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Mindestfüllmenge im Wasserkocher: Das passiert, wenn du sie missachtest

Mindestfüllmenge Wasserkocher
Foto: Utopia / Benjamin Hecht

Elektrische Wasserkocher haben meist eine Mindestfüllmenge, die vor Energieverschwendung und Schäden am Gerät schützt. Unter bestimmten Bedingungen kannst du sie aber ignorieren.

Der Wasserkocher ist das beste Gerät im Haushalt, wenn es darum geht, kleine Mengen Wasser schnell und effizient zu erhitzen. Richtig energiesparend ist er aber nur, wenn du gerade so viel Wasser einfüllst, wie du auch wirklich benötigst. Das führt mitunter zu einem Dilemma: Wasserkocher haben meist eine Mindestfüllmenge, die bei einem halben Liter liegt. Wer also nur Wasser für eine einzige Tasse Tee zubereiten möchte, steht vor der Frage: Mindestfüllmenge beachten und Wasser unnötig mit erhitzen oder sie einfach ignorieren?

Doch was passiert, wenn du dich nicht an die Mindestfüllmenge hältst? Das hängt unter anderem von deinem Wasserkocher-Modell ab. Bei den meisten modernen Varianten kannst du sie missachten, solange du das Gerät dabei nicht aus den Augen lässt.

Die Mindestfüllmenge verhindert Stromverschwendung

Die Mindestfüllmenge bei Wasserkochern ist dafür da, damit die Abschaltautomatik funktioniert. Ein Sensor im Gerät misst die Menge des Wasserdampfes, um zu entscheiden, wann die Flüssigkeit ausreichend erhitzt ist. Nur wenn ausreichend Wasser in den Kocher gefüllt wurde, gelingt das automatische Abschalten.

Wer die Mindestfüllmenge missachtet und sich vom Wasserkocher entfernt, riskiert, dass das Wasser einfach immer weiter kocht, und verschwendet Energie.

Mindestfüllmenge Wasserkocher
Wer nur Wasser für eine einzige Tasse kocht, sollte seinen Wasserkocher nicht zu lange aus den Augen lassen. (Foto: CC0 / Pixabay / Abbat1)

Die Mindestfüllmenge vermeidet Überhitzung bei Wasserkochern

Wenn ein Wasserkocher nicht automatisch abschaltet, verdampft irgendwann das gesamte Wasser darin und das Heizelement droht zu überhitzen. Dabei kann es zu einem Kurzschluss kommen und Geräte aus Kunststoff können sogar anfangen zu schmelzen, schreibt das Verbraucherportal Bayern.

Vor allem, wenn du einen Wasserkocher mit offen liegender Heizspirale hast, solltest du die Mindestfüllmenge unbedingt einhalten. Die Spirale muss zu jedem Zeitpunkt des Vorgangs unter Wasser sein, ansonsten droht auch hier Überhitzung und du schadest der Lebensdauer des Gerätes. Hier können also bereits Schäden entstehen, lange bevor das Wasser komplett verdampft ist.

Wer seinen Wasserkocher stets im Blick behält und rechtzeitig manuell ausschaltet, kann die Mindestfüllmenge grundsätzlich ignorieren, erklärt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz gegenüber SWR3, allerdings nur, wenn dabei kein Heizelement aus dem Wasser herausragt.

Schutz vor Schäden dank Überhitzungs- bzw. Trockengehschutz

Manche Wasserkocher haben einen automatischen Überhitzungsschutz, auch Trockengehschutz oder „Boil dry protection“ genannt. Zusätzlich zum Sensor im oberen Teil des Kochers ist hier ein weiterer Sensor im Boden verbaut. Dieser reagiert allerdings nicht auf Wasserdampf, sondern auf die Temperatur. Sobald diese 100 Grad um einen bestimmten Betrag überschreitet, schaltet sich der Kocher ab. Damit wird verhindert, dass sich das Gerät überhitzt, zum Beispiel wenn alles Wasser bereits verdampft ist.

Auch interessant: Restwasser im Wasserkocher: Benutzen oder wegschütten?

So schützt diese Funktion immerhin den Wasserkocher vor schweren Schäden. Unnötige Stromkosten werden damit aber nicht vermieden, da bis zum vollständigen Verdampfen des Wassers bereits viel Energie aufgewendet wird. Zudem kann es durchaus möglich sein, dass der Sensor mal defekt ist und der Überhitzungsschutz deines Kochers nicht funktioniert. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte also die Mindestfüllmenge seines Wasserkochers ernst nehmen – oder zumindest nicht blind auf den Überhitzungsschutz vertrauen und nach dem Anschalten selbst immer wieder einen Blick auf den Wasserkocher werfen.

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