Umgraben ist unter Hobbygärtner:innen nach wie vor eine verbreitete Methode der Gartenpflege. Doch häufig richtet sie mehr Schaden als Nutzen an. Mulchen spart hingegen nicht nur Zeit, sondern ist häufig auch besser für die Gesundheit des Bodens.
Die klassische Methode, einen Garten für die kommende Saison vorzubereiten, besteht darin, den Boden umzugraben. Dabei lockerst du die Erde auf und wendest sie, sodass Pflanzenreste in tiefere Bodenschichten gelangen. Durch diese Vorgehensweise sieht der Boden zwar anschließend ordentlich und gepflegt aus, allerdings hat sie auch einige ökologische Nachteile. Eine umweltfreundliche Alternative, die immer mehr Gärtner:innen begeistert und deutlich zeitsparender ist, ist das Mulchen.
Umgraben: Deshalb ist es keine gute Idee
Im Boden sind auf unterschiedlichen Ebenen zahlreiche Mikroorganismen angesiedelt. Dazu gehören etwa Algen, Milben, Insekten, aber auch Bakterien. Sie sind wichtig für die Gesundheit und den Nährstoffgehalt des Bodens.
Beim Umgraben gerät das Bodengefüge durcheinander, sodass diese kleinen Lebewesen den Lebensraum verlieren, den sie in einer bestimmten Bodentiefe vorgefunden haben. Sie sterben deshalb ab, wodurch auch verschiedene Stoffwechselprozesse in der Erde nicht länger stattfinden können. Dadurch wird der Boden nährstoffärmer. Zudem gelangen beim Umgraben leicht Unkrautsamen an die Oberfläche, die sich vorher in tieferen Bodenschichten angesammelt haben. Nach dem Umgraben ist es deshalb nicht ungewöhnlich, dass mehr Unkraut wächst.
Aus diesen Gründen hat sich unter Gärtner:innen die sogenannte No-Dig-Methode verbreitet. Dabei verzichtest du vollständig darauf, die Erde umzugraben. Mehr dazu hier: „No Dig“: Gärtnern ohne Umgraben? Das geht!
Beachte: In einigen Fällen ist es jedoch tatsächlich notwendig, den Boden hin und wieder umzugraben. Das gilt etwa bei schweren Lehm- oder Tonböden. Auch wenn du einen bislang ungenutzten Teil deines Gartens zu einem Beet umwandeln möchtest, musst du vorher zum Spaten greifen.
Mulchen statt Umgraben: Diese Vorteile hat es
Mulchen bedeutet, den Boden mit einer Schutzschicht aus organischem Material zu bedecken. Diese Schicht kann aus verschiedenen Materialien bestehen, zum Beispiel aus Rindenmulch, Laub, Grasschnitt, Kompost oder Stroh. Ziel des Mulchens ist es, den Boden und die darunter liegenden Pflanzenwurzeln zu schützen und die Bodenqualität langfristig zu verbessern.
Im Gegensatz zum Umgraben spart Mulchen nicht nur Zeit, sondern bietet zahlreiche weitere Vorteile:
- Bodenschutz und Feuchtigkeitserhalt: Beim Umgraben wird die Struktur des Bodens verändert, was ihn anfälliger für Austrocknung macht. Mulch wirkt dagegen wie eine isolierende Decke: Er schützt den Boden vor direkter Sonneneinstrahlung und hält die Feuchtigkeit. Besonders in heißen Sommern ist das ein großer Vorteil.
- Verbesserung der Bodenqualität: Organische Mulchmaterialien zersetzen sich im Lauf der Zeit und reichern den Boden mit Nährstoffen an. Das verbessert die Bodenstruktur und die Bodenfruchtbarkeit. Statt den Boden durch Umgraben zu belasten, fütterst du ihn sozusagen von oben mit Nährstoffen, die langsam und nachhaltig freigesetzt werden.
- Unterdrückung von Unkraut: Eine dichte Mulchschicht verhindert, dass Unkraut keimt und durch den Boden wächst. Das bedeutet weniger Arbeit für dich, da du seltener Unkraut jäten musst. Mehr dazu erfährst du hier: Rindenmulch gegen Unkraut: So wendest du ihn an.
Tipp: Achte beim Mulchen darauf, dass das gewählte Mulchmaterial zu den Bedürfnissen der jeweiligen Pflanzen passt. Mehr dazu erfährst du hier: Mulchen: Warum das im Garten oft sinnvoll ist.
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