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Läuse erkennen und bekämpfen: Darauf musst du achten

Läuse erkennen und bekämpfen
Foto: Colourbox.de / Johan Lenell

Vor allem in Kindertagesstätten und Grundschulen gibt es immer wieder Läuse. Doch Läuse zu erkennen, ist nicht immer einfach. Damit sie sich nicht verbreiten, muss ein Läusebefall schnell behandelt und gemeldet werden.

Kopfläuse kommen in Kindergärten und Schulen öfters vor. Sobald ein Kind sie hat, verbreiten sich die Parasiten rasant. Geht dein Kind in eine öffentliche Einrichtung wie Krippe, Kindergarten oder Schule und du entdeckst Läuse auf dem Kopf des Kindes, musst du den Läusebefall melden. Das ist wichtig, um andere Kinder zu schützen und gesetzlich vorgesehen. Unterlässt du es bewusst, die Läuse deines Kindes zu melden, steht darauf eine Geldstrafe bis zu 25.000 Euro.

Wenn du dein Kind nach erfolgreicher Behandlung der Kopfläuse wieder in die Kita oder Schule schicken willst, kann die jeweilige Einrichtung selbst festlegen, ob sie einen Nachweis braucht. Das kann eine Bestätigung deinerseits sein, um zu belegen, dass die Parasiten beseitigt wurden oder es kann auch ein ärztliches Attest gefordert werden.

Wir erklären dir, wie du bei dir und deinem Kind Läuse erkennen und behandeln kannst.

Läuse erkennen: Nissen von Schuppen unterscheiden

Kopfläuse lassen sich nicht immer leicht erkennen.
Kopfläuse lassen sich nicht immer leicht erkennen. (Foto: CC0 / Pixabay / olivierlevoux)

Kopfläuse sind im frühen Stadium nur schwer zu erkennen. Das häufigste Symptom ist Juckreiz. Lebendige Läuse sieht man anfangs allenfalls zufällig, zum Beispiel wenn beim Kämmen eine Laus vom Kopf fällt. Das wichtigste Erkennungsmerkmal sind aber Lauseier, die sogenannten Nissen, die als weiße Punkte in der Nähe der Kopfhaut zu sehen sind.

  • Um diese ovalen Nissen eindeutig von normalen Hautschuppen unterscheiden zu können, kannst du mit deinem Fingernagel am Haar entlangstreifen. Bleibt die weißliche Hülle kleben und ist schwer zu entfernen, handelt es sich sehr wahrscheinlich um ein Läuseei.
  • Auch der Fundort der vermeintlichen Läuseeier kann ein Indiz für einen Befall sein: Kopfläuse befinden sich vor allem an den Haaren hinter den Ohren, den Schläfen und im Nacken. Sind die Nissen weiter als circa einen Zentimeter von der Kopfhaut entfernt, deutet dies eher auf einen älteren Befall hin. Es kann dann sein, dass es nur noch tote oder leere Nissen sind, die auch nach einer Behandlung noch wochenlang an den Haaren kleben bleiben können.
  • Mithilfe eines Vergrößerungsglases solltest du bei einem Läuseverdacht systematisch die Kopfhaut absuchen und vor allem nach den Nissen Ausschau halten.

Kopfläuse mit dem Läusekamm finden

Die geschlüpften Parasiten sind leichter mit einem speziellen Läusekamm (zum Beispiel bei **Avocadostore) im Haar zu finden. Das Gesundheitsamt empfiehlt, die Haare zuvor mit einer Pflegespülung zu waschen, diese anschließend aber nicht auszuspülen: Die flinken Tierchen können wegen der glitschigen Spülung nicht weglaufen. Außerdem lässt sich das Haar so besser mit dem feingliedrigen Kamm kämmen.

  1. Kämme dann mit dem Läusekamm jede Strähne von der Kopfhaut bis in die Spitzen aus.
  2. Streife den Kamm nach jeder Strähne auf einem Wattepad oder Papiertuch ab. So findest du die Nissen am ehesten, eventuell auch lebendige Läuse.

Therapie: So behandelst du Läuse

Um Läuse erfolgreich zu behandeln, kombinierst du am besten mehrere Mittel.
Um Läuse erfolgreich zu behandeln, kombinierst du am besten mehrere Mittel. (Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap)

Eine Behandlungsmethode ist die mechanische Entfernung mithilfe eines Läusekamms. Hierbei solltest du mehrere Wochen lang mindestens zweimal pro Woche das gesamte angefeuchtete Haar auskämmen.

Dieses Vorgehen entfernt geschlüpfte Läuse wie auch Läuseeier. Du musst es allerdings wirklich konsequent durchführen, um jegliche Laus zu entfernen. Bei dieser Methode darf dein Kind nicht in die Kindertagesstätte oder Schule. Dort könnte es weitere Kinder anstecken, weil nicht alle Läuse an einem Tag bekämpft werden.

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt daher zusätzlich die Behandlung mit chemischen und physikalischen Mitteln wie Läuseshampoos oder Hautölen: Lokal am Kopf wirkende Insektizide und auf Mineralöl oder Silikon basierende Mittel sind die derzeit wirklich wirksamen und anerkannten Methoden bei Läusebefall – auch wenn du bei der normalen Haarwäsche Shampoo mit Silikonen vermeiden solltest. Shampoos und andere Chemikalien zur Bekämpfung von Läusen müssen nachweislich hautverträglich und nicht umweltschädlich sein, so das Robert-Koch-Institut.

