Schmuck reinigen: So klappt es mit Hausmitteln

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Du solltest Schmuck reinigen, wenn er seinen Glanz verloren hat. Das funktioniert ganz einfach mit einigen Hausmitteln. Was deine Ketten, Ringe und Co. wieder zum Strahlen bringt, erfährst du hier.

Schmuck soll glänzen, doch mit der Zeit werden Goldring und Silberkette matt, die Edelmetalle laufen an und wirken abgenutzt. Verantwortlich dafür sind Ablagerungen von Schmutz, Staub und Hygiene- sowie Kosmetikprodukten. 

Damit die Schmuckstücke wieder aussehen wie früher, kannst du sie mit Hausmitteln reinigen. Was du vorab beachten solltest:

  • Handelt es sich um wertvolle Schmuckstücke mit Edelsteinen oder Perlen, solltest du dich im Juweliergeschäft beraten lassen, mit welchen sanften Reinigungsmitteln du arbeiten kannst. 
  • Nutze eine weiche Bürste, um Schmuck zu reinigen. Harte Borsten solltest du unbedingt vermeiden, denn sie sorgen für Kratzer.
  • Am besten reinigst du deinen Schmuck mit lauwarmen Leitungswasser. Achte darauf, dass du den Stöpsel im Waschbecken einsetzt, damit der Schmuck nicht aus Versehen in den Abfluss gerät. 
  • Trockne deinen Schmuck nach der Reinigung immer gründlich ab.
  • Häufig findest du Anleitungen dazu, wie du Gold- und Silberschmuck mit Alufolie reinigen kannst. Von Alufolie raten wir aber generell ab, denn das Material kann sowohl der Umwelt als auch unserer Gesundheit schaden. 

Goldschmuck reinigen: So geht’s mit Hausmitteln

Möchtest du Goldschmuck reinigen, musst du besonders bei hohen Feingehalt vorsichtig sein.
Möchtest du Goldschmuck reinigen, musst du besonders bei hohen Feingehalt vorsichtig sein. (Foto: CC0 / Pixabay / Engin_Akyurt)

Gold ist ein recht weiches Metall, das schnell zerkratzen kann. Deswegen wird ihm häufig widerstandsfähigeres Metall beigemischt. Wie viel reines Gold in einer Legierung steckt, wird als Feingehalt bezeichnet und in Tausendstel angegeben. Je höher die Zahl, desto mehr reines Gold ist enthalten und desto weicher ist das Schmuckstück. Am häufigsten sind 333er-, 375er-, 585er- und 750er-Gold. Du erkennst sie an Stempeln am Schmuck, den sogenannten Punzen. Die gängigsten Goldlegierungen sind:

  • Weißgold: Mischung aus Gold mit Palladium oder Nickel und Silber
  • Gelbgold: Mischung aus Gold, Kupfer und Silber
  • Roségold: Mischung aus Gold, viel Kupfer und wenig Silber

Mischlegierungen mit geringerem Goldanteil tendieren jedoch dazu, schneller anzulaufen. Mit folgender Anleitung kannst du deinen Schmuck reinigen und das Gold sanft von Ablagerungen befreien. 

Wasserbad mit Spülmittel oder milder Seife

  1. Lege den Schmuck in eine mit lauwarmen Wasser gefüllte Schüssel.
  2. Füge ein paar Tropfen Bio-Spülmittel hinzu oder etwas milde Seife. Du kannst dafür auch selbstgemachtes Spülmittel verwenden. Die enthaltenen Tenside sorgen dafür, dass sich Ablagerungen wie Fette (von Cremes oder dem hauteigenen Talg) von den Schmuckstücken lösen und im Wasser zurückbleiben.
  3. Lass den Goldschmuck für bis zu 15 Minuten im Wasserbad. 
  4. Befreie ihn anschließend mit einer weichen Bürste, zum Beispiel einer Babyzahnbürste, von hartnäckigen Verschmutzungen. 
  5. Spüle den Schmuck mit Wasser ab und poliere ihn mit einem weichen Tuch. 

Hinweis: Auch wenn Zahnpasta, Gebissreiniger, Natron oder Backpulver oft empfohlen werden, um Goldschmuck zu reinigen, solltest du diese Hausmittel besser nicht verwenden. In Zahnpasta, Natron und Backpulver befinden sich Schleifpartikel, die das weiche Gold zerkratzen können und Gebissreiniger-Tabs können aggressive Inhaltsstoffe enthalten. 

Mehr Tipps erfährst du in unserem Artikel Goldschmuck reinigen: So glänzt er wieder

Silberschmuck mit Hausmitteln reinigen

Um Silberschmuck zu reinigen, kannst du verschiedene Hausmittel verwenden.
Um Silberschmuck zu reinigen, kannst du verschiedene Hausmittel verwenden. (Foto: CC0 / Pixabay / durugby2005)

Wenn du Silberschmuck nicht häufig trägst, können darauf schwarze Verfärbungen entstehen. Diese Ablagerungen sind Silbersulfid, welches sich bildet, wenn Silber mit Sauerstoff und den Spuren von Schwefelwasserstoff reagiert. Die Stoffe können durch die Luft oder durch Lebensmittelreste an unseren Fingern auf das Metall gelangen. Leichte Ablagerungen kannst du oft schon mit einem Baumwolltuch abwischen. Mit Hausmitteln kannst du auch gröbere Verfärbungen beseitigen.

Backpulver

  1. Rühre Wasser mit Backpulver an und trage die Paste auf eine weiche Zahnbürste auf.
  2. Reibe die Mischung mit der Zahnbürste auf das Schmuckstück. 
  3. Bei hartnäckigen Verfärbungen kannst du die Mischung bis zu einer halben Stunde lang auf dem Silber einwirken lassen.
  4. Spüle das Schmuckstück danach mit Wasser ab und poliere es mit einem weichen Tuch. 

Zahnpasta

Silber ist nicht so anfällig für Kratzer wie Gold. Bei starken Verfärbungen kannst du deshalb Zahnpasta nutzen. Achte aber darauf, dass es keine grobkörnige Paste ist.

  1. Gib eine kleine Menge Zahnpasta auf das Schmuckstück.
  2. Lass sie kurz einwirken.
  3. Wasche den Schmuck anschließend mir kaltem Wasser ab.
  4. Poliere ihn dann mit einem weichen Tuch. 

Ein Silberbad ist eine nicht-mechanische Methode, deinen Schmuck reinigen. Du brauchst dafür Zitronensaft und Natron:

  1. Lege den Schmuck für 30 Minuten in Zitronensaft ein.
  2. Gib ihn dann in ein Bad aus Wasser mit etwas Natron, um den Reinigungseffekt zu verstärken.

Beachte: Diese Methoden solltest du nur bei reinem Silberschmuck verwenden. Bei versilbertem Schmuck oder mit Perlen oder Steinen besetzten Schmuckstücken solltest du darauf verzichten.

Schmuck mit Perlen und Edelsteinen reinigen

Perlen sind sehr empfindlich und sollten nur mit Wasser gereinigt werden.
Perlen sind sehr empfindