Um Schimmel zu vermeiden, sollten wir regelmäßig lüften – auch bei Regen. Nur in einem Fall macht es wenig Sinn. Was du beachten solltest.
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Lüften ist aus vielen Gründen wichtig: Zum einen können wir uns in einem stickigen Zimmer weniger gut konzentrieren und werden schnell müde – davor warnt unter anderem die Verbraucherzentrale. Zum anderen reichern wir die Luft durchs Atmen mit Feuchtigkeit an. Diese kann vor allem im Winter zum Problem werden: In Räumen mit zu hoher Luftfeuchtigkeit kommt es bei niedrigen Temperaturen schnell zu Schimmel. Dagegen hilft: heizen und lüften.
Dieser Luftaustausch erscheint logisch, wenn es draußen trocken ist. Doch was ist bei Regen – macht Lüften dann Sinn?
Wieso du auch bei Regen lüften solltest
Ja, auch bei Regen solltest du das Lüften nicht vernachlässigen. Das hat folgende Gründe:
Beim Lüften tauschst du die Luft im Inneren eines Raums mit Außenluft aus. Hat die Außenluft eine hohe Luftfeuchtigkeit, kann auch die Luftfeuchtigkeit im Innenraum für kurze Zeit steigen. Allerdings ändert sich der Wert, wenn die kalte Außenluft im Inneren erwärmt wird. Luft, die bei 10 Grad Celsius völlig gesättigt ist (100 Prozent Luftfeuchtigkeit), hat bei 20 Grad Celsius eine relative Feuchte von nicht einmal 50 Prozent und ist dann vergleichsweise trocken.
Kurz gesagt: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Wenn du bei Regen lüftest und dabei feuchte Luft nach innen gelangt, wird die Luftfeuchtigkeit im Zimmer trotzdem sinken, sobald die Wohnung oder eine Heizung die kalte Luft erwärmt hat. Das gilt übrigens auch für Lüften bei Nebel und Lüften bei Schnee.
Übrigens: Nur weil es regnet, heißt das übrigens nicht automatisch, dass draußen eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Die relative Luftfeuchtigkeit hängt von mehreren Faktoren ab – wie oben beschrieben u.a. auch von der Temperatur. Die meisten Wetterberichte geben auch die relative Luftfeuchtigkeit an.
Schimmel vermeiden: Mit Lüften und Heizen
Lüften macht also auch bei Regen Sinn. Mit einer Ausnahme:
Wenn es draußen etwa so warm oder so kalt ist wie drinnen, wird das Lüften bei Regen eventuell nicht dazu beitragen, die Feuchtigkeit im Raum zu senken. Wer im Winter Schimmel vermeiden will, muss also nicht nur lüften, sondern auch heizen. Energieexperte Martin Brandis von der Verbraucherzentrale empfiehlt gegenüber Utopia, die Raumtemperatur möglichst nicht unter 16 Grad fallen zu lassen, um Schimmel vorzubeugen. Mehr Infos dazu kannst du in folgendem Beitrag nachlesen: Schlechte Energiespartipps: Davon rät ein Experte ab
Tipp: Solltest du dir unsicher sein, ob bei dir bereits ein Schimmelproblem entsteht, kann ein Testkit helfen. Solche Kits gibt es online zum Beispiel beim Anbieter Ivario.
Im Sommer gilt es, die Hitze nicht in die Wohnung zu lassen. Deshalb sollte man lüften, wenn es draußen möglichst kühl ist – also morgens und abends. Man kann sich auch an einer Wetter-App orientieren, um den richtigen Zeitpunkt abzupassen.
Bei Regen lüften: Was du beachten solltest
- Stoßlüften oder Querlüften ermöglicht einen effektiven Luftaustausch. Öffne dabei ein oder mehrere Fenster für einige Minuten komplett, damit die Luft schnell ausgetauscht wird.
- Wie lange und wie häufig du lüften musst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Am besten orientierst du dich an einem Hygrometer – das zeigt die relative Luftfeuchtigkeit in Räumen an. So erkennst du, wann du lüften solltest – bei Regen, Sonnenschein oder jedem anderen Wetter. Ein günstiges Modell mit hoher Messgenauigkeit ist zum Beispiel das Modell TFA Dostmann Moxx – erhältlich ab ca. 11-13 Euro bei Thalia, Conrad oder Amazon.
- Reicht Stoßlüften nicht aus, um die Feuchtigkeit zu senken, musst du die Fenster eventuell zusätzlich einige Zeit gekippt lassen. Die Fenster nur zu kippen, ist weniger effektiv. Außerdem kann der Bereich um das Fenster herum auskühlen. Dabei bildet sich oft Kondenswasser, dass zur Schimmelbildung beiträgt.
- Wer sich tagsüber nicht in der Wohnung aufhält, sollte zumindest morgens und abends gründlich lüften.
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