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Einfach und ohne Nähmaschine: So machst du aus einem alten Shirt eine Tasche

Tasche aus T-Shirt
Foto: Utopia/Freya Petersen

Aus einem alten T-Shirt oder Top kannst du eine praktische Tragetasche selbst machen. Hier findest du eine einfache Anleitung – ganz ohne Nähen.

Hast du ein T-Shirt oder Top, das du nicht mehr tragen möchtest, kannst du es spenden – oder ganz einfach in eine Tragetasche verwandeln. So findet deine Kleidung einen neuen Verwendungszweck.

Das Projekt bringt nicht nur Spaß, auch aus ökologischer Sicht lohnt es sich, einen Beutel selber zu machen: Zwar sind gekaufte Jutebeutel bei häufiger Nutzung immer noch umweltfreundlicher als Plastiktüten, doch auch sie sind Teil der Fast Fashion- und Textilindustrie, die große Auswirkungen auf Umwelt und Menschenrechte hat. Deswegen solltest du deine Textilien möglichst lange und so vielseitig nutzen, wie du kannst – zum Beispiel durch kreative Upcycling Projekte wie dieses.

Schritt 1: Das richtige T-Shirt für die Tasche wählen

Sowohl T-Shirts als auch Tops sind geeignet für eine Umwandlung in eine Tragetasche.
Sowohl T-Shirts als auch Tops sind geeignet für eine Umwandlung in eine Tragetasche. (Foto: Utopia/Freya Petersen)

Für deine DIY-Tasche brauchst du: 

  1. Ein T-Shirt oder ein Top
  2. Stoffschere
  3. Lineal
  4. Stecknadeln und/oder einen Bleistift

Wie gut deine Tasche im Endeffekt hält, hängt auch davon ab, welches Oberteil du als seine Grundlage wählst. Da die Tasche nicht genäht, sondern geknotet wird, sind vor allem T-Shirts und Tops mit folgenden Eigenschaften ideal

  • Eher lang ausfallend, damit du mehr Material zum Knoten hast (je länger das Oberteil, desto größer wird deine Tasche am Ende sein)
  • Dichter Stoff, damit die rohen Schnittkanten nicht so schnell ausfransen und deine Tasche stabil bleibt. Das Material des Stoffes ist hierbei sekundär – wichtiger ist die Dichte. Klassischer T-Shirt-Stoff ist prima geeignet, denn dieser rollt sich nach dem Schneiden meistens an den Kanten ein, sodass er seltener ausfranst.
  • Auch Stretch ist okay, behalte nur im Hinterkopf, dass sich hierdurch die finale Größe der Tasche ändern und sie auch schneller ausleiern kann. Manche Stretchstoffe, vor allem Stoffe mit Elastan, lassen sich zudem nicht gut knoten.

Tipp: Ein Top ist deswegen auch für das Projekt geeignet, da die Schulternähte der Träger komplett intakt bleiben, wodurch es weniger Reißgefahr für deinen späteren Beutel gibt.

Schritt 2: Das Oberteil für die Tasche zurecht schneiden

Wenn Ärmel vorhanden sind, schneide sie einfach vom T-Shirt ab.
Wenn Ärmel vorhanden sind, schneide sie einfach vom T-Shirt ab. (Foto: Utopia/Freya Petersen)

Nun kannst du schon das T-Shirt oder Top zurechtschneiden:

  1. Lege das Oberteil flach auf einen Tisch. Wenn du möchtest, fixierte die Vorder- und Rückseite mit ein paar Stecknadeln aneinander, um zu verhindern, dass der Stoff verrutscht.
  2. Entferne die Ärmel des Oberteils (sofern vorhanden).
  3. Schneide am Rückenteil des Oberteils den Ausschnitt aus – hierzu kannst du die Vorderseite als Guideline nehmen. Wenn du eher längere Träger an Tragetaschen bevorzugst, kannst du auch den kompletten Ausschnitt tiefer ausschneiden.

Schritt 3: Die Fransen für die Knoten der Tasche schneiden

Die Fransen im T-Shirt sollten etwa zwei Zentimeter dick sein.
Die Fransen im T-Shirt sollten etwa zwei Zentimeter dick sein. (Foto: Utopia/Freya Petersen)

Bereite nun die Fransen für die Knoten vor, welche am Ende die untere „Naht“ deines Beutels ersetzen werden.

