Fühlst du dich nach dem Essen oft müde und träge? Dafür kann es verschiedene Gründe geben. Lies hier nach, woran das liegen kann.
Sich nach dem Essen müde zu fühlen, ist in vielen Fällen ganz normal. Die sogenannte postprandiale Müdigkeit ist das Resultat verschiedener biologischer Vorgänge, die nach dem Essen in deinem Körper ablaufen und zur Verdauung gehören. Es spielen unter anderem hormonelle Vorgänge und die Zusammensetzung der Mahlzeit eine Rolle.
Zudem gibt es auch noch andere Faktoren, die bestimmen, wie stark der Effekt der postprandialen Müdigkeit ausgeprägt ist. Dazu gehört zum Beispiel, welche Lebensmittel du gegessen hast.
In diesem Artikel schauen wir uns die häufigsten Ursachen von Müdigkeit nach dem Essen genauer an und erläutern, was du dagegen tun kannst.
Die Verdauung braucht viel Energie
Für die Verdauung benötigt dein Körper viel Energie, vor allem, wenn deine Mahlzeit sehr reichhaltig und schwer verdaulich ist. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn du besonders fettige Dinge, besonders große Portionen oder auch stark verarbeitete Lebensmittel gegessen hast.
Nach dem Essen konzentriert sich eine große Menge Blut im Verdauungstrakt, um die Nährstoffe aus dem Essen in den Blutkreislauf aufzunehmen. Dementsprechend fließt in dieser Zeit weniger Blut zum Gehirn: Der Blutdruck sinkt. Das ist eine Ursache, weswegen du dich nach dem Essen potenziell schläfrig fühlen kannst.
Schwankungen des Blutzuckerspiegels
Der Blutzuckerspiegel hat wesentliche Einflüsse auf deinen Energielevel. Während des Verdauungsprozesses unterliegt dein Blutzuckerspiegel starken Schwankungen, was zu Müdigkeit führen kann: Nach dem Essen steigt der Blutzuckerspiegel zunächst an, während Nährstoffe aus der Nahrung ins Blut aufgenommen werden. Nach einem Essen, das reich an Kohlenhydraten war, ist dieser Effekt besonders groß.
Als Resultat schüttet dein Körper Insulin aus, um den aufgenommen Zucker aus dem Blut in die Zellen zu bringen. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, kann es vorkommen, dass die Blutzuckerwerte anschließend zu rasant wieder abfallen. Das kann zu einem starken Gefühl von Erschöpfung und Müdigkeit führen.
Wirkungsweise von Hormonen während der Verdauung
Am Prozess der Verdauung sind verschiedene Hormone beteiligt. Besonders eines davon kann verstärkt zum Gefühl der Erschöpfung nach dem Essen beitragen: Serotonin.
Serotonin hat eine entspannende Wirkung und wird vor allem dann ausgeschüttet, wenn du Lebensmittel mit Tryptophan gegessen hast. Dazu gehören zum Beispiel Nahrungsmittel wie Eier, Käse und Geflügel. Als Vorläufer des Schlafhormons Melatonin kann Serotonin mitverantwortlich sein, dass du dich nach dem Essen müde fühlst.
Größe und Art der Mahlzeiten
Ob du dich nach dem Essen müde fühlst oder nicht, hängt auch davon ab, was du gegessen hast und wie viel. Je größer die Mahlzeit, desto mehr muss dein Körper arbeiten, um alles zu verdauen. Je mehr Energie er dabei benötigt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass du nach dem Essen mit Erschöpfung rechnen musst und dich wahrscheinlich träge fühlen wirst. Ein reichhaltiges Mittagessen wird mit größerer Wahrscheinlichkeit eher zu Müdigkeit führen als ein kleiner und leichter Snack.
Auch die Zusammensetzung deines Essens spielt eine Rolle: Mahlzeiten, die viel Fett und Kohlenhydrate enthalten, belasten die Verdauung besonders stark und bringen extreme Schwankungen des Blutzuckerspiegels mit sich. Sie führen daher mit großer Wahrscheinlichkeit zu postprandialer Müdigkeit. Leichte Gerichte mit einem höheren Gehalt an Ballaststoffen und Proteinen führen weniger häufig zu solchen Effekten.
Wassermangel
Dein Körper benötigt Flüssigkeit, um die Nährstoffe während des Verdauungsprozesses effektiv transportieren zu können. Bereits ein leichter Flüssigkeitsmangel kann dazu führen, dass dein Körper während der Verdauung besonders belastet wird. Wenn du während des Essens oder danach nicht genug trinkst, kann das daher verstärkt zu Müdigkeit führen.
Müdigkeit nach dem Essen: Das kannst du tun
Nach dem Essen müde zu sein, ist in den meisten Fällen völlig normal und eine natürliche Folge der biologischen Prozesse, die nach dem Essen ablaufen. Es gibt jedoch ein paar Dinge, die du tun kannst, um zu verhindern, dass du nach jeder Mahlzeit in ein großes Leistungstief fällst:
- Ernähre dich ausgewogen: Fette und Kohlenhydrate belasten die Verdauung besonders. Dasselbe gilt für stark verarbeitete Lebensmittel. Bei deiner Ernährung solltest du also darauf achten, besonders wenig solcher Lebensmittel zu konsumieren.
- Iss kleinere Mahlzeiten: Um zu verhindern, dass du dich nach dem Essen müde fühlst, kannst du statt wenigen großen mehrere kleinere Mahlzeiten essen. So beugst du der Müdigkeit vor, die mit dem Verzehr großer Portionen einhergeht.
- Mach einen Verdauungsspaziergang: Leichte Bewegung nach dem Essen fördert eine gleichmäßig gute Durchblutung und unterstützt so deinen Körper aktiv bei der Verdauung. Wenn du dich draußen bewegst, regt die frische Luft deinen Kreislauf zusätzlich an und wirkt der Müdigkeit entgegen. Besonders ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft ist daher nach einer Mahlzeit ideal, um Erschöpfung vorzubeugen.
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