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Lüften im Sommer: So bleibt deine Wohnung möglichst kühl

Lüften im Sommer: Eine Regel ist besonders wichtig für kühle Luft
Foto: Utopia.de, bw

Wenn das Thermometer im Sommer auf Werte jenseits der 25-Grad-Marke klettert, wird es in der Wohnung schnell unangenehm stickig und heiß. Wer richtig lüftet, ist klar im Vorteil. Hier eine kleine Anleitung.

Wir alle freuen uns im Sommer über Sonne und Wärme (zumindest solange es keine Hitze ist). Aber bitte nicht drinnen in der Wohnung, dort soll es möglichst kühl bleiben. Einfach nur das Fenster weit aufreißen, um frische Luft hereinzulassen – so einfach ist es leider nicht. Um die Wohnung zu kühlen, ist richtiges Lüften wichtig.

Im Sommer gelangt beim Lüften warme und feuchte Luft ins Haus, im Winter kalte und trockene. Damit ist klar: Lüften funktioniert im Sommer ganz anders als in der kalten Jahreszeit. Die richtige Lüftungstaktik hängt nicht nur von der Außentemperatur, sondern auch von der aktuellen Wetterlage ab – bei Regenwetter, Schwüle und hochsommerlicher Hitze gelten andere Lüftungstipps als bei sommerlichen Temperaturen. Die Herausforderung im Sommer besteht darin, dass die Bedingungen draußen und drinnen relativ ähnlich sind.

1. Wann sollte ich im Sommer lüften? Die goldene Regel

Die Lösung für den Sommer lautet: Du solltest immer dann lüften, wenn es draußen verhältnismäßig kühl ist: am frühen Morgen und am späten Abend. Besonders effektiv ist das Lüften in den frühen Morgenstunden, da dann meist noch eine leichte Brise weht, die für zusätzliche Abkühlung sorgt.

Lüften solltest du im Sommer immer dann, wenn die Temperatur draußen geringer ist als drinnen.
Lüften sollte man im Sommer immer dann, wenn die Außentemperatur niedriger ist als die Innentemperatur. (Foto: Utopia.de, bw)

Sobald es draußen wärmer wird, solltest du die Fenster wieder schließen und tagsüber geschlossen halten, damit die im Tagesverlauf immer wärmere Sommerluft draußen bleibt. Ist es draußen erstmal richtig heiß, bringt Lüften nicht mehr viel.

Ausnahme: Nach dem Duschen oder Kochen sollte kurz gelüftet werden, damit die Feuchtigkeit nach draußen entweichen kann.

Hinweis: In kleinen Räumen oder wenn sich viele Personen in einem Raum aufhalten, besteht die Gefahr, dass der Kohlenstoffdioxidgehalt zu stark ansteigt. Je mehr CO2 die Raumluft enthält, desto stärker wird unser Körper belastet. Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche können die Folge sein. Dann sollte man kurz Stoßlüften.

2. Wie lange sollte man im Sommer lüften?

Im Sommer dauert der Luftaustausch deutlich länger als im Winter. Der Grund: Warme Luft enthält mehr Feuchtigkeit als kalte Winterluft. Im Sommer sollte deshalb ruhig ausgiebig und lange gelüftet werden, empfohlen werden mindestens 20 bis 30 Minuten.

Die Verbraucherzentrale rät: „Ideal ist eine Nachtlüftung. Dann kann die gespeicherte Wärme mehrere Stunden aus dem Haus entweichen. Wenn Sie nachts Probleme mit Insekten und Mücken haben, hilft ein Fliegengitter als Insektenschutz. Der Schutz vor einem Einbruch kann bei der nächtlichen Lüftung über eine Lüftungsanlage sichergestellt werden.“ 

3. Die richtige Technik fürs Lüften im Sommer

Wie im Winter gilt auch im Sommer: Stoßlüften ist gut, Querlüften ist besser. Nur so kommt wirklich viel Luft ins Innere. Das Fenster zu kippen reicht nicht aus. Beim Lüften im Sommer solltest du die Zimmertüren offen lassen.

Schimmel: auch im Sommer ein Risiko

Auch wenn die Schimmelgefahr im Sommer nicht so groß ist wie in der kalten Jahreszeit, sollte man die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten. Besonders anfällig für Schimmelbildung sind Räume mit ohnehin hoher Luftfeuchtigkeit (Bad und Küche), kühle Kellerräume und Wände, die nachts stark auskühlen.

  • Nasse Wäsche bringt zusätzliche Feuchtigkeit in die Raumluft – deshalb möglichst draußen aufhängen.
  • Restfeuchtigkeit nach dem Baden oder Duschen kannst du mit einem Lappen entfernen.
  • Auch die Dunstabzugshaube beim Kochen einzuschalten hilft, die Feuchtigkeit zu reduzieren.

Mit einem Hygrometer behältst du die Luftfeuchtigkeitswerte im Auge. Optimal für Innenräume ist eine relative Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent.

Lüften im Sommer – bitte auch beachten

Ist die Wohnung erst einmal aufgeheizt, lässt sie sich nur schwer wieder abkühlen. Deshalb gilt:

  • Je mehr Sonnenlicht ins Innere gelant, desto wärmer wird es. Deshalb an heißen Tagen tagsüber Jalousien, Fensterläden und Rollläden schließen.
  • Wer Wandteppiche oder dicke Teppiche auf dem Boden hat, sollte sie in der warmen Jahreszeit nach Möglichkeit wegräumen.
  • Unnötige Elektrogeräte in der heißen Jahreszeit ausschalten, denn sie treiben die Temperatur unnötig weiter nach oben.
  • Nasse Laken können an Sommertagen die Luft in überhitzten Räumen abkühlen:

Keller lüften im Sommer

Auch wenn der Sommer ideal erscheint, um muffige Kellerräume ausgiebig zu lüften: Das ist ein Trugschluss. Gerade im Keller kann falsches Lüften zu Problemen führen. Wer bei warmem Wetter lüftet, sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit, die an den kalten Kellerwänden kondensiert, noch weiter steigt.

Wichtig ist: Nur lüften, wenn die Bedingungen ideal sind. Draußen sollte die Luft deutlich trockener und kühler sein als im Keller. „Mindestens fünf Grad Celsius weniger sind notwendig. Ist das der Fall, darf kräftig stoßgelüftet werden“, erklären die Expert:innen des Portals Energie-Fachberater.

Sinn und Unsinn von Klimageräten

Mobile Klimageräte sind echte Stromfresser. Der gute alte Ventilator leistet bessere Dienste. „Soll es doch ein Klimagerät sein, kommen besser fest eingebaute Splitgeräte mit guter Energieeffizienzklasse zum Einsatz“, empfiehlt das Portal Energie Fachberater.

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