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Dragon Dreaming: So funktioniert die Methode

Dragon Dreaming
Foto: CC0 / Pixabay / dimitrisvetsikas1969

Träume umsetzen im Dienst an der Erde, für persönliches Wachstum und zum Aufbau von Gemeinschaft: Dragon Dreaming möchte uns beibringen, kreativ, gemeinschaftlich und nachhaltig Projekte zu entwickeln.

Philosophie und Idee des Dragon Dreaming

100 Prozent deiner Träume können wahr werden, das ist der Grundgedanke von Dragon Dreaming. Dabei greift es die indigenen Weisheiten des Aborigines aus Westaustralien auf und basiert auf drei Anliegen:

  1. Dienst an der Erde
  2. Aufbau von Gemeinschaft
  3. Persönliches Wachstum

Aber was genau steckt hinter dem träumerisch anmutenden Begriff? In erster Linie ist Dragon Dreaming ein Pool von Methoden für die Projektentwicklung. Aber nicht für irgendwelche Projekte, sondern für kreative, gemeinschaftliche und nachhaltige Projekte, die im Zeichen der drei Grundsätze stehen.

Dragon Dreaming, so schreiben die Autoren in ihrem E-Book, soll dich aus deiner Komfortzone locken und dich anleiten, dich deinen Drachen zu stellen. Die Drachen symbolisieren unsere Unsicherheiten, unsere Probleme und Ängste und auch die Menschen, mit denen wir Schwierigkeiten im Leben haben.

Wenn wir unsere eigenen Fähigkeiten und Stärken kennen lernen, dann können wir lernen, mit diesen Drachen zu tanzen, so die Idee von Dragon Dreaming

Die vier Phasen der Projektentwicklung

Auf einem Spielfeld werden die Teilziele festgehalten
Auf einem Spielfeld werden die Teilziele festgehalten (Foto: CC0 / Pixabay / Aktivierungscoach)

Jeder Prozess der Projektentwicklung nach Dragon-Dreaming besteht aus vier Phasen:

  • Träumen
  • Planen
  • Handeln
  • Feiern

Traumphase

In der Traumphase geht es darum, uneingeschränkt und ohne Wenn und Aber deinen Träumen Raum zu geben. In einem Traumkreis teilst du deinen Traum, deine Vision mit anderen Menschen, die du als Traumteam ausgewählt hast.

Mit ihrer Hilfe entwickelt sich dein Traum zu eurem gemeinsamen Traum. Jeder soll die Möglichkeit haben, seine persönlichen Bedürfnisse mit der Gruppe zu teilen. Für die Traumphase gibt es ein paar grundsätzliche Regeln:

  • Über den Traum wird nicht geurteilt, er ist nicht „richtig“ oder „falsch“.
  • In der Traumphase können Widersprüche nebeneinander existieren.
  • Vielfältigkeit und Authentizität sind die Basis für diese Phase.
  • Ein Traum sollte immer positiv formuliert sein, also nicht als „ich möchte nicht“, sondern immer „ich möchte“

Planungsphase

An die Traumphase schließt sich die Planungsphase an. Hier wird sortiert, aufgeteilt, definiert, gefiltert, fokussiert und zusammengefasst.

  • Legt erste Ziele und Oberziele fest, verteilt Aufgaben und gebt dem ganzen Projekt einen zeitlichen Rahmen.
  • Dabei soll der ganze Prozess spielerisch bleiben, um die Energie in der Gruppe hoch zu halten.
  • Helfen soll das Karabirrdt, der Spielplan für eure Projektentwicklung. Hier werden netzartig alle Knoten und Punkte vernetzt durch Verbindungen, die als Songlines bezeichnet werden.

Das Karabirrdt-Spielfeld unterteilt sich ebenfalls in die vier Phasen, Träumen, Planen, Handeln und Feiern:

  • In einem Brainstorming-Prozess sammelt ihr alle Aufgaben, die anfallen, und ordnet sie alle eine der vier Phasen zu.
  • Das Spielfeld unterteilt sich außer den vier Phasen senkrecht noch in drei Positionen waagrecht: Links Aufgaben, die die Projektgruppe aufrecht erhalten, rechts die, die die Gemeinschaft erhalten und in der Mitte die, die dazwischen stehen.
  • Alle gefundenen Aufgaben werden auf Post-It-Zettel geschreiben und in die entsprechende Phase und Position geklebt.
  • Achtet dabei darauf, dass die Aufgaben weder zu klein- noch zu großschrittig sind. Idealerweise bewegt sich die Zahl an Aufgaben zwischen 24 und 48.
  • Dann werden die Aufgaben, die voneinander abhängig sind, miteinander verbunden.
  • Im Anschluss beginnt die Aufgabenverteilung. Schon begonnene oder abgeschlossene Aufgaben werden markiert.

