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Kaminöfen selbst anschließen – Warum das eine gefährliche Idee ist

Brand- und Vergiftungsgefahr: Kamin-Öfen nicht selbst in Betrieb nehmen - braucht es einen "Ofenführerschein"?
Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Pavel Danilyuk

Holzöfen sind gefragt – und ihre Preise sind gestiegen. Wer nun sparen möchte und sich einen Ofen selbst einbaut oder einen alten Schornstein ohne Prüfung wieder in Betrieb nimmt und den Kaminofen selbst anschließt, riskiert sein Leben.

Kaminöfen anschließen ist ganz einfach und kann selbst gemacht werden? Falsch, denn ein fehlerhaft installierter Holzofen kann den Tod bedeuten. Fehler können zu Bränden führen oder es wird Kohlenmonoxid im Wohnraum freigesetzt. Davor warnen Schornsteinfeger:innen, Ofenbauer:innen und die Feuerwehr.

Die Gefahr ist nicht nur theoretisch: Öfen verkaufen sich gerade fantastisch. Allerdings sind Handwerker:innen, die den Öfen anschließen, vielerorts Mangelware. So schließen manche Hausbesitzer:innen die Geräte selbst an. Oder sie reaktivieren stillgelegte Holzheizungen und -öfen. Kaminofen anschließen sollte stets eine Person vom Fach und es sollte nie auf eigene Faust gemacht werden.

Kaminöfen anschließen: Unsichtbares Gift in der Luft

Die möglicherweise fatalen Folgen des ungeprüften Einbaus in Eigenregie sind vielfältig: Ist der Anschluss der Feuerstätte an den Schornstein nicht korrekt gelegt, ist sein Querschnitt oder die Länge zu gering, kann es sein, dass die gefährlichen Abgase nicht entweichen. Sie gelangen dann in den Wohnraum.

Zu den Abgasen gehört das Atemgift Kohlenmonoxid, das man weder sehen, riechen noch schmecken kann. Es reichert sich im Blut an und verhindert die Sauerstoffaufnahme des Körpers. Das kann zum Erstickungstod führen.

Eine Brandgefahr kann von Öfen zum Beispiel ausgehen, wenn der Boden- und Wandbelag um ihn herum entzündlich ist. Stehen Möbel zu nah dran, kann dies ebenfalls geschehen. Die Brandursachenermittler:innen des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) stellten in der Vergangenheit etwa Sofas in Ofennähe fest.

Daher darf eine Feuerstätte nur betrieben werden, wenn ein:e Bezirksschornsteinfeger:in die Anlage nach der Installation abgenommen hat. Informationen dazu finden sich in der jeweiligen Landesbauverordnung.

Eine solche Prüfung durch den Profi wird übrigens regelmäßig wiederholt: Zweimal innerhalb von sieben Jahren müssen Bezirksschornsteinfeger:innen Öfen bei der sogenannten Feuerstättenschau abnehmen.

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Kohlenmonoxidvergiftung durch verstopften Schornstein

Auch ein lange nicht genutzter Schornstein kann zur tödlichen Gefahr werden, wenn daran ein neuer Ofen in Eigenregie angeschlossen wird. Zum Beispiel können Vögel darin oder darauf ihre Nester gebaut haben. Dann ziehen die Rauchgase des Ofens, die ebenfalls das tödliche Kohlenmonoxid enthalten, nicht mehr vollständig durch den Schornstein ab und gelangen in den Wohnraum. Kaminöfen anzuschließen kann so zu einer lebensbedrohlichen Gefahr werden.

Daher rät der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik, lange nicht genutzte Schornsteine von eine:r Schornsteinfeger:in oder Heizungsinstallateur:in prüfen zu lassen.

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