Eternitplatten solltest du nicht einfach in den Hausmüll werfen. Wir zeigen dir, wie du die teils asbesthaltigen Platten richtig entsorgst.
Was sind Eternitplatten?
Eternitplatten sind Faserzementplatten. Sie wurden bis zum Jahre 1993 mit dem gesundheitsschädlichen Asbest gemischt. Die Asbestfasern sollten den Zementplatten Stabilität geben. Heutzutage sind diese Fasern durch Glas oder Kunststoff ersetzt.
Der Name „Eternit“ ist eigentlich ein Markenname, wird aber inzwischen synonym für die Zementplatten verwendet. Eternitplatten findest du vor allem als Dachplatten oder Wandverkleidung. Speziell in Bauten der 1950er bis 80er Jahre wurden asbesthaltige Eternitplatten verwendet. Falls du ein Haus aus dieser Zeit renovierst oder sanierst, solltest du also besonders darauf achten und dich entsprechend um eine gesonderte Entsorgung kümmern.
Warum sind Eternitplatten problematisch?
Eternitlatten, welche vor 1993 produziert und verbaut wurden, enthalten höchstwahrscheinlich Asbest. Asbest gilt als hochgradig gesundheitsgefährdend und krebserregend, warnt unter anderem das Umweltbundesamt. Asbest wurde insbesondere aufgrund seiner Robustheit verwendet. Es gilt als feuerfest und ist sehr belastbar. Aber sobald eine Platte bricht, kann der Asbeststaub in die Lunge gelangen und dort großen Schaden anrichten. Das Heimtückische ist, dass Kontakt mit Asbest erst nach einer gewissen Zeit Folgen zeigt und Betroffene dadurch die Schäden aber erst bis zu 30 Jahre später spüren.
Du solltest daher mit Asbestplatten sehr vorsichtig umgehen, damit die Umwelt sowie deine Mitmenschen von einer Belastung mit Asbeststaub verschont bleiben.
Eternitplatten richtig entsorgen
Die Entsorgung von Asbest – bzw. Eternitplatten darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da schon der kleinste Riss oder Bruch Folgen hat. Dementsprechend gibt es in Deutschland Vorschriften zur Entsorgung von Eternitplatten.
Für die Sanierung von asbesthaltigen Gebäuden gilt: Durchführung ausschließlich durch Fachpersonal. Du darfst das in keinem Fall selbst in die Hand nehmen, sonst drohen neben den gesundheitlichen Risiken auch erhebliche Bußgelder. Falls du kein komplettes Haus sanierst, sondern nur einzelne Platten entfernen und entsorgen möchtest, ist es nicht zwingend notwendig, eine Fremdfirma zu engagieren. Allerdings müssen die entsprechende Behörde und die Nachbarn informiert werden. Für die Entsorgung kannst du die Vollzughilfe zur Entsorgung von asbesthaltigen Abfällen zu Rate ziehen, sowie die Technische Regel für Gefahrenstoffe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.
Während des Entfernens heißt es:
- Fenster schließen
- Schutzkleidung tragen
- Vorsichtig vorgehen, um möglichst wenig Staub zu produzieren
- Staub mithilfe von Folien auffangen
Die Eternitplatten musst du nach dem Entfernen zum Wertstoffhof bringen, wo sie vor der vollständigen Entsorgung gesondert gelagert werden. Dafür müssen die Asbestplatten in sogenannten staubdichten Big Bags zu transportieren werden. Außerdem musst du Entsorgungsnachweise und Abfallbelegscheine nachweisen. Beachte zudem, dass von Bundesland zu Bundesland teilweise unterschiedliche Regelungen gelten – informiere dich hierzu vorab.
Damit keine unnötigen Komplikationen entstehen, empfiehlt es sich, Eternitplatten von einem Experten entfernen und entsorgen zu lassen. Das erspart dir eine Menge Arbeit und senkt das Risiko einer Asbestbelastung deiner Umwelt.
Luft auf Asbestbelastung testen
Wenn du unsicher bist, ob sich – auch nach der Entsorgung der Platten – möglicherweise noch Asbest im Raum abgesetzt haben könnte, kann es sich lohnen, auf eigene Faust einen Asbest-Test durchzuführen. Dazu entnimmst du, je nach Test, eine Probe deines Hausstaubs oder anderer (Bau-)Materialien und schickst sie an ein privates Labor, das dir eine Auswertung zukommen lässt. Der Service wird u.a. von der Firma Ivario** ab ca. 50 Euro angeboten.
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