Handlungsphase

Bis zu diesem Punkt bewegte sich das ganze Projekt noch in theoretischen Bahnen: Die Landkarte wurde gemalt, die Wege vorgezeichnet. Jetzt folgt das Handeln, indem diese Wege beschritten werden können.

  • Wichtig ist hier vor allem die Überprüfung: Bleiben wir im Zeitplan? Arbeiten wir noch an unserem ursprünglichen Traum.
  • Dazu formuliert das Dragon Dreaming zwölf Fragen, die dich dabei unterstützen sollen, auf dem richtigen Weg zu bleiben.

Die letzte Phase: Feiern

Wenn das Projekt abgeschlossen ist, dann folgt die Phase des Feierns: Alle Teammitglieder besinnen sich zurück auf den Prozess, den sie gemeinsam durchlaufen haben. Feiern meint hier nicht, betrunken auf den Tischen zu tanzen, sondern Leistung anzuerkennen und zu bestätigen und dankbar sein. So bildet das Feiern auch wieder die Brücke zur ersten Phase des Träumens.

Kommunikation im Dragon Dreaming

Neben dem eigentlichen Projektentwicklungsprozess rückt das Dragon Dreaming auch einige wichtig Kommunikationsmethoden in den Fokus:

So steht im Dragon Dreaming Prozess zum Beispiel die Einladung zu generativen Fragen im Raum: Eine solche Frage möchte dazu ermutigen, dich mit dem, was du nicht weißt, auseinander zu setzen und so in eine tiefere Wirklichkeit vorzudringen. Sie wird in Form einer offenen, reflektierten Frage gestellt.

Genauso wichtig wie das Reden ist das Zuhören. So möchte Dragon Dreaming im Prozess „Pinakarri“, ein tiefes Zuhören, fördern. Pinakarri kann jedes Teammitglied zu jeder Zeit erbitten: Es geht darum, gemeinsam einen Moment innezuhalten und die Aufmerksamkeit nach innen zu richten:

  • Erst auf den eigenen Körper, um den Körper in all seinen Facetten zu spüren, sein Gewicht zu spüren,
  • dann den Fokus auf den eigenen Atem zu richten und dem Atem nachzuspüren,
  • nach dem Herzschlag zu horchen,
  • den Punkt zu erspüren, an dem Energie und Spannung am größten ist,
  • ganz bewusst in diesen Punkt zu atmen und sich zu entspannen, diese Spannung auszuamten.

Dieser Pinakarri-Prozess soll besonders in Konfliktsituationen helfen, wieder ein offenes Ohr für die Meinung und Perspektive des Anderen zu gewinnen.

Wie kannst du Dragon Dreaming nutzen?

Einzelne Dragon-Dreaming-Elemente kannst du auch im Alltag anwenden
Einzelne Dragon-Dreaming-Elemente kannst du auch im Alltag anwenden (Foto: CC0 / Pixabay / ulleo)

Dragon Dreaming ist eine Teammethode, die am besten unter erfahrener Anleitung funktioniert. Wenn du dich also näher mit den Methoden des Dragon Dreamin vertraut machen möchtest, empfiehlt es sich, an einem Workshop teilzunehmen oder für dein Team einen erfahrenen Trainer einzuladen. Alternativ dazu gibt es auch Kurse, in denen du dich selbst zum Trainer für Dragon Dreaming ausbilden lassen kannst.

Eine erste Anleitung zu den Methoden und zur Philospophie des Konzepts findest du vor allem im E-Book zu Dragon-Dreaming, das in verschiedenen Sprachen veröffentlicht wurde.

Abseits davon schenkt das Grundkonzept des Dragon Dreaming einige Ideen, die auch im Alltag hilfreich sein können.

  • Aha-Momente suchen: Als Aha-Momente werden im Dragon Dreaming die Momente beschrieben, in denen wir etwas erkennen, von dem wir nicht mal wussten, dass wir es nicht wussten. Sie fördern unsere Kreativität. Du kannst solche Aha-Momente durch Reisen, Zeit in der Natur, Meditation, Beobachtung und Reflexion auslösen. Höre anderen mit deiner ganzen Aufmerksamkeit und von Herzen zu.
  • Pinakarri: Finde wieder zu einer Form des aufmerksamen und tiefen Zuhörens zurück: Integriere Pinakarri-Momente in deine tägliche Kommunikation.
  • Träume. Eine der wichtigsten Erkenntnisse, die das Dragon Dreaming uns mit auf den Weg gibt ist es, an unsere Träume und unser Wachstum zu glauben.

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