Podcast: Wie unsere Städte wieder lebenswert werden

Zukunftsforscher und Stadtgeograf Stefan Carsten im Utopia-Podcast
© Stefan Carsten, CC0 Public Domain / Unsplash - Nerea Martí Sesarino

Von Grau zu mehr Grün, vom Auto aufs Rad: In der neuen Folge des Utopia-Podcasts macht Zukunftsforscher und Stadtgeograf Stefan Carsten deutlich, vor welchen Herausforderungen unsere Städte stehen. Mit positiven Beispielen aus Paris und Zürich zeigt der Mobilitätsexperte, was sich in Deutschland dringend ändern muss, damit sich Städte an die Klimakrise anpassen können und mehr Lebensqualität bieten.

„Wir sterben jeden Tag, indem wir in unseren Städten leben.“ – So eindrücklich bringt Zukunftsforscher und Stadtgeograf Stefan Carsten die vielfältigen Probleme in deutschen Städten auf den Punkt. Die Hauptgründe für lebensfeindliche Städte? Autos. Sie verursachen Lärm, Luftverschmutzung und verhindern begrünten öffentlichen Raum, an dem man sich gerne aufhält. Der Verkehrsexperte sagt aber auch: „Die Mobilitätswende […] findet eigentlich in jeder etwas größeren Stadt statt.“ Und sie setzt statt des Autos wieder die Menschen in den Mittelpunkt.

Wie müssen Städte aussehen, um zukunftssicher zu sein?

In der neuen Folge des Utopia-Podcasts spricht Lena aus der Utopia.de-Redaktion mit Zukunftsforscher und Stadtgeograf Stefan Carsten über Lieblingsstädte, die dringend benötigte Mobilitätswende und darüber, wie wir alle zu Supernachbar:innen werden können. Mutige Lösungen aus Paris, Wien und Zürich zeigen, wie eine zukunftsgerichtete Stadtplanung aussehen kann – und was sich in Deutschland zwingend ändern muss. Ebenfalls Thema: Warum Frauen oft Verliererinnen von klassischer Stadtplanung sind.

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5 Kernthesen zu lebenswerten Städten

Stefan Carsten positioniert sich deutlich und sagt: Deutsche Städte müssen sich radikal wandeln, um attraktiv zu bleiben und klimaresistent zu werden. Die Politik bremst den gesellschaftlichen Wandel aus seiner Sicht zu stark aus. Seine Kernthesen im Podcast sind:

  • Deutsche Städte sind lebensfeindlich: 60 Prozent des öffentlichen Raums sind dem Auto gewidmet statt den Menschen. 50 Prozent der europäischen Stadtbevölkerung lebt in gesundheitsgefährdenden Lärmräumen.
  • Das Auto in Städten schadet der Wirtschaft: „Der mit Abstand höchste Anteil am Umsatz im Einzelhandel sind die Fußgängerinnen und Fußgänger. […] Wirklich abgeschlagen auf dem letzten Platz ist das Auto.“
  • Der gesellschaftliche Wandel hat längst begonnen und lässt sich nicht aufhalten: „Eine Mobilitätswende ist ein gesellschaftliches Phänomen, was kein Politiker, keine Politikerin rückgängig machen kann oder bremsen kann.“
  • Die 15-Minuten-Stadt dient als Zukunftsmodell: Städte mit einer Innenstadt, die alles bietet und komplett monofunktionale Randgebiete zum Wohnen oder Arbeiten sind kontraproduktiv. Wir brauchen eine dezentrale Stadtplanung mit kurzen Wegen. Paris machte die 15-Minuten-Stadt zum Leitbild. Dort werden heute 96 Prozent aller Wege im Umweltverbund, also zu Fuß, mit dem Fahrrad oder ÖPNV zurückgelegt.
  • Die radikale Anpassung der Städte an die Klimakrise wird zur Überlebensaufgabe: Für Städte ist das „Schwammstadt“-Konzept nötig, das eine Wasserspeicherung statt Versiegelung ermöglicht. Eine grüne Infrastruktur ist kein Luxus, sondern Überlebensnotwendigkeit.

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