Wenn es im Garten grünt und blüht, finden Blattläuse paradiesische Bedingungen vor. Die kleinen Tierchen saugen den Pflanzen den Saft. Mit diesen Hausmitteln bekommst du die Plage in den Griff – auf ganz natürliche Weise.Kaum sprießt das erste Grün im Garten und auf dem Balkon, sind Blattläuse in der Regel nicht weit. Ob Rosen, Himbeeren, Minzen, Rucola oder Kapuzinerkresse – es gibt kaum eine Pflanze, die vor ihnen sicher ist. Was jetzt wichtig ist: Geduld! Sind Pflanzen von Blattläusen befallen, ist das zunächst kein Grund zur Sorge. Die Tierchen saugen zwar gerne den Saft von Zierpflanzen. Sie bringen diese aber selten zu Fall, erklärt der Naturschutzbund Deutschland (NABU).
Natürliche Hausmittel gegen Blattläuse
Wichtig ist jedoch schnelles Handeln, denn innerhalb kürzester Zeit wird aus einigen wenigen Ameisen eine riesige Kolonie. Bewährte Mittel beim Bekämpfen von Blattläusen sind Hausmittel, die du garantiert zu Hause oder sogar im Garten hast.
1. Mit dem Wasserstrahl
Bei einem leichten Befall reicht es oft schon aus, die kleinen Plagegeister mit einem harten Wasserstrahl wegzuspritzen oder die Tiere mit den Fingern von den Blättern abzustreifen.
2. Mit Jauchen und Tees gegen Ameisen
Bei einem stärkeren Befall, sind selbst hergestellte Brühen und Tees effektiv. Brennnessel hilft dabei sogar doppelt: zum einen um Blattläuse zu bekämpfen und zum anderen als Düngemittel, um die Abwehrkräfte der Pflanze zu stärken. Für den Brennnesselsud füllst du einen Eimer mit Brennnesseln und gießt ihn mit Wasser auf. Das Ganze lässt du einen Tag lang ziehen, seihst die Brühe dann ab und füllst sie in eine leere Sprühflasche. Sprühe die Flüssigkeit dann unverdünnt auf die betroffenen Pflanzenteile.
Auch hilfreich: ein Efeusud. Dazu ungefähr 50 Efeu-Blätter für einen Liter Brühe sammeln. Die Blätter 30 Minuten in Wasser kochen und anschließend abkühlen lassen. Dann absieben und die Flüssigkeit auf die Blattläuse sprühen.
Schneller geht es mit Wermut: Einfach drei Gramm getrockneten Wermuttee mit einem Liter kochendem Wasser übergießen und etwa eine Viertelstunde ziehen lassen. Sobald der Tee abgekühlt ist, kannst du ihn unverdünnt einsetzen.
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3. Gute Nachbarschaft auswählen
Blattläuse mögen bestimmte Pflanzen nicht. Knoblauch, Zwiebeln oder Lavendel gelten etwa als gute Blattlaus-Abwehr. Wer diese Pflanzen also in sein Beet setzt, kann die Tiere auf natürliche Weise abhalten. Kapuzinerkresse lockt Blattläuse hingegen an.
4. Blattläuse mit Fressfeinden bekämpfen
Mischkulturen in Beet und Balkonkasten machen sich prinzipiell besser als Monokulturen – und fördern zudem Nützlinge im Garten. Auch Blattläuse haben natürliche Feinde, zum Beispiel Marienkäfer, Florfliegen, Schlupfwespen und Schwebefliegen. Und das nicht nur in ihren bekannten Formen: Auch die Larven der natürlichen Feinde ernähren sich von den Blattläusen. Wer in seinem Garten noch keine entdeckt hat, kann sie (online) bestellen.
Schädlingsbefall möglicherweise Anzeichen für Nährstoff-Mangel
Schädlingsbefall kann prinzipiell immer ein Hinweis darauf sein, dass ein Gewächs nicht ausreichend oder zu viel mit Wasser und Nährstoffen versorgt ist. Blattlausbefall kann dann sehr schnell dazu beitragen, dass es eingeht: Die Läuse vermehren sich geradezu explosionsartig. Und sind sie einmal da, bekommt man sie nur schwer wieder los. Daher solltest du sichergehen, dass es deinen Pflanzen gut geht. Aber Vorsicht: Viel hilft nicht unbedingt viel. Im Gegenteil: Zu viel Stickstoff-Dünger soll Blattläuse sogar anlocken, statt sie zu bekämpfen!
Einen komplett blattlausfreien Garten oder Balkon zu haben, ist nicht immer erstrebenswert: Als Nahrungsquelle für die Nützlinge übernehmen Blattläuse eine wichtige Funktion im Ökosystem. Erfahrungsgemäß ist der Blattlausbefall im Frühjahr und im Frühsommer am stärksten. Sobald jedoch ihre Fressfeinde aktiv werden, werden die Blattläuse auch weniger, ohne dass du sie bekämpfst.
Übrigens: Ameisen fressen keine Blattläuse, sondern profitieren von ihnen. Für ihren Honigtau verteidigen sie sie sogar gegen ihre Feinde.
Mit Material der dpa.
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