Das Umweltbundesamt hat eine Liste anerkannter Mittel zusammengestellt, die bei Kopflausbefall angewandt werden sollten. Folgende Vorgehensweise wird empfohlen:

  • Tag 1: Wende das Läusemittel an und kämme die Haare nass aus.
  • Tag 5: Kämme die Haare wieder nass aus, um nachgeschlüpfte Larven zu beseitigen.
  • Tag 8, 9 oder 10: Wiederhole die Behandlung mit dem Läusemittel unbedingt, um spät geschlüpfte Larven abzutöten.
  • Tag 13 oder 14: Kämme die Haare wieder nass aus und kontrolliere auf Nissen.
  • Tag 17 oder 18: Letzte Kontrolle, kämme das Haar nochmals nass aus.

Läusebefall mit Kokosöl bekämpfen

Kokosöl kann auf natürliche Weise Kopfläuse bekämpfen.
Kokosöl kann auf natürliche Weise Kopfläuse bekämpfen. (Foto: CC0 / Pixabay / SchaOn)

Wenn dein Kind nicht in eine öffentliche Einrichtung geht, welche eine chemische Behandlung des Läusebefalls verlangt, kann Kokosöl (online im **Avocadostore) eine natürliche Behandlungsmethode sein. Beachte aber, dass die Wirksamkeit von Hausmitteln bei Kopfläusen nicht hinreichend untersucht ist. Kontrolliere also regelmäßig mit dem Läusekamm, ob der Befall zurückgeht. Falls nicht, solltest du lieber auf bewährte chemische Methoden zurückgreifen. Dennoch kannst du es zunächst mit Kokosöl probieren, besonders wenn du empfindliche Kopfhaut hast und deshalb eventuell Läuseshampoo nicht verträgst. Gehe dabei so vor

  1. Trage das Kokosöl auf die Haare auf und kämme es ein.
  2. Lass es etwa dreißig Minuten einwirken.
  3. Kämme das Haar mit einem Läusekamm aus und untersuche es nach Nissen und Läusen.
  4. Wasche das Haar mit einem normalen Shampoo.

Dieses Vorgehen solltest du ein bis zwei Wochen lang jeden Tag wiederholen. Mithilfe des Kokosöls werden die Tracheen der Läuse verstopft, wodurch diese ersticken und absterben. Auch die Nissen lassen sich durch das Einölen der Haare in Kombination mit einem Läusekamm leicht entfernen.

Kokosöl ist übrigens vielseitig in seiner Anwendung, du kannst damit zum Beispiel auch dein eigenes Deo herstellen.

Läusebefall vorbeugen

Die Übertragung von Läusen lässt sich bei engem Körperkontakt kaum vermeiden.
Die Übertragung von Läusen lässt sich bei engem Körperkontakt kaum vermeiden. (Foto: CC0 / Pixabay / StockSnap)

Kopfläuse werden durch engen Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Meist dann, wenn die Köpfe eng zusammengesteckt werden, wie Kinder es untereinander und mit ihren Familienmitgliedern häufig tun. Kopfläuse bekommt man, entgegen häufiger Annahme, nicht durch mangelnde Hygiene. Dementsprechend kannst du ihnen auch nicht durch Haare waschen vorbeugen, denn normales Shampoo kann die Parasiten weder entfernen noch abtöten. Somit ist es wichtig, dass du die oben genannten Maßnahmen befolgst, um Läuse gegebenenfalls schnell wieder loszuwerden. 

Effektive Maßnahmen zur Vorbeugung von Läusen gibt es nicht viele, denn bei engem Körperkontakt kann sie prinzipiell jede:r bekommen. Wenn in deiner Familie oder deinem engen Kontaktkreis Läuse auftreten, gilt daher:

  • Kontrolliere regelmäßig deine Haare mit einem Läusekamm, um eventuellen Läusebefall schnell erkennen und behandeln zu können.
  • Auf Kleidung, Bettwäsche oder anderen Stellen außerhalb des Kopfes überleben Läuse nur wenige Stunden. Es ist also nicht nötig, dein ganzes Zuhause zu desinfizieren, sobald ein Familienmitglied Läuse hat.
  • Der sinnvollste Schutz für andere ist eine frühe Behandlung der betroffenen Person, sodass diese die Läuse nicht auf andere überträgt.
  • Dein Kind sollte bei Läusegefahr keine Kopfbedeckungen oder Schals von anderen Personen ausleihen.
  • Bürsten und Kämme sollten zur Sicherheit in heißer Seifenlauge gereinigt werden, bevor sie von Person zu Person weitergegeben werden.
  • Wenn du bei der Hygiene von Textilien auf Nummer sicher gehen willst, kannst du Bettwäsche und andere Stoffe, die hohe Temperaturen vertagen, auf 60 Grad waschen. Kuscheltiere und andere empfindliche Stoffe können in Gefrierbeuteln für zwei Tage ins Gefrierfach gesteckt werden. 

Übrigens: Kopfläuse sind nicht von oder auf Tiere übertragbar. Sie befallen lediglich den Menschen. Deine Haustiere musst du also nicht mit kontrollieren oder behandeln. 

Überarbeitet von Jennifer Watzek

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