  1. Entscheide dich, ob du die Knoten deiner Tasche lieber innen haben möchtest (siehe Ergebnis graues Top) oder ob du sie als Dekoration an der Außenseite der Tasche willst (siehe Ergebnis rotes T-Shirt).
  2. Wenn du die Knoten innen haben möchtest, musst du das Oberteil auf links krempeln, sodass die Nähte außen sichtbar sind, und es wieder flach hinlegen. Möchtest du die Knoten an der Außenseite sichtbar haben, überspringe diesen Schritt.
  3. Miss am unteren Rand des Oberteils einen Abstand von sieben Zentimetern aus und markiere diesen mit Stecknadeln oder einem Stift. Du solltest nun also eine Orientierungslinie von links nach rechts haben, die mit einem Abstand von sieben Zentimetern parallel zum unteren Saum deines Oberteils verläuft.
  4. Schneide die Fransen bis zu der Orientierungslinie. Die Fransen sollten ungefähr zwei Zentimeter breit sein – Augenmaß reicht hier vollkommen, doch wenn du verunsichert bist, kannst du die Abstände natürlich vorher mit deinem Lineal ausmessen und markieren.
  5. Zuletzt: Links und rechts am Oberteil werden die Vorder- und Rückseite deines Oberteils noch verbunden sein. Schneide sie einfach anhand der Seitennaht auf, bis du die sieben-Zentimeter- Markierung erreichst.

Schritt 4: Das T-Shirt zu einer Tasche knoten

Stecknadeln können helfen, beim Knoten der Fransen den Überblick zu behalten.
Stecknadeln können helfen, beim Knoten der Fransen den Überblick zu behalten. (Foto: Utopia/Freya Petersen)

Jetzt steht schon der letzte Schritt an: Die Fransen miteinander verknoten, damit deine Tasche einen Boden hat.

  1. Beginne links am Oberteil und knote immer eine vordere und eine hintere Franse zusammen. Benutze mindestens einen festen Doppelknoten. Befolge diesen Schritt, bis du die letzte Franse erreicht hast. Tipp: Stecknadeln können dir helfen, den Überblick zu behalten, welche Fransen zusammen gehören!
  2. Wenn du die Knoten auf der Innenseite deines Beutels haben möchtest, musst du jetzt nur noch das Oberteil umkrempeln.
  3. Fertig!

Tragetasche aus T-Shirt: Nutzung und Pflege

Die fertigen Taschen sind geeignet für Einkäufe, Ausflüge und vieles mehr.
Die fertigen Taschen sind geeignet für Einkäufe, Ausflüge und vieles mehr. (Foto: Utopia/Freya Petersen)

Hast du ein passendes Oberteil gewählt und deine Tasche richtig fest geknotet, kannst du sie jetzt nun benutzen wie jeden anderen Beutel auch – für Einkäufe, Ausflüge oder zu Aufbewahrungszwecken. Damit du allerdings möglichst lange etwas von deinem Projekt hast, beachte drei Dinge:

  • Eine mögliche Schwachstelle des Beutels sind die Träger deines Beutels, genauer gesagt: die Schulternaht. Wenn dein Oberteil Ärmel hatte, die du abgeschnitten hast, können diese Nähte sich einfacher lösen und die Träger deiner Tasche eventuell reißen. Wenn du dies bemerkst, kannst du einfach die Schulternaht direkt entfernen und die Träger miteinander verknoten. 
  • Aufgrund der Knoten könnten kleinere Gegenstände, zum Beispiel loser Schmuck oder Kleingeld, aus der Tasche fallen. Behalte dies im Hinterkopf, wenn du deine Tasche füllst.
  • Beim Waschen in der Waschmaschine kann es vorkommen, dass sich Knoten lösen. Kein Problem: Knote die Fransen einfach wieder zusammen. Falls du aber auf Nummer sicher gehen möchtest, befolge einfach eine Anleitung zur Handwäsche, wenn es Zeit ist, deinen Beutel zu reinigen.
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