Lohnt es sich, einen Airfryer anzuschaffen, um Strom zu sparen – oder ist der Backofen die bessere Wahl? Die wichtigsten Informationen zu Stromverbrauch und warum ein Blick auf diese Zahlen nicht reicht.
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In den vergangenen Jahren erlebte die gute alte Heißluftfritteuse einen regelrechten Hype. Als „Airfryer“ ist sie aktuell sehr gefragt, die Versprechen von knusprigen Pommes ohne Fett und einer schnellen Zubereitung ziehen viele an. Andere glauben, dass das Gerät Strom sparen kann, weil man nicht den großen Backofen anwerfen muss. Doch stimmt das? Ist der Airfryer tatsächlich sparsamer als der Backofen?
Stromverbrauch: Airfryer vs. Backofen
Verbraucht ein Airfryer tatsächlich weniger Strom als ein Backofen? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Stromverbrauch schwankt etwa je nachdem, was man zubereitet und wie viel davon. Außerdem verbrauchen unterschiedliche Geräte unterschiedlich viel Strom.
Wenn du den Stromverbrauch deines Backofens mit Airfryern vergleichen willst, müsstest du diesen zunächst messen und dann mit verschiedenen Heißluftfritteusen vergleichen – und dabei berücksichtigen, welche Gerichte du darin zubereiten möchtest. Das ist aufwendig und die Daten nur schwer verfügbar.
Der Plattform Stromguide.com zufolge verbrauchen Airfryer etwa für Chicken Wings 0,2 bis 0,3 kWh, Backöfen dagegen 1,0 bis 1,2 kWh, wenn man die Vorheizzeit mitrechnet. Dies entspricht Stromkosten von 7,4 bis 11,1 Cent beziehungsweise 37 bis 44,4 Cent (beim aktuellen Strompreis von 37 Cent/ kWh, Quelle: Verivox). Die Webseite kommt zum Schluss, dass Backöfen schon wegen des Vorheizens und des größeren Garraums mehr Strom brauchen als ein Airfryer.
Airfryer kann den Backofen nicht ganz ersetzen
Die Rechnungen oben erwecken den Eindruck, dass Airfryer eine lohnende Anschaffung sind. Allerdings sind Backöfen und Heißluftfritteusen nur bedingt vergleichbar.
Ein Airfryer funktioniert ähnlich wie die Umluftfunktion beim Backofen: Heizelemente heizen die Luft im Innenraum auf, ein Ventilator lässt diese zirkulieren, so werden Speisen gegart. Im Airfryer sind Geschwindigkeiten bis 70 km/h möglich, das Gargut befindet sich außerdem in einem luftdurchlässigen Korb, was Kartoffeln und Co. besonders knusprig machen soll. Ein Backofen erreicht solche Werte nicht, das Essen wird auf Backblechen gegart, die man auf verschiedenen Ebenen in den Ofen schieben kann.
Doch ein Ofen bietet in der Regel nützliche Zusatzfunktionen wie etwa Ober-Unterhitze oder Grill-Funktionen. Man kann darin auch Kuchen backen oder Braten zubereiten.
Bei Heißluftfritteusen kann das auch gelingen – im Internet kursieren zum Beispiel zahlreiche Backrezepte. Doch beim Backen von Muffins sind die Ergebnisse in der Realität oft durchwachsen. Auch beim Brötchenauftauen tuen sich die Geräte teils schwer. Aufläufe oder Überbackenes kann man in der Regel ebenfalls besser im Ofen zubereiten.
Dazu kommt, dass man im Backofen größere Portionen auf einmal zubereiten kann – für Haushalte mit mehreren Personen reichen die Portionsgrößen aus dem Airfryer nicht aus.
Utopia meint: Airfryer nur in seltenen Fällen sinnvoll
So richtig ersetzen kann ein Airfryer einen Backofen nicht. Die Ausnahme: Singlehaushalte, die den Backofen generell eher selten nutzen. Sie können mit einer Heißluftfritteuse auf lange Sicht relevant viel Strom – und Geld – sparen.
Denn der Vorteil für den Geldbeutel hängt davon ab, wie oft man den Airfryer benutzt. Marktübliche Geräte kosten derzeit zwischen rund 80 und 360 Euro. Selbst die günstigste Variante lohnt sich – vereinfacht gesagt – erst nach rund 176 Kilogramm Ofenpommes, die man im Airfryer statt im Backofen zubereitet.
Viele Menschen würden sich einen Airfryer wohl eher als zusätzliches Küchengadget anschaffen, in dem man ab und zu besonders knusprige Kartoffeln zubereitet. Das mag lecker sein, aber unterm Strich wenig Energie sparen. Und die Herstellung bis Entsorgung des Geräts verbrauchen Ressourcen und können die Umwelt belasten. In solchen Fällen kann es ökologischer sein, auf die Heißluftfritteuse zu verzichten.
Bei besonders alten Öfen ist der Vorteil natürlich größer. Doch in diesem Fall könnte es sinnvoller sein, sich anstelle einer Heißluftfritteuse einen neuen, umweltfreundlicheren Backofen anzuschaffen.
Übrigens: Den Backofen muss man nicht immer vorheizen. Wer die Speisen einfach etwas länger garen lässt, kann Energie sparen. Nur bestimmte Teige gelingen nicht, wenn man sie in den kalten Ofen stellt, zum Beispiel Biskuitboden oder Brandteig. Mehr Informationen: Backofen vorheizen: sinnvoll oder nicht?