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Lifehack aus Omas Zeiten: So sparst du beim Kochen Energie und Geld

Garen und Sparen mit der Kochkiste
Foto: CC0 Public Domain / congerdesign

Milchreis, Suppen, Schmorgerichte und Co. nur eine Viertelstunde auf dem Herd ankochen, stehen lassen und nach ein paar Stunden ist alles fertig – dieser Trick ist uralt, aber unglaublich effektiv. Wie du ihn umsetzt.

Die Idee stammt aus Zeiten unserer Großeltern – ist aber heute, wenn es darum geht, beim Kochen sowohl Energie als auch Geld zu sparen, aktueller denn je. Eine Kochkiste gehörte früher zu jedem Haushalt dazu, heute wirkt sie auf den ersten Blick ein bisschen aus der Zeit gefallen. Der zweite Blick lohnt sich aber, denn der zeigt: Die Idee hat Potenzial.

Die Kochkiste ermöglicht ein sanftes Garen von Speisen – bei niedrigem Energieverbrauch. Gerichte wie Milchreis oder Erbsensuppe lassen sich so mit minimalem Energieaufwand zubereiten. Darauf weist das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) hin.

Die Stiftung Warentest hat untersucht, wie viel Energie sich mit der traditionellen Kochmethode sparen lässt. „Bis zu 37 Prozent Strom“, so das Ergebnis. „Doch je weniger Energie benötigt wurde, desto länger dauerte es.“

Wie funktioniert eine Kochkiste?

Das Prinzip der Kochkiste basiert darauf, Speisen nach einer kurzen Kochzeit auf dem Herd in einem gut isolierten Behälter langsam fertig garen zu lassen. Zum Beispiel wird Milchreis etwa 15 Minuten gekocht und dann für eine Stunde in die Kochkiste gegeben. Eine Suppe benötigt zwei bis drei Stunden, um gar zu werden. Der Vorteil: Der Herd ist ausgeschaltet und es besteht keine Gefahr, dass etwas anbrennt oder überkocht. Das Kochen bei niedrigen Temperaturen sorgt dafür, dass Vitamine und Aromen weitgehend erhalten bleiben.

Viele Speisen lassen sich mit der Kochkiste zubereiten

Neben Milchreis und Linsensuppe eignet sich die Kochkiste für eine Vielzahl von Gerichten, die sonst lange auf dem Herd vor sich köcheln, darunter Reis, Hirse, Quinoa, Maisgrieß, Kartoffeln, Rotkohl, Hülsenfrüchte sowie für Schmorgerichte. „Kurzum für alles, was nach vorherigem Ankochen oder Anbraten bei niedrigen Temperaturen eine gewisse Zeit lang garen muss“, so das BZfE.

In einer Kochkiste kannst du folgende Gerichte kochen:

  • alle Arten von Eintöpfen
  • Chili con oder sin carne
  • Gerichte mit Hülsenfrüchten (Linsen, Bohnen, Hirse, Kichererbsen etc.)
  • Garen von Reis, Risotto, Polenta, Knödeln
  • Reisgerichte wie Risi e Bisi, Risotto oder Milchreis
  • Suppen
  • Overnight-Oats

DIY-Kochkisten: einfach und effektiv

Die einfachsten Kochkisten können aus einer Holzkiste oder einem Pappkarton mit Isoliermaterial wie Stroh, Wolle oder Styropor hergestellt werden. Auch Kühltaschen eignen sich als Basis für eine Kochkiste. Der Topf wird in ein sauberes Handtuch gewickelt und in die Kiste gestellt. Eine Alternative, die nach demselben Prinzip funktioniert, ist die Wonderbag: eine Art Kissen, das um Töpfe und Gefäße gelegt wird.

Für handwerklich Geschickte gibt es die Möglichkeit, eine Kochkiste aus Holz zu bauen oder einen Kochsack aus Stoff zu nähen. Oder man kauft fertige Kochkisten und Thermotöpfe im Handel.

Kochkisten, wie dieses Ausstellungsstück in Hannover, wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts als energiesparende Kochmethode verwendet.
Kochkisten, wie dieses Ausstellungsstück in Hannover, wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts als energiesparende Kochmethode verwendet. (Foto: Marina Leunig/dpa/dpa-tmn )

Kochkisten und Kochsäcke online kaufen

In ihrem Test ließ die Stiftung Warentest kommerziell erhältliche Kochkisten und Kochsäcke gegen einige konventionelle Kochmethoden antreten. So mussten sie sich gegen das Garen im Kochtopf mit Deckel, einen Schnellkochtopf, einen Vakumin-Topf sowie eine Mikrowelle behaupten. Sowohl Kochkiste als auch Kochsack reduzierten den Energieverbrauch im Vergleich um Rund ein Drittel oder mehr.

Ecostoof Kochsack

Kochsack von Ecostoof
Kochsack von Ecostoof (© Ecostoof)

Der Kochsack von Ecostoof brachte die größte Energieersparnis im Test. Er konnte gegenüber dem herkömmlichen Kochtopf mit Deckel die selbe Menge an Kartoffeln mit 37 Prozent weniger Energie kochen. Allerdings soll laut den Tester:innen das Wickeln einer dicken Decke um den Topf den gleichen Effekt bringen können.

Kaufen: ca. 100 Euro direkt bei Ecostoof, alternativ bei Amazon

Schulte-Ufer Thermobox

Schulte-Ufer Thermobox mit Thermotopf
Schulte-Ufer Thermobox mit Thermotopf (© Schulte-Ufer)

Die Thermobox von Schulte-Ufer besteht aus Hartschaumkunststoff und soll den Topf möglichst eng umschließen. Sie wird daher in drei verschiedenen Größen für Töpfe mit 16, 18 oder 20 Zentimetern Durchmesser angeboten. Außerdem gibt es Sets mit passendem Thermotopf in den drei Größen. Im Test konnte die Thermobox zusammen mit dem Thermotopf 28 Prozent Energieersparnis gegenüber dem herkömmlichen Kochen erreichen.

Kaufen: im Set mit Thermotopf ab ca. 110 Euro bei Waschbär, Otto oder Amazon, Thermobox ohne Topf ab ca. 27 Euro bei Otto oder Amazon

Ein weiterer Kochsack, der nicht Teil des Tests war, ist die Wonderbag. Mehr dazu findest du in folgendem Artikel:

Kochkiste: eine Methode mit Geschichte

Das Kochen unter 100 Grad Celsius ohne weitere Energiezufuhr ist eine Methode, die weltweit in Zeiten knapper Energie genutzt wurde und wird, beispielsweise während der Weltkriege oder in Entwicklungsländern. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts war die Kochkiste in vielen Haushalten eine große Hilfe.

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