Mit einem Feigenbaum kannst du Mittelmeer-Flair zu dir nachhause holen und dich dazu noch an den leckeren Früchten erfreuen. Damit dein Feigenbaum auch den Winter übersteht, gilt es, ein paar Dinge zu beachten.
Da der Obstbaum in Deutschland nicht heimisch ist, musst du einen Feigenbaum überwintern. Ob du dabei Erfolg hast, das hängt von verschiedenen Faktoren ab: Einige Sorten vertagen den Frost besser als andere. Folgende Arten der Feige gelten als winterhart und überleben mit der richtigen Pflege auch Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius:
- Bianco
- Bornholmfeige
- Brown Turkey
- Brunswick
- Celeste
- Twotimer
- Montana Nera
- Icechrystal
Mit einem guten Standort, entsprechender Vorbereitung und der richtigen Pflege bleibt dein Feigenbaum auch im Winter gesund und gedeiht weiter. Wir haben für dich die vier häufigsten Fehler zusammengetragen sowie hilfreiche Tipps, um deinen Feigenbaum erfolgreich zu überwintern.
Lies dazu auch: Feigenbaum pflanzen, pflegen und vermehren: So geht’s
Fehler 1: Mangelnde Vorbereitung auf den Winter
Ein häufiger Fehler beim Überwintern des Feigenbaums ist, den Feigenbaum nicht rechtzeitig auf das Eintreten des Winters vorzubereiten. Ohne Rückschnitt, Schutzmethoden oder angemessene Pflege erträgt die Pflanze niedrige Temperaturen und Frost nicht. Gerade junge Freilandfeigen sind anfälliger und nehmen schweren Schaden, wenn ihr Wurzelsystem nicht frühzeitig und ordnungsgemäß geschützt wird.
Spätestens ab null Grad Celsius solltest du deshalb damit beginnen, deine Pflanze auf den Winter vorzubereiten und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen – oder den Feigenbaum zum Überwintern nach drinnen holen.
Tipp: Beginne rechtzeitig damit, deinen Feigenbaum auf den Winter vorzubereiten. Informiere dich spätestens bei der Gartenarbeit im September oder Oktober darüber, welche spezielle Pflege deine Feigenbaumart im Winter benötigt und bereite alles entsprechend vor, bevor der erste Frost kommt.
Fehler 2: Falscher Standort, um Feigenbaum zu überwintern
Um den Feigenbaum zu überwintern, ist der richtige Standort ausschlaggebend. Viele Misserfolge sind auf eine ungeeignete Aufbewahrung zurückzuführen.
Topfgebundene Feigenbäume:
Topfgebundene Exemplare benötigen leichten Lichteinfall, aber keine Hitze. Überwintere sie am besten in einem Wintergarten, Gewächshaus oder in einer Garage, idealerweise an einem Fenster ohne Heizung. Ab etwa null Grad Celsius solltest du einen Feigenbaum in Topf an einen solchen geschützten Ort verlagern. Je nach Art und Alter des Baumes kann ein Unterstand genügen oder ein Indoor-Standort notwendig sein.
Freistehende Feigenbäume:
Steht dein Feigenbaum im Freiland, dann solltest du sicherstellen, dass er geschützt platziert ist und trotzdem Licht abbekommt. Zum Beispiel nahe an einer Wand in der Sonne. Winterharte Feigenbäume überstehen den Frost bis zu einem gewissen Punkt, aber wenn die Temperatur unter zehn Grad fällt, erfrieren viele Feigenbäume doch. Besonders die Wurzeln tragen bei den niedrigen Temperaturen oft unweigerlich Frostschäden davon.
Tipp: Schütze deine Freilandfeigen, indem du ihre Wurzeln mit Mulch, Jute, Herbstlaub oder Kokosmatten abdeckst und die Krone mit einem Vlies vor Kälte und Wind schützt. Wähle für einen Feigenbaum im Freien unbedingt eine winterharte Sorte und einen geeigneten Standort. Dünge den Baum ab September nicht mehr!
Fehler 3: Feigenbaum überwintern aber falsch gießen
Auch beim Gießen sind Fehler schnell passiert. Das kann besonders beim Überwintern fatal für deinen Feigenbaum sein. Ein Feigenbaum benötigt auch während der Winterruhe Feuchtigkeit und muss weiter gegossen werden. Der Baum benötigt weniger Wasser als im Sommer, aber die Wurzeln der Pflanze dürfen auch in der Winterruhe nicht zu trocken werden. Beim Gießen im Winter musst du daher unbedingt auf die richtige Menge achten:
Zu viel Wasser im Topf führt zur Staunässe und zu Wurzelfäule. Bei zu wenig Feuchtigkeit geht der Baum ein.
Tipp: Gieße sparsam, sodass die Erde stets leicht feucht, aber nie zu nass ist. Freilandfeigen genügt dagegen meist die natürliche Niederschlagsmenge. Gießen solltest du im Winter außerdem nur an frostfreien Tagen, damit das Wasser nicht zusätzlich zu Erfrierungen führt.
Fehler 4: Zu früher Rückschnitt
Um deinen Feigenbaum erfolgreich zu überwintern, ist ein Rückschnitt sehr wichtig. Der richtige Zeitpunkt ist hierbei besonders bedeutend: Schneidest du deinen Baum zu früh, nämlich bevor die Pflanze ihre Ruhephase beginnt, schwächst du die Pflanze unnötig. Denn wenn die Schnittstelle bei verfrühtem Frost Schaden nimmt, wird der Baum besonders anfällig für Krankheiten.
Tipp: Beginne erst mit dem Rückschnitt, wenn dein Feigenbaum in seiner Ruhephase ist. Diese erkennst du daran, dass die Blätter abgefallen sind, was üblicherweise im Spätherbst der Fall ist. Vermeide hier aber, zu viel abzuschneiden. Es empfiehlt sich, lediglich beschädigte oder offensichtlich kranke Äste abzuschneiden und extremes Stutzen des Baumes auf den Frühling, kurz vor dem Austrieb, zu verschieben. So minimierst du die Gefahr, dass die Schnittstellen zu viele Angriffspunkte für Frostschäden bieten.
Allgemeine ist es wichtig, die Wetterlage zu beobachten und dem Feigenbaum die richtige Pflege für die saisonalen Umstände zu geben. Beispielsweise benötigst du in milden Wintern weniger Schutzmaßnahmen. In unserem Beitrag zu Pflanzen überwintern findest du weitere wertvolle Tipps zu dem Thema.
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