Auf Internetportalen und in Magazinen wird oft empfohlen, verschiedene Hausmittel in die tägliche Pflegeroutine einzubinden. Doch auch natürliche Produkte wie Zitronensaft oder Essig können deiner Haut mehr schaden als nutzen.
Eine Hautpflegeroutine, die auf die Bedürfnisse deiner Haut abgestimmt ist, ist zuträglich für gesunde Haut. Es ist dabei grundsätzlich erst einmal eine gute Idee, natürliche Produkte auf die Haut auftragen zu wollen, anstelle von teuren Pflegeprodukten mit Duftstoffen oder Mineralölen. Für viele eignen sich Hausmittel sehr gut – das ist jedoch nicht bei jedem Hauttyp eine gute Idee.
Tipp: Teste die Hausmittel an einer unauffälligen Stelle, zum Beispiel deiner Ellenbeuge. Du kannst es auch in verdünnter Form testen. Schau dann, wie deine Haut darauf reagiert. Im Zweifel kannst du auch vorab dermatologischen Rat einholen, ob sich das Hausmittel für dich eignet.
Zitrone im Gesicht: Nichts für empfindliche Haut
Zitronen sollen gegen Falten und Akne wirken und den Teint frischer und strahlender machen. Ihre Wirkung ist dabei vor allem auf den hohen Säureanteil und das enthaltene Vitamin C zurückzuführen. Bei empfindlicher Haut können jedoch schon geringe Mengen an Zitronensaft Schaden anrichten. Auch sonst solltest du darauf achten, nur kleine Mengen auf deiner Haut zu verwenden.
Verwendest du zu viel puren Zitronensaft oder verträgt deine Haut die Zitrusfrucht generell nicht, können Entzündungen und Irritationen auftreten. Diese äußern sich etwa in Trockenheit, Rötungen und abpellenden Hautschuppen. Zudem ist deine Haut nach einer Behandlung mit Zitronensaft anfälliger für Sonnenbrand. An Tagen, an denen du deiner Haut viel Sonnenlicht aussetzt, solltest du deshalb ebenfalls auf Zitronensaft verzichten.
Apfelessig: Hautreizungen möglich
Auch Apfelessig kann pur auf das Gesicht aufgetragen Hautirritationen auslösen. Gerade bei Hauterkrankungen, wie etwa Neurodermitis, ist das Hausmittel deshalb in der Regel keine gute Idee. Da du nicht genau weißt, wie deine Haut auf Apfelessig reagieren wird, solltest du es nicht direkt auf dein Gesicht auftragen. Prüfe es vorher besser mit etwas Wasser verdünnt auf einem kleinen Bereich deiner Haut (zum Beispiel in der Ellenbeuge) und beobachte, wie sich die Stelle entwickelt.
Reagierst du nicht mit einer Irritation, kannst du das Hausmittel in Maßen verwenden. Es kann die Haut austrocknen und ist deshalb im Winter oder bei generell trockener Haut nicht zu empfehlen.
Olivenöl: Liegt schwer auf der Haut
Während Olivenöl deine Haut durchaus pflegen und mit Feuchtigkeit versorgen kann, bringt es auch einige Nachteile mit sich: So handelt es sich um ein besonders schweres Öl, das von der Haut nicht so leicht aufgenommen werden kann. Achte deshalb darauf, dass du nach der Anwendung immer überschüssiges Öl vom Gesicht reibst. Andernfalls kann das Öl Poren verstopfen und die Haut anfälliger für Bakterien machen.
Bei öliger oder empfindlicher Haut oder bestimmten Hauterkrankungen ist Olivenöl generell nicht zu empfehlen. In diesen Fällen kann das Öl der Haut eher schaden.
Teebaumöl: Gesundheitliche Risiken
Teebaumöl ist ein bekanntes Hausmittel gegen Akne. Während es diesbezüglich tatsächlich wirksam sein kann, bringt es auch einige unangenehme Nebenwirkungen mit sich. So kann das Öl Hautreaktionen, wie Ausschläge, Rötungen und Juckreiz auslösen. Auch allergische Reaktionen sind möglich. Von einer oralen Einnahme des Öls solltest du grundsätzlich absehen. Diese kann etwa Durchfall und Erbrechen auslösen.
Bevor du Teebaumöl im Gesicht anwendest, solltest du vorher immer einen Verträglichkeitstest durchführen. Tropfe das Öl dafür zum Beispiel in deine Ellenbeuge. Hat sich nach 24 Stunden keine Reaktion gezeigt, verträgst du das Öl vermutlich.
Bei Hauterkrankungen solltest du Teebaumöl nicht selbstständig anwenden, sondern nur unter ärztlicher Aufsicht.
Gesichtspeelings: Zu oft austrocknend
Auch für Gesichtspeelings findest du zahlreiche DIY-Anleitungen, die dir zeigen, wie du Peeling zum Beispiel aus Zucker, Kaffeesatz und anderen Hausmitteln herstellen kannst. Doch gerade auf der empfindlichen Haut im Gesicht solltest du bei Peeling Vorsicht walten lassen.
Wendest du Peelings zu häufig an oder verwendest du ein sehr starkes oder aggressives Peeling, kann dies die Hautbarriere sehr stark strapazieren, so Öko-Test. Trockenheit, Akne oder andere Beschwerden können sich so verschlimmern. Bei sehr empfindlicher oder schuppiger Haut oder bestehenden Hauterkrankungen solltest du von einem Gesichtspeeling generell absehen, da es die Haut zu stark reizt.
Gerade Hausmittel, wie Zucker und Kaffeesatz, sind dabei besonders grobkörnig. Sie können somit leicht Mikroverletzungen auf der Haut im Gesicht verursachen.
Zudem sind Peelings schlichtweg nicht notwendig: Die Haut erneuert sich laut Öko-Test auch von selbst und braucht dabei keine zusätzlichen Hilfsmittel. Möchtest du ein Gesichtspeeling trotzdem anwenden, solltest du darauf achten, dies nicht zu häufig zu tun oder ein Peeling auswählen, das zu deinem Hauttyp passt. Im Zweifelsfall kannst du dich dafür von Dermatolog:innen beraten lassen.
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