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Einblatt pflegen: Pflegetipps für den vermeintlichen Raumluftreiniger

Einblatt
Foto: CC0 / Pixabay / JACLOU-DL

Das Einblatt ist unkompliziert zu pflegen und soll dich mit frischer Luft belohnen. Was die Zimmerpflanze zum Gedeihen braucht, erfährst du hier.

Das Einblatt (Spathiphyllum) stammt aus der Familie der Aronstabgewächse und umfasst etwa 50 verschiedene Arten.  Die Pflanze ist zudem unter Namen wie Blattfahne, Scheidenblatt oder Friedenslilie bekannt. Besonderer Beliebtheit erfreut sich das Einblatt, weil es so leicht zu pflegen ist und darüber hinaus die Luftqualität verbessern soll. 

Das Einblatt: Ein Raumluftreiniger?

Das Einblatt überzeugt nicht nur mit seiner ansprechenden Optik, sondern soll auch zur Verbesserung des Raumklimas beitragen. Seine Blätter sollen Formaldehyd aus der Luft filtern – ein Schadstoff, der häufig in Möbeln, Kunststoffprodukten und anderen Alltagsgegenständen vorkommt. Eine hohe Formaldehydbelastung kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Mehr darüber erfährst du in diesem Artikel: Formaldehyd: Das musst du über den Stoff in Möbeln und Farbe wissen

1989 zeigten Tests der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA, dass Pflanzen wie das Einblatt in der Lage sind, Sauerstoff zu produzieren. Allerdings ist dieser Effekt bei einer einzigen Pflanze ziemlich gering. Weitere Untersuchungen mit Sensoren kam 2018 zu dem Ergebnis, dass das Einblatt und einige andere Pflanzen tatsächlich in der Lage seien, den Sauerstoffgehalt zu erhöhen und die Luft zu reinigen. Das solle auch bei weniger Lichteinfall klappen.

Allerdings stellte ein Jahr später eine Studie diese Ergebnisse infrage, da die Tests der NASA in hermetisch geschlossenen Räumen durchgeführt wurden und diese keine realistische Wohnumgebung darstellten. Mehr dazu hier: Raumluft verbessern: Warum es ein Mythos ist, dass Pflanzen hier helfen können

Einblatt pflegen: der optimale Standort

Das Einblatt braucht wenig Licht und gilt deswegen auch als pflegeleicht.
Das Einblatt braucht wenig Licht und gilt deswegen auch als pflegeleicht.
(Foto: CC0 / Pixabay / mramorn)

Da das tropische Gewächs seinen Ursprung in Südamerika hat, fühlt es sich bei ähnlichen Bedingen am wohlsten. Außerdem wächst das Einblatt in seiner natürlichen Umgebung im Schatten großer Bäume, weshalb du auch dies für die optimale Pflege berücksichtigen solltest.

Folgende Punkte sind bei der Standortwahl zu beachten:

  • hohe Luftfeuchtigkeit, wie zum Beispiel im Badezimmer
  • halbschattiger Platz (toleriert aber auch schattige Orte)
  • keine direkte Sonneneinstrahlung! Direkte Sonneneinstrahlung kann zu braunen Rändern an den Blättern und zu Blütenausfall führen.
  • bevorzugt Raumtemperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius

Da das Einblatt mit wenig Tageslicht auskommt, bietet sich ein Nordfenster als idealer Standort an. Neben dem Einblatt gibt es noch weitere Zimmerpflanzen, die bei wenig Licht wachsen.

Wichtiger Hinweis:

Alle Pflanzenteile des Einblatts sind giftig, deshalb solltest du bei jedem Schritt der Pflege Handschuhe verwenden. Es sollte zudem weder in einem Haushalt mit Kindern noch mit Haustieren (insbesondere Hunde und Katzen) aufgestellt werden.

Richtiges Gießen: So viel Wasser benötigt die Zimmerpflanze

Richtig gießen gehört zur Pflege des Einblatts dazu.
Richtig gießen gehört zur Pflege des Einblatts dazu.
(Foto: CC0 / Pixabay / simonprodl)

Aufgrund der tropischen Herkunft benötigt das elegante Einblatt bei der Pflege viel Wasser. So gehst du am besten beim Gießen vor:

  • Der Boden sollte nie trocken sein. Am besten findest du mit dem Daumentest heraus, wann du wieder gießen musst: Drücke deinen Finger in die Erde und stelle sicher, dass sie mindestens einen Zentimeter nachgibt. Tut sie das nicht, ist Zeit zum Gießen. Verwende dabei möglichst kalkarmes und lauwarmes Wasser
  • Achte jedoch darauf, dass das Wasser immer ablaufen kann. Bei Staunässe besteht Gefahr für Wurzelfäule!
  • Besprühe die Blätter bei trockener Raumluft hin und wieder mit Wasser. Vertrocknete Blätter und Blütenstände kannst du mit einer Schere an der Basis abschneiden.

