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Bodenaktivator selber machen: Ist er überhaupt sinnvoll?

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Foto: CC0 / Pixabay / terimakasih0

Einen Bodenaktivator kann man selber machen – aber braucht es das? Wir erklären dir, was ein Bodenaktivator ist, wie er deinen Garten bereichern kann und wie du ihn einfach zu Hause herstellen und anwenden kannst.

Bodenaktivator und Dünger sind nicht dasselbe – sie ergänzen sich aber im Garten. Ein Bodenaktivator nährt den Boden, während Dünger auf die Pflanzen abgezielt ist. In diesem Artikel erfährst du, was ein Bodenaktivator ist und wie sinnvoll er ist. Außerdem zeigen wir dir eine einfache Anleitung, mit der du einen Bodenaktivator selber machen kannst und geben dir Tipps, wie und wann du ihn am besten anwendest.

Bodenaktivator: Was ist das eigentlich?

Ein Bodenaktivator verbessert die Qualität der Erde.
Ein Bodenaktivator verbessert die Qualität der Erde. (Foto: CC0 / Pixabay / sessions-photography)

Im Grunde genommen ist ein Bodenaktivator eine Art Dünger für den Boden. Anders als bei Pflanzendünger geht es vor allem um eine langfristige Verbesserung der Bodenqualität. Durch den Aktivator wird die Aktivität der Mikroorganismen erhöht, was wiederum  wichtige Prozesse im Boden unterstützt. Die Idee: Ein gesunder Boden sorgt für gesunde Pflanzen.

Ein Bodenaktivator soll also den Boden aktivieren und verbessern:

  • Er fördert das Wachstum von Mikroorganismen und das Bodenleben, 
  • steigert die Humusbildung und die Fruchtbarkeit des Bodens,
  • verbessert die Struktur und Qualität des Bodens,
  • schützt vor Austrocknung
  • und macht Nährstoffe für Pflanzen besser verfügbar.

Wichtig: Ein Bodenaktivator ersetzt nicht den Dünger für Pflanzen. Die durch regelmäßige Düngung dazugegebenen Nährstoffe werden trotzdem benötigt. Der Aktivator hilft lediglich dabei, dass der Dünger besser wirken kann.

Ist ein Bodenaktivator wirklich sinnvoll?

Ein Bodenaktivator kann sinnvoll sein, wenn du ein neues Beet anlegst.
Ein Bodenaktivator kann sinnvoll sein, wenn du ein neues Beet anlegst. (Foto: CC0 / Pixabay / schauhi)

Bodenaktivatoren werden oft für den Rasen verwendet, du kannst ihn aber auch in Beeten, Töpfen oder sogar für Zimmerpflanzen anwenden. Allerdings musst du aufpassen, welchen pH-Wert deine Pflanzen bevorzugen und den Bodenaktivator entsprechend anpassen.

Wenn der Boden in deinem Garten in einem guten Zustand ist, ist ein Bodenaktivator nicht unbedingt nötig. Besonders wenn du regelmäßig organische Materialien wie Kompost und Mulch verwendest, ist deine Erde oft schon in einem guten Zustand.

Wenn du aber beispielsweise ein neues Beet anlegst, kann er als Starthilfe trotzdem sinnvoll sein. Auch wenn dem Boden durch Monokultur die richtigen Nährstoffe fehlen, kann ein Bodenaktivator die Qualität der Erde verbessern.

Tipp: Mit einer Bodenprobe im Garten kannst du die Qualität der Erde überprüfen. 

Bodenaktivator selber machen: Eine Anleitung

Du kannst mit Kompost einen Bodenaktivator selber machen.
Du kannst mit Kompost einen Bodenaktivator selber machen. (Foto: CC0 / Pixabay / jokevanderleij8)

Du kannst, anstatt Produkte aus dem Handel zu verwenden, einen Bodenaktivator auch selber machen. Am besten verwendest du den selbstgemachten Bodenaktivator immer frisch, damit er seine volle Wirkung entfalten kann. Die Menge in der Anleitung reicht für circa zehn bis 15 Quadratmeter.

Du brauchst:

Hinweis: Hornmehl besteht aus Hörnern und Hufen von Schlachtrindern. Wenn du vegan gärtnern willst, gibt es im Handel mittlerweile pflanzliche Alternativen. 

Und so geht’s:

  1. Mische Kompost, Gesteinsmehl und Hornmehl (oder eine Alternative).
  2. Löse den Zucker im warmen Wasser auf. 
  3. Wenn das Zuckerwasser abgekühlt ist, vermische es mit der Kompost-Mischung.
  4. Lass den Aktivator zwei bis drei Tage ruhen. So können sich die Organismen darin vermehren. Lagere ihn an einem warmen Ort und rühre ihn einmal täglich um, damit Sauerstoff an die Mischung gelangt. 

Tipp: Manche Pflanzen mögen einen höheren pH-Wert, während andere ihn niedriger bevorzugen. Um das zu steuern, kannst du beispielsweise gemahlene Eierschalen hinzufügen, die den pH-Wert erhöhen. Oder du nimmst Kaffeesatz, der den Wert erhöhen und den Boden saurer machen kann. Aber Achtung, einige Pflanzen mögen keinen Kaffeesatz

So wendest du deinen selbstgemachten Bodenaktivator an

Nach der Verwendung von Bodenaktivator solltest du die Erde gut wässern.
Nach der Verwendung von Bodenaktivator solltest du die Erde gut wässern. (Foto: CC0 / Pixabay / Ralphs_Fotos)

Wenn dein selbstgemachter Bodenaktivator fertig ist, kannst du ihn auf zwei Arten verwenden:

  • Du kannst ihn in die aufgelockerte Erde einarbeiten. Das eignet sich besonders auf großen Flächen, wie beispielsweise Beeten. Danach solltest du die bearbeitete Erde gut wässern.
  • Außerdem kannst du den Bodenaktivator ins Gießwasser geben. Mische ihn dazu im Verhältnis von 1:10 mit Wasser. Du kannst damit deine Pflanzen großzügig gießen. Diese Methode eignet sich besonders für bereits bepflanzte Flächen.

Generell wird empfohlen, zweimal im Jahr einen Bodenaktivator auszubringen – einmal im Frühling vor dem Auspflanzen. Ein zweites Mal kannst du ihn im Herbst verwenden, bevor es Bodenfrost gibt. 

Alternativen zu Bodenaktivator

Pferdemist lockert den Boden auf.
Pferdemist lockert den Boden auf. (Foto: CC0 / Pixabay / fotomecky)

Es kann also durchaus sinnvoll sein, deinen Boden in Form von Bodenaktivator zu düngen. Wenn du die Bodenqualität verbessern möchtest, kannst du auch folgende Methoden ausprobieren:

  • Mist: Pferdemist verbessert die Struktur deines Bodens und macht ihn durchlässiger. Außerdem bietet er Nahrung für Mikroorganismen in der Erde. Frag doch bei einem Pferdestall in der Nähe, ob du etwas Mist für deinen Garten bekommst. Er darf aber nicht frisch sein, sondern du solltest ihn zunächst ablagern.
  • Bokashi: Mit dieser Methode kannst du deine Küchenabfälle fermentieren und mit dem Produkt deinen Boden verbessern. Bokashi hilft bei der Humusbildung und macht die Erde durchlässiger. 
  • Brennnesseljauche: Jauche aus Brennnesseln wird wegen ihrer Nährstoffe vor allem als Dünger verwendet, kann aber durch die enthaltenen Enzyme und Mikroorganismen auf lange Sicht auch die Bodenstruktur verbessern. 
  • Mulchmähen: Diese Methode ist für deinen Rasen geeignet. Dabei wird der Rasenschnitt fein zerhäckselt, bleibt auf dem Rasen liegen und wird dann von Kleinstlebewesen zersetzt. Dadurch werden dem Boden Nährstoffe zurückgegeben und Unkraut hat weniger Chancen. Es gibt dafür spezielle Mäher, der den Rasenschnitt zerkleinert.
  • Gründüngung: Diese natürliche Vorgehensweise führt zu einem lockeren Boden und einer besseren Nährstoffversorgung der Pflanzen. Durch die Kombination verschiedener Pflanzen, welche dann abgemäht und liegen gelassen werden, wird der Boden optimal für die nächste Bepflanzung vorbereitet. 

Lies mehr zu dem Thema in unserem Beitrag Bodenverbesserung: 6 Hausmittel und Tipps

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