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Ist Sekundenkleber giftig?

ist Sekundenkleber giftig
Foto: CC0 / Pixabay / stevepb

Ist Sekundenkleber giftig? Dieser Frage wollen wir auf den Grund gehen. Dabei schauen wir uns sowohl flüssigen als auch getrockneten Sekundenkleber genauer an – und verraten dir, was du tun kannst, wenn du zum Beispiel Kleber an die Finger bekommst.

Der Sekundenkleber war eine Zufallserfindung. In den 1940er Jahren hatte der amerikanische Chemiker Dr. Harry Coover eigentlich versucht, künstliches Glas herzustellen. Stattdessen klebte der so gewonnene Stoff sehr gut auf unterschiedlichsten Materialien – zum Beispiel Holz, Gummi, Metall, Stein, Plastik oder Papier – und die Klebeverbindung erwies sich als sehr stabil.

Seinen Namen hat der Sekundenkleber durch die kurze Aushärtzeit erhalten. Bis zur vollen Härte solltest du zwar etwa 24 Stunden warten, aber der erste Effekt stellt sich nach wenigen Sekunden ein.

Sekundenkleber – giftig oder gefährlich?

Richtig angewendet ist Sekundenkleber nicht giftig.
Richtig angewendet ist Sekundenkleber nicht giftig.
(Foto: CC0 / Pixabay / heatherkitchen_sc)

Bei ordnungsgemäßer Verwendung ist Sekundenkleber nicht giftig. In Kinderhänden hat der Kleber allerdings nichts zu suchen, da das Unfallpotenzial zu groß ist. Die Gefahr besteht jedoch hauptsächlich in der sehr starken Klebewirkung.

Sekundenkleber kann unterschiedliche Formen annehmen und birgt je nachdem verschiedene Risiken. Meist wird er flüssig angewendet und trocknet im Anschluss. 

Verdampfter Sekundenkleber

In der Regel enthält oder besteht Sekundenkleber aus Cyanoacrylat. Dieser Stoff sondert beim Erhitzen Dämpfe ab, die giftig sind. Sekundenkleber solltest du deshalb nicht auf heißen Untergründen anwenden oder ihn erhitzen.

Flüssiger Sekundenkleber

Gefährlich kann es werden, wenn der flüssige Kleber an deine Haut gelangt. Wenn er Finger oder Augenlider aneinander klebt, kann er anschließend nur sehr schwer wieder zu lösen sein. Bei übermäßigem Hautkontakt kann es außerdem zu Hautreizungen kommen.

Getrockneter Sekundenkleber

In getrockneter Form ist Sekundenkleber grundsätzlich nicht giftig. Er ist jedoch nicht lebensmittelecht, sodass du davon absehen solltest, Lebensmittel in direkten Kontakt mit Klebestellen zu bringen. Wenn du getrockneten Kleber verschluckt hast, suche sicherheitshalber eine:n Ärzt:in auf.

Sekundenkleber richtig verwenden

Die Vorbereitung ist genau so wichtig wie das Kleben selbst.
Die Vorbereitung ist genau so wichtig wie das Kleben selbst.
(Foto: CC0 / Pixabay / FotoRieth)

Lese vor dem Verwenden von Sekundenkleber möglichst die Packungsbeilage zu lesen. Auch wenn der Sekundenkleber nicht giftig ist, kannst du so weitere potenzielle Gefahren eliminieren. Wir erklären dir in fünf Schritten, wie du bei der Anwendung vorgehen solltest – von der passenden Arbeitsumgebung über die Vorbereitung der Klebestellen bis hin zum Auftragen, Aufbewahren und Aushärten des Klebers.

1. Dein Arbeitsplatz

Du solltest ausreichend Platz haben und in einem gelüfteten Raum arbeiten, wenn du Sekundenkleber verwendest. Als Unterlage eignet sich ein alter Pappkarton. Lege dir zudem ein Tuch bereit, falls etwas danebengeht oder um überschüssigen Sekundenkleber wegzuwischen.

2. Die Vorbereitung der Klebestellen

Betrachte vor dem Kleben noch einmal genau die Stellen, die du miteinander verbinden willst und überlege dir, wie du sie zusammenfügen willst. Bei Sekundenkleber sollte der erste Versuch sitzen, da er so schnell aushärtet. Die Klebestellen sollten staubfrei, fettfrei und trocken sein. Bei Metall ist es sinnvoll, die Klebefläche vorher mit etwas Schleifpapier anzurauen.

3. Kleber auftragen

Trage den Sekundenkleber vorsichtig dosiert auf eine der beiden Klebestellen auf und presse sie zügig aneinander. Beim Auftragen von Sekundenkleber auf sehr kleine Stellen kann es manchmal helfen, einen kleinen Spachtel oder Zahnstocher zu verwenden. Je dünner der Klebefilm, desto stärker ist später die Verbindung. Nach dem Zusammenpressen ist ein Verschieben kaum noch möglich, arbeite daher präzise. Überschüssigen Kleber solltest du mit einem Tuch entfernen.

4.  Verschließen und Aufbewahren

Die Sekundenklebertube solltest du nach der Anwendung schnellstens wieder verschließen, um dem Austrocknen entgegenzuwirken. Zudem kannst du die Haltbarkeit einer angebrochenen Tube verlängern, indem du sie im Kühlschrank lagerst.

5. Aushärtung des geklebten Objekts

Zwar trocknet der Kleber in Sekundenschnelle und hält die geklebten Teile gleich schon gut zusammen. Allerdings solltest du sicherheitshalber 24 Stunden warten, bis die volle Aushärtung und somit auch Festigkeit erreicht ist.

Was tun bei Hautkontakt?

Wenn du mit Sekundenkleber in Kontakt gekommen bist, helfen meist einfache Maßnahmen.
Wenn du mit Sekundenkleber in Kontakt gekommen bist, helfen meist einfache Maßnahmen.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Wenn du ihn richtig anwendest, ist Sekundenkleber nicht giftig für dich. Bei aller Vorsicht kann es aber trotzdem passieren, dass du beim Arbeiten versehentlich Kleber auf die Haut bekommst. Vor allem deine Finger sind schnell betroffen. Allem voran solltest du dann nicht in Panik geraten und es gilt, wildes Reiben oder dergleichen im Affekt zu vermeiden. Je prekärer die Stelle ist, desto eher ist es angeraten, einen Arzt aufzusuchen. Ansonsten kannst du folgenden Maßnahmen ergreifen, zu denen auch toxinfo.ch rät:

  • Getrockneter Sekundenkleber im Mund: Getrocknete Reste, die in den Mund gelangt sind, solltest du entfernen und den Mund gut mit Wasser ausspülen.
  • Sekundenkleber auf der Haut: Warmes Wasser und Seife können helfen, den Kleber zu lösen. Alternativ kannst du ihn antrocknen lassen und die Haut regelmäßig mit Öl oder Butter einreiben. Lösen sich zum Beispiel zwei Finger nicht voneinander, dann hole ärztliche Hilfe ein.
  • Sekundenkleber am Auge: Spüle das betroffene Auge ausgiebig mit lauwarmem Wasser aus. Bei Augenreizung oder einem Fremdkörpergefühl solltest du definitiv eine:n Augenärzt:in aufsuchen.

Entstehen keine Reizungen, kannst du betroffene Hautstellen auch einfach in Ruhe lassen. Meist lösen sich die Klebereste innerhalb von ein bis zwei Tagen durch die natürliche Hautabschilferung. Im Zweifel ist es natürlich immer empfehlenswert, ärztlichen Rat einzuholen. 

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