Der spannende Film handelt vom Widerstand gegen eine atomare Wiederaufbereitungsanlage – und beruht auf einer wahren Begebenheit.
Kinofilm Wackersdorf: ein Dorf in der Atomkraft-Debatte
Wackersdorf ist ein beschauliches Dorf in Bayern – hier ist die Welt noch in Ordnung. Nur die hohe Arbeitslosigkeit macht dem Landrat Sorgen. Als dann die bayrische Landesregierung eine atomare Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf plant, scheinen alle Arbeitsplatz-Sorgen wie weggeweht. Doch schnell macht eine Anti-Atomkraft-Bürgerinitiative Stimmung gegen die Anlage und warnt vor den Gefahren für die Menschen in Wackersdorf. Als die Polizei ohne rechtliche Grundlage gegen die Bürgerinitiative vorgeht, bekommt der Landrat Zweifel. Er stößt auf immer mehr Risiken und geht an die Öffentlichkeit. Die Landesregierung braucht aber (noch) seine Unterschrift für den Bau der Anlage und plant daher ein Gesetz, um die Landräte zu entmachten.
Der Film ist noch bis 11.06.2020 in der Arte Mediathek verfügbar. Am 19.06.2020 läuft er nochmal um 01:05 auf Arte.
Mehr Informationen auf der offiziellen Webseite zum Film, sowie auf Facebook
Polit-Drama mit historischem Hintergrund
Der Kinofilm basiert auf einem realen Hintergrund: In den 1980er Jahren sollte in Wackersdorf tatsächlich eine Wiederaufbereitungsanlage gebaut werden. Damals war die Arbeitslosigkeit sehr hoch in der Gemeinde, da mehrere Zechen geschlossen wurden. 500 Tonnen Atommüll sollten nach den Plänen der Landesregierung in Wackersdorf bearbeitet werden. Tausende Menschen demonstrierten dagegen, die Polizei setzte Reizgas gegen die Demonstranten ein, hunderte wurden verletzt.
Hier der Trailer zum Film:
Das Polit-Drama Wackersdorf zeigt die Bedeutung von Bürgerengagement in der Demokratie und den Konflikt zwischen Bürgerwillen und Staatsmacht. Trotz des hohen Bürger-Engagements (rund 900.000 Einwendungen von Bürgern gegen den Bau) erreichte die CSU bei den Wahlen 1886 und 1990 nach wie vor die absolute Mehrheit. Regisseur Oliver Haffner sieht in Bayern immer wieder Tendenzen von staatlicher Seite, die Freiheit der Menschen einzuschränken. Für ihn war das Thema des Films im Erscheinungsjahr 2018 angesichts des Polizeigesetzes in Bayern besonders aktuell: „Mit dem aktuellen Polizeigesetz wäre es damals übrigens viel einfacher gewesen, die Demonstrationen zu zerschlagen und die Leute ins Gefängnis zu schicken“.
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