Im Jahr 2050 wird es rund 10 Milliarden Menschen auf der Erde geben. Die Dokumentation „Was essen wir morgen?“ zeigt drei Möglichkeiten auf, wie unsere Ernährung in Zukunft aussehen könnte.
Mit steigendem Wohlstand der Weltbevölkerung steigt auch die Fleischnachfrage – dadurch aber auch die Umweltbilanz der Fleischindustrie. Dass immense Ressourcen notwendig sind, um Fleisch und andere tierischen Produkte herzustellen ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Doch wie können wir uns aus dieser Misere retten?
Visionäre aus aller Welt beschäftigen sich mit dem Problem der Ernährungssicherheit und den damit verbundenen Umweltrisiken. Tiberius Film zeigt mit dieser Dokumentation, wie die Zukunft unseres Essens aussehen könnte. Wird es genverändertes Fleisch, Insektenburger, Algenfarmen oder doch ökologische Landwirtschaft geben?
Dauer: 3 x 52 Minuten
DVD erhältlich ab: Oktober 2018
Hier der Trailer zum Film:
Silicon Food, Slow Food oder Franken Food?
Die Ernährungs-Dokumentation „Was essen wir morgen“ beschäftigt sich mit drei verschiedenen Ansätzen, unsere Ernährung in der Zukunft zu gestalten und zu sichern.
Im ersten Teil geht es primär um sogenanntes Silicon Food. Also Nahrungsmittel, die im Silicon Valley entwickelt werden. Biotechnologie-Unternehmen, die meist mit Internetgiganten wie Google zusammenhängen, nehmen sich der Herausforderung an und suchen nach Lösungen, die Fleischindustrie nachhaltig zu machen. Sie setzen auf technologische Entwicklungen und Fleisch aus dem Labor, sogenanntes In-Vitro Fleisch. Dieses wird hergestellt, indem Zellen aus „echten“ Tieren entnommen und im Labor vermehrt werden. So wächst ein Stück Fleisch im Reagenzglas.
Ein anderer Ansatz, den der Film vorstellt, ist das Slow Food. Vor allem durch pflanzliche Ernährung im Einklang mit der Umwelt soll die Ernährung der Menschheit gesichert werden. Keine Monokulturen mehr, keine Massentierhaltung und keine Pestizide, die die Umwelt zerstören. Allein durch den Verzicht auf Fleisch kann 50 % an CO2 eingespart werden. Dieser Teil der Doku behandelt aber nicht nur pflanzliche Ernährung sondern auch Möglichkeiten von Slow Meat – nämlich fairen und nachhaltigen Fleischkonsum – und ökologischer Landwirtschaft.
Eng verwandt mit dem Fleisch aus dem Labor der Biotechnologieunternehmen des Silicon Valley ist das Franken Food. Dabei handelt es sich im Grunde um den Nachbau von tierischen Produkten. Modell steht beispielsweise eine Garnele mit extrem hohem Proteingehalt. Die Nährstoffe einer Garnele werden im Labor nachgebaut und ein Produkt entworfen, das die Nährstoffbedürfnisse der Menschen decken soll.
Ernährung der Zukunft: Kritik
Die Dokumentation zeigt, was hinter den Ansätzen der Zukunftsernährung steckt. Aber sie beleuchtet sie auch mögliche negative Auswirkungen und zeigt unterschiedliche Meinungen zu den Themen:
Weiß die Wissenschaft beispielsweise welche Auswirkungen Biotech-Food hat? Wie reagiert der Körper auf Fleisch aus dem Reagenzglas? Was passiert eigentlich mit den Arbeitsplätzen, wenn die Viehzucht wegfällt? Ist synthetische Ernährung die einzige Lösung? Werden Menschen synthetische Nahrung überhaupt akzeptieren? Welche Bedeutung hat Essen in der Gesellschaft und in den unterschiedlichen Kulturen? Wären die gezeigten Ansätze eine neue Form eines kulturellen Imperialismus?
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