Gerade im Winter braucht die Haut viel Pflege, um nicht zu trocken zu werden. Öko-Test hat sich Bodylotion jetzt genau angesehen und kann viele – aber längst nicht alle – Körperlotionen empfehlen.
Kalter Wind, trockene Heizungsluft: Unsere Haut ist im Winter besonders viel Stress ausgesetzt. Eine Extraportion Pflege tut da besonders gut. Öko-Test hat deshalb 44 Körperlotionen im Labor genau prüfen lassen, um zu erfahren, welche Bodylotion die Haut ohne Schadstoffe pflegt. Viele Marken überzeugen – aber nicht alle.
Bodylotion im Test: Öko-Test prüft über 40 Körperlotionen
Von den 44 Produktionen im Test tragen 16 ein Naturkosmetik-Siegel und viele die Auslobung „reichhaltig“. Öko-Test ließ die Körperlotionen auf mögliche Schadstoffe wie Mineralölrückstände, problematische Duftstoffe und PEG/PEG-Derivate prüfen. Auch, ob die Kunststoffverpackung der Creme aus recycelten Materialen besteht, floss in die Gesamtbewertung ein.
Die erfreuliche Nachricht: Für eine empfehlenswerte Bodylotion musst du nicht zwangsläufig tief in die Tasche greifen. Im Gegensatz – einige bekannte und teure Marken fallen beim Körperlotionen-Test durch. Insgesamt vier Produkte sind „mangelhaft“ oder „ungenügend“.
Körperlotionen-Testsieger: Naturkosmetik und Eigenmarken punkten
Sehr viele Cremes aber können bei Öko-Test rundum überzeugen, insgesamt 25 Körperlotionen erhalten die Bestnote „sehr gut“, sieben weitere schneiden „gut“ ab. Zu den Testsiegern gehören:
- Alterra Reichhaltige Körpercreme BioGranatapfel von Rossmann, 2,29 Euro/200 ml
- Alverde Körpermilch Reichhaltig Bio- Kakaobutter, BioHibiskus von Dm, 1,56 Euro/200 ml
- Terra Naturi Rich Care Körpermilch Bio- Mandelöl & Bio-Sheabutter von Müller, 1,56 Euro/200 ml
- Blütezeit Körpermilch Bio- Malvenblüte von Edeka und Budni, 1,99 Euro/200 ml
- Cien Nature Bio- Sanddorn Bodylotion von Lidl, 1,56 Euro/200 ml
- Lavera Basis Sensitiv Body Milk Reichhaltig, 5,75 Euro/200 ml
- Kneipp Körperlotion Reichhaltig, 4,99 Euro/200 ml
Die Testsieger beweisen, dass eine pflegende Bodylotion ohne Schadstoffe auskommen kann. Doch das trifft nicht auf alle Lotionen im Test zu.
Öko-Test: Krebserregende Mineralölrückstände in Bodylotion
Die Öko-Test-Analyse zeigt etwa: Paraffin in Körperlotionen bedeutet oft auch gefährliche Mineralölrückstände. In fünf Cremes fand das Labor aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), die krebserregende Bestandteile enthalten können.
Unter anderem die „Nivea Reichhaltige Body Milk 5in1 Pflegeformel“ und das „Garnier Body Beauty Oil“ fielen deshalb im Test durch. Dabei ist erdölbasiertes Paraffin in der Rezeptur keinesfalls notwendig, viele Bodylotionen kommen ohne den Stoff aus.
Zudem kritisiert Öko-Test in zwei Cremes Konservierungs- und Duftstoffe, die Allergien auslösen können. PEG/PEG-Derivate, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können, sorgten bei acht Lotionen für Notenabzug.
Mikroplastik in Körperlotionen?
Die Verbraucherschützer:innen monieren, dass in 14 der reichhaltigen Cremes synthetische Polymere (Kunststoffverbindungen) verarbeitet sind. Diese lassen sich in der Umwelt nur langsam und schwer abbauen.
Folgt man der Definition von Greenpeace, gelten auch lösliche Kunststoffverbindungen als Mikroplastik. Unabhängig von Löslichkeit und Aggregatzustand sind Kunststoffverbindungen in Kosmetik problematisch, da sie nach dem Duschen mitunter in der Umwelt landen.
Die “Dove Body Love Prebiotic Body Milk Glycerin” etwa schneidet wegen Kunststoffverbindungen und PEG/PEG-Derivaten nur „ausreichend“ ab, ebenso die „The Body Shop Olive Body Lotion“.
Alle Details zum Test findest du in der Ausgabe 12/2024 oder online auf oekotest.de.
Designer-Bodylotion fällt im Test durch
Bereits im Winter 2022 ließ Öko-Test ebenfalls Körperlotionen im Labor prüfen, die Probleme waren ähnliche wie im aktuellen Test. Damals waren auch teure Produkte von Designern Teil des Tests. Die Bodylotion von Calvin Klein und Jean Paul Gaultier enthielt damals den bedenklichen Moschusduft Galaxolid. Der Duftstoff steht im Verdacht, das Hormonsystem zu beeinträchtigen und ist in der Umwelt schwer abbaubar. Beide Körperlotionen waren deshalb „ungenügend“.
Hautpflege im Winter: Darauf kommt es an
Bei der Hautpflege ist weniger oft mehr: So reicht bei normaler und zeitweise trockener Haut eine Körperlotion aus – verwende gerne eine der „sehr gut“-getesteten Cremes mit Naturkosmetik-Zertifikat.
Zu häufiges Duschen oder Baden kann dagegen kontraproduktiv sein und schlimmstenfalls das Gleichgewicht der Haut stören. Eine Dermatologin hat im Utopia-Interview erklärt, wie oft Waschen sinnvoll ist.
Bei Hautproblemen oder sehr trockener Haut solltest du eine:n Dermatolog:in aufsuchen.
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