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App für faire Mode: Welches Label zahlt den Existenzlohn?

Faire Mode App
Foto © Fotolia.com / matahiasek

Die Textilindustrie ist nicht gerade für ihre fairen Arbeitsbedingungen bekannt. Viele Arbeiter in den Textilfabriken können trotz zwölf Stunden Arbeit am Tag ihre Existenz und die ihrer Familien nicht gewährleisten. Eine Veränderung ist dringend notwendig. Doch wer setzt sich für Existenzlöhne ein? Und wer nicht? Eine App beantwortet diese Fragen übersichtlich.

Immer schneller, immer mehr und immer billiger – das Motto unseres kapitalistischen Systems lässt Unternehmen buchstäblich um die Wette produzieren. Das gilt insbesondere für die weltweite Modeindustrie.

Der Konkurrenzkampf in der Branche wird dabei auf dem Rücken der Entwicklungsländer wie Kambodscha, Bangladesch und Vietnam ausgetragen. Den einzigen Vorteil, den sich die dortigen Unternehmen verschaffen können, sind niedrige Löhne und Produktionskosten.

Meist sind es Frauen, die für gerade einmal ein bis zwei Euro pro Tag arbeiten. Trotz Überstunden und unmenschlichen Arbeitsverhältnissen können sie damit nicht ihre Existenz, geschweige denn die ihrer Familie sichern.

Doch genau das sollte ein Lohn den Arbeitern bieten – dafür setzt sich die Fair-Fashion-Bewegung ein. Mit fairen Löhnen, naturschonender Produktion und dem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit bieten die Modelabels der Bewegung eine gute Alternative. So lobenswert diese Entwicklung ist, ist Fair Fashion weiterhin nur eine Nische – große Modeunternehmen dominieren weiterhin den Markt.

Die App „Fair Fashion?“

Nur welche der großen Marken bezahlen wenigstens Existenzlöhne – also das absolute Minimum, das Menschen zum Überleben brauchen? Genau darüber soll die App „Fair Fashion?“ den Konsumenten einen Überblick geben.

Die App basiert auf einer Umfrage der Clean Clothes Campaign (CCC) unter unterschiedlichen Marken – mit dabei sind zum beispiel H&M, Decathlon, Gucci oder Aldi. 100 Modelabels beantworteten Fragen, wie sie ihre Arbeiter stärken und mit ihnen zusammenarbeiten. Die wichtigste Frage jedoch: Gibt es Strategien zur Umsetzung eines Existenzlohnes?

Die App stellt eine gute Übersicht über die Antworten der Modelabels dar – und ergänzt die Selbstauskünfte um fachliche Einschätzungen von CCC sowie dessen Ableger „Erklärung von Bern“. Beide setzen sich seit fast 30 Jahren für Verbesserungen in der Textilindustrie ein.

Übersichtlich wird es dann durch eine Skala, die das Engagement zwischen einem lila „ungenügend“ bis zum grünen „gut“ bewertet. Nicht viele Unternehmen schneiden dabei wirklich gut ab – keine Marke landet im grünen Bereich.

Lediglich Zara, Bershka und Massimo Dutti befinden sich im gelben Mittelfeld, da sie sich „auf dem Weg“ befinden. Hier wurden schon erste konkrete Schritte hin zu einer faireren Bezahlung eingeleitet, es muss jedoch noch einiges getan werden.

Die App stärkt bei jedem Kunden das Bewusstsein für den dringend nötigen Wandel. Neben einer nachhaltigen Shopping-Beratung kann man durch ein Kontaktformular mit der jeweiligen Marke einen Dialog starten.

Denn wenn die Unternehmen nicht von sich aus existenzsichernde Löhne zahlen, liegt es letztlich auch an den Konsumenten, entsprechenden Druck aufzubauen – oder die Marken sogar ganz zu boykottieren.

Die App „Fair Fashion?“ gibt es kostenlos für iOS im App Store sowie für Android im Google Play Store.

GASTBEITRAG aus enorm
Text:
Vanessa Giersdorf

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