeland und Ostasien – glücklicher als Angestellte, aber Selbstständigkeit wird auch mit negativen Gefühlen wie Stress und Sorgen assoziiert.
Arbeitszeit
Sie ist kaum ausschlaggebend für das private Glück. Selbst wenn viele Überstunden anfallen: Solange die Work-Life-Balance existiert, ist alles gut. Wer Teilzeit arbeitet, aber lieber auf Vollzeit gehen würde, ist klarerweise weniger zufrieden. Umgekehrt gilt auch: Wer in Teilzeit arbeitet und damit auch ausgelastet ist, führt ein glücklicheres Leben.
GASTBEITRAG aus enorm.
TEXT: Maria Steinwender
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