Ein norwegischer Erfinder belebt die Idee des Velomobils wieder. Seine „Podbike“ getaufte Innovation soll die Vorzüge eines E-Bikes mit denen eines Autos verbinden.
Das Fahrrad wie wir es kennen, mit zwei Rädern und Pedalantrieb, feiert in diesem Jahr zwar schon seinen 165. Geburtstag. Trotzdem zeigen pfiffige Erfinder immer wieder, dass seine Geschichte noch lange nicht auserzählt ist. Jüngstes Beispiel: das Podbike von Per Hassel Sørensen.
Schon seit einigen Jahren tüftelt der norwegische Ingenieur an seiner Vision eines geschlossenen Fahrrads. Die Idee selbst ist nicht neu und schon seit einigen Jahrzehnten als „Velomobil“ bekannt. Das Podbike soll aber mehr sein als nur ein Fahrrad mit Überbau, der zudem komplett recycelbar sein soll.
Podbike: E-Bike mit Überbau
Das Team um Sørensen hat das alte Konzept daher mit Elektroantrieb und modernem Design kombiniert – und die Zahl der Räder verdoppelt. Da stellt sich natürlich die Frage: Ist das Podbike überhaupt noch ein E-Bike? Rein gesetzlich jedenfalls geht es noch als solches durch. Denn zum einen sorgen seine Ausmaße – 2,30 Meter lang, 1,50 hoch und 80 Zentimeter breit – dafür, dass es sich durchaus noch auf europäischen Fahrradwegen bewegen darf.
Außerdem bleibt der Antrieb der eines Liege-Fahrrads beziehungsweise E-Bikes: Pedale mit Unterstützung eines Elektromotors. Vor allem letzterer ist auch nötig: Insgesamt wiegt das Podbike nämlich stolze 65 Kilogramm und damit etwa dreimal so viel wie ein herkömmliches Pedelec. Dafür versprechen die Macher Platz für Batterien, die bis zu 300 Kilometer reichen sollen. Der Elektromotor unterstützt dabei – wie bei Pedelecs üblich – bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Kilometern pro Stunde. Möglich sind aber bei Fahrten bergab und kontinuierlichem Treten der Pedale auch Tempo 60.
Erste Testreihe vorgestellt
Daneben hat das Podbike auch einige andere Vorzüge gegenüber klassischen E-Bikes, allen voran natürlich der Komfort und ein gewisses Maß an mehr Sicherheit. Im Inneren findet neben dem Fahrer zudem Gepäck Platz oder bei Bedarf auch ein Kind bis etwa sechs Jahre. Einziger Nachteil: Derzeit können lediglich nur Personen das Podbike fahren, die zwischen 1,50 und 1,98 Meter groß sind.
Trotzdem erteilen die Entwickler der Aussage, das Podbike sei nur ein modifiziertes Fahrrad, eine klare Absage. Es sei von Grund auf als vierrädriges E-Bike ohne Kette konzipiert worden. Man mache zudem tolle Fortschritte, bis die Kunden in den Genuss des Podbikes kommen, dauert es allerdings noch etwas. Seit 2016 kann man sich das Gefährt vorbestellen, für eine Anzahlung von 300 Euro. Im Frühjahr 2019 soll es dann zu einem Preis von etwa 5500 Euro auf den Markt kommen. Derzeit baut das Team um Ingenieur Sørensen noch an der ersten Testreihe von 18 Stück. Dass das Podbike funktioniert, konnten sie Ende Januar 2018 schon beweisen: Da haben sie nämlich das erste Podbike der Testreihe, das Modell T-0, präsentiert.
Gastbeitrag aus Enorm
Text: Vincent Halang
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