Um Fieber zu messen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Hier erfährst du, an welchen Stellen du Fieber messen kannst, welche Fieberthermometer dafür geeignet sind und welcher Temperaturbereich als Fieber gilt.
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Besonders in der kalten Jahreszeit sind Erkältungen keine Seltenheit. Manchmal bleibt es aber nicht beim einfachen Schnupfen oder Husten: Wenn du krank bist, ist spätestens bei Fieber meist Schonfrist angesagt. Doch ab wann gilt erhöhte Temperatur überhaupt als Fieber? Und wie misst man Fieber am genauesten? All das erfährst du in diesem Artikel. Wir erklären dir im Detail, wie du richtig Fieber messen solltest und welche Thermometer dafür am besten geeignet sind.
Ab welcher Temperatur handelt es sich um Fieber?

Fieber ist eine Reaktion des Körpers auf unterschiedlichste Ursachen, beispielsweise Infektionskrankheiten. In diesem Fall erhöht der Körper seine Temperatur, da dies die Aktivität der Immunzellen steigert. Die Normaltemperatur des Körpers liegt bei etwa 37 Grad Celsius.
Ab welcher Temperatur von Fieber gesprochen wird, unterscheidet sich von Quelle zu Quelle leicht. Aber der Richtwert liegt laut der Apotheken-Umschau bei 38,2 Grad. Dieser Wert gilt, wenn die Temperatur rektal gemessen wird und ist je nach Alter verschieden:
- Fieber bei Erwachsenen: Ab 38,2 Grad Celsius
- Bei Kindern: Ab 38,5 Grad Celsius
- Bei Säuglingen unter drei Monaten: Ab 38 Grad Celsius
Zwischen 37,6 und 38,4 Grad rektal gemessener Temperatur spricht man dagegen je nach Alter von erhöhter Temperatur. In sehr seltenen Fällen kann die Körpertemperatur über 40 Grad steigen (Hyperpyrexie). Das ist dann sehr hohes Fieber, bei dem du sofort ein:e Ärzt:in aufsuchen solltest.
Welche Stellen eignen sich zum Fiebermessen?

Es gibt mehrere Körperstellen, an denen du Fieber messen kannst. Sie sind jedoch nicht alle gleich gut geeignet. Für einen ersten Eindruck ist es gut, wenn du die Temperatur mit der Hand an deiner Stirn erfühlst und sie gegebenenfalls mit der Stirntemperatur anderer vergleichst.
Zum genauen Fiebermessen eignen sich diese Stellen:
- Im After: Die rektale Messung gilt als die genaueste.
- Im Mund: Hier legst du das Fieberthermometer unter die Zunge in eine der Senken rechts und links neben der Zungenwurzel. Bei dieser Methode des Fiebermessens ist es wichtig, dass du vorher für mindestens 30 Minuten keine kalten Speisen oder Getränke zu dir genommen hast. Das Messergebnis liegt etwa 0.3-0.5 Grad Celsius unter dem realen Wert.
- In der Achselhöhle: Die Messung hier ist ziemlich ungenau. Der Wert, den du hier misst, kann bis zu zwei Grad Celsius unter deiner echten Körpertemperatur liegen.
- Im Ohr: Für die Messung im Ohr gibt es spezielle Ohrthermometer (online z.B. bei Amazon erhältlich), dazu später mehr. Wenn du diese Messung richtig ausführst, erhältst du sehr genaue Ergebnisse. Bei Babys darf sie allerdings nicht angewendet werden.
- An der Stirn: Auch zum genauen Fiebermessen an der Stirn gibt es spezielle Thermometer (ebenfalls bei Amazon erhältlich). Diese Messungen können sich aber ebenfalls bis zu zwei Grad Celsius von der tatsächlichen Temperatur unterscheiden und sind somit ziemlich ungenau.
Welche Fieberthermometer gibt es und wie gut sind sie?

Es gibt verschiedene Arten von Fieberthermometern, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Welches Gerät geeignet ist, hängt davon ab, an welcher Stelle du Fieber messen möchtest. Im Allgemeinen gibt es Kontaktthermometer, die an der Spitze einen Metallkontakt haben. Er muss direkt mit der Körperstelle in Verbindung kommen, an der du Fieber messen möchtest.
Außerdem gibt es Thermometer, bei denen ein direkter Kontakt zum Körper nicht notwendig ist. Sie bestimmen die Temperatur durch Infrarot-Strahlung.
Das sind die drei häufigsten Arten von Fieberthermometern:
- Früher wurden analoge Kontaktthermometer mit einer Quecksilbersäule verwendet. Da Quecksilber sehr giftig ist, sind diese Thermometer EU-weit seit 2009 nicht mehr für den Privatgebrauch zugelassen. Stattdessen wird das Quecksilber durch Gallium ersetzt. Wenn du ein solches Thermometer zum Fiebermessen benutzen möchtest, solltest du wissen, dass es sich dabei um ein „Spitzenwert-Thermometer“ handelt. Das bedeutet, dass der Pegel der Metallsäule nach einer Messung auf dem höchsten gemessenen Wert verbleibt. Wenn du das Thermometer erneut benutzen möchtest, musst du es schütteln, um den Pegel abzusenken. Die analogen Fieberthermometer sind mit Preisen unter zehn Euro vergleichsweise günstig und sehr genau. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie ohne Batterie funktionieren. Allerdings dauert der Messvorgang mit ihnen recht lange und es gibt kein Signal am Ende der Messung. Außerdem ist Gallium ein sehr seltenes Element und die Gewinnung ist aufwendig und energieintensiv.
- Heutzutage besonders weit verbreitet sind digitale Kontaktthermometer. Sie kosten genauso viel wie analoge Fieberthermometer und sind ebenfalls sehr genau. Zudem haben sie gegenüber den analogen Thermometern den Vorteil, dass sie einfacher zu handhaben sind. Der Messvorgang dauert nicht lange und das Gerät zeigt dir anhand eines akustischen Signals das Ende der Messung an.
- Die Infrarot-Technik kommt am häufigsten in Ohrthermometern zum Einsatz, aber auch in Thermometern, die die Stirntemperatur messen. Im medizinischen Bereich werden Ohrthermometer immer häufiger verwendet, da sie sehr schnell und genau sind. Der Nachteil ist jedoch, dass gute Ohrthermometer teurer sind als die zuvor genannten Kontaktthermometer. Richtig angewendet sind sie beim Fiebermessen sehr genau.
Wann du Fieber ärztlich abklären lassen sollest

Nicht immer musst du dich mit Fieber sofort medizinisch behandeln lassen. Bei leichtem Fieber oder erhöhter Temperatur bei Erwachsenen und wenn die betroffene Person sich sonst einigermaßen gut fühlt, kannst du ein paar Tage warten, ob sich der Zustand von allein verbessert. Bei Kindern oder bei hohem Fieber sieht das aber anders aus.
In diesen Fällen solltest du laut der Apotheken-Umschau sofort zu einer Ärztin oder einem Arzt:
- Wenn dein Baby bis drei Monate eine Temperatur über 38 Grad Celsius hat.
- Wenn ein älteres Baby oder ein Kleinkind länger als einen Tag Fieber hat.
- Ältere Kinder und Erwachsene sollten zum Arzt, wenn das Fieber über drei Tage anhält oder die Temperatur auf 40 Grad Celsius ansteigt.
- Wenn weitere Krankheitssymptome (Erbrechen, Durchfall, Nackensteife, Bauchschmerzen, Hautausschläge) auftreten.
- Wenn die kranke Person einen Fieberkrampf hat, solltest du sofort den Notruf wählen.
- Wenn du nach einem Auslandsaufenthalt Fieber bekommst und zusätzlich andere Krankheitssymptome dazukommen, ist ebenfalls eine ärztliche Abklärung sinnvoll.
Überarbeitet von Jennifer Watzek
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