Optimales Düngen für die richtige Einblattpflege

Erde spielt bei der Pflege des Einblatts eine Rolle.
Erde spielt bei der Pflege des Einblatts eine Rolle.
(Foto: CC0 / Pixabay / snarlingbunny)

Die Düngezeit hängt von der Beschaffenheit der Blumenerde ab. Je nach Qualität solltest du dein Einblatt seltener oder häufiger düngen. Bei hochwertigem Substrat mit ausreichend Nährstoffen (also mit einem hohen Gehalt von Kalium, Magnesium, Stickstoff und Phosphor) musst du nur alle sechs bis acht Wochen düngen und im Winter überhaupt nicht.

Bei jedoch handelsüblicher Pflanzenerde mit relativ geringer Qualität gelten folgende Regeln für die ideale Pflege deines Einblatts:

  • einmal pro Woche im Sommer düngen
  • einmal im Monat im Winter düngen

Du kannst dafür ganz einfach Flüssigdünger verwenden, den du dem Gießwasser beimischst. Dünger für Pflanzen kannst du aber auch selbst herstellen.

Umtopfen: So wächst und gedeiht dein Einblatt

Das schicke Einblatt gedeiht in jedem Topf.
Das schicke Einblatt gedeiht in jedem Topf.
(Foto: CC0 / Pixabay / mfiol)

Auch Umtopfen gehört dazu, wenn du dein Einblatt ideal pflegen möchtest: Spätestens alle ein bis zwei Jahre solltest du deine Pflanze umtopfen. Wenn das Einblatt schon nach einem Jahr keinen Platz mehr im Topf hat, dann kann und sollte dies natürlich auch zeitiger geschehen. Du kannst erkennen, dass es Zeit zum Umtopfen ist, wenn die Blätter deiner Pflanze Veränderungen zeigen: Braune Blattspitzen und verblassende Farben sind klare Anzeichen dafür, dass sie mehr Platz benötigt. Die beste Zeit zum Umtopfen ist zwischen Frühling und Frühsommer.

Hinweis: Wähle einen neuen Topf, der einige Nummern größer ist und ausreichend hoch, damit die ausladenden, überhängenden Blätter nicht auf dem Boden aufliegen und erneut braun werden.

So topfst du deine Pflanze richtig um:

  • Wähle einen Topf, der mindestens drei bis vier Zentimeter Abstand zwischen den unteren Pflanzenstielen und dem Topfrand hat.
  • Nimm die Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf und befreie die Wurzeln von Erde.
  • Fülle den Topfboden mit Kies oder Quarzsand circa zwei Zentimeter hoch. Das sorgt dafür, dass das Wasser gut ablaufen kann.
  • Fülle dann einige Zentimeter Pflanzenerde ein.
  • Achte darauf, das Einblatt so mittig wie möglich einzusetzen.
  • Stelle sicher, dass der obere Wurzelbereich drei bis vier Zentimeter mit Erde bedeckt ist.

Achtung: Handschuhe nicht vergessen! Das Einblatt ist giftig. 

Das Einblatt vermehren

Bei richtiger Pflege lässt sich das Einblatt gut vermehren.
Bei richtiger Pflege lässt sich das Einblatt gut vermehren.
(Foto: CC0 / Pixabay / Gadini)

Willst du dein Einblatt nach guter Pflege einfach vermehren, so ist das Frühjahr der beste Zeitpunkt dafür. Dies kannst du tun, indem du den Wurzelballen der Pflanze in zwei oder mehrere Teile teilst. So gehst du dabei vor:

  • Nimm die gesamte Pflanze aus ihrem Topf heraus.
  • Befreie die Wurzeln von Erdresten.
  • Teile die Wurzel so, dass jeder Teil mindestens drei Blätter trägt.
  • Trenne die Teile mit einem scharfen und desinfizierten Messer. Das Desinfizieren verhindert, dass Keime an die Wurzel gelangen. Zum Desinfizieren kannst du Alkohol verwenden.
  • Topfe die bewurzelten Teile ganz normal einzeln ein.
  • Stelle die unbewurzelten Teile in eine durchsichtige Schüssel oder ein Glas mit Wasser.

Bei einer Raumtemperatur von circa 20 Grad entfaltet die Pflanze innerhalb weniger Wochen ihre neuen Wurzeln.

Einblatt-Pflege: Krankheiten und Schädlinge bekämpfen

Das Einblatt ist zwar eine robuste Zimmerpflanze, kann jedoch gelegentlich von Woll- oder Blattläusen befallen werden. Besonders im Winter solltest du die Pflanze regelmäßig auf Schädlinge überprüfen, um größeren Schäden vorzubeugen. Gegen andere Pflanzenkrankheiten ist das Einblatt in der Regel unempfindlich.

Wenn deine Einblätter von Blattläusen befallen sind, kannst du diese Schädlinge mit hilfreichen Hausmitteln wie Kaffeesatz wirksam bekämpfen.

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Überarbeitet von Melanie Grünauer

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