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Mobilitätsbudget: Eine Alternative zum Dienstwagen?

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Foto: CC0 / Pixabay / hpgruesen

Das Mobilitätsbudget bietet Beschäftigten mehr Flexibilität, um ihre Arbeitswege zu erledigen. Was das Konzept genau bedeutet und wie klimafreundlich es ist, erfährst du hier.

In Deutschland gibt es im Jahr 2024 etwa 5,7 Millionen Pkw, die als Dienst- und Firmenwagen dienen. Auch wenn sich viele Beschäftigte häufig über dieses Privileg freuen, ist es aus ökologischer Perspektive kritisch, dass so viele Unternehmen ihren Beschäftigten einen Dienstwagen zur Verfügung stellen.

Schließlich kann der Dienstwagen Personen dazu verleiten, auch Wege mit dem Auto zu bewältigen, die sie sonst eigentlich zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV erledigen könnten. Eine Alternative zum Dienstwagen ist das sogenannte Mobilitätsbudget. Dieses Konzept ist noch relativ neu, bietet jedoch deutlich mehr Flexibilität und kann (je nach geltenden Regelungen) klimafreundlicher sein als der traditionelle Dienstwagen.

Was ist das Mobilitätsbudget?

Beim Mobilitätsbudget stellen Unternehmen ihren Beschäftigten pro Monat einen Betrag zu Verfügung, den sie beliebig für ihre Arbeitswege verwenden können. Du kannst das Geld also zum Beispiel einsetzen, um das Deutschlandticket oder andere ÖPNV-Abos und Tickets zu bezahlen, Bike– oder Carsharing zu nutzen oder auch Tankrechnungen zu bezahlen.

Für welche Verkehrsmittel du das Mobilitätsbudget verwenden kannst, hängt von den Regelungen deines Arbeitsplatzes ab. Pauschale Vorgaben gibt es dafür nicht. Dementsprechend entscheiden auch Arbeitgeber:innen selbstständig über die Höhe des Budgets. Dieses kann von weniger als 50 Euro bis zu mehreren Hundert Euro pro Monat schwanken.

Der Haken an der Sache: Da das Konzept noch relativ neu ist, wird es vom Steuerrecht aktuell noch nicht erfasst, so der Spiegel. Für Unternehmen ist es deshalb häufig noch lukrativer, Dienstwagen anzubieten, denn dieser kann einfach und kostengünstig versteuert werden. Für das Mobilitätsbudget fallen hingegen höhere Steuern an. Zudem läuft die Versteuerung hier deutlich komplizierter ab. 

Außerdem muss das Mobilitätsbudget nicht unbedingt klimafreundlich ausfallen. So kann es etwa auch vorkommen, dass Beschäftigte es in erster Linie verwenden, um Tankrechnungen oder Flugreisen zu bezahlen. 

Lohnt sich das Mobilitätsbudget?

Das Mobilitätsbudget bietet dir mehr Flexibilität, um deine Arbeitswege zu bezahlen. Allerdings lohnt es sich nicht immer.
Das Mobilitätsbudget bietet dir mehr Flexibilität, um deine Arbeitswege zu bezahlen. Allerdings lohnt es sich nicht immer.
(Foto: CC0 / Pixabay / Surprising_SnapShots)

In Belgien ist das Mobilitätsbudget schon fest verankert und steuerfrei, so der Spiegel. Zudem ist festgelegt, dass es mindestens 3000 Euro im Jahr betragen muss. In Deutschland bereiten aktuell vor allem die steuerrechtlichen Regelungen noch Probleme.

Eine Lösung dafür bieten Softwarefirmen, die die Verwaltung des Budgets mithilfe von Apps anbieten. Über die Apps kannst du die Kosten deiner Arbeitswege (etwa in Form von Tickets oder Rechnungen) einreichen. Die App zieht den jeweiligen Betrag anschließend automatisch von deinem Mobilitätsbudget ab. Auch für diese Apps fallen jedoch Kosten an, die Arbeitgeber:innen begleichen müssen. Zudem müssen Unternehmen sicherstellen, dass die jeweiligen Softwarefirmen verantwortungsvoll mit den Daten der Beschäftigten umgehen.

Auch für Arbeitnehmer:innen lohnt sich das Mobilitätsbudget laut dem Spiegel nicht unbedingt. So sei es ratsam, vorher durchzurechnen, ob sich das Konzept für dich als Einzelperson lohnt. Erledigst du deine Arbeitswege sowieso immer mit dem ÖPNV, lohnt sich eventuell eher ein Deutschlandticket. Für dieses ist auch die Versteuerung deutlich unkomplizierter. Mehr dazu erfährst du hier: Mit dem Deutschlandticket Steuern sparen: So geht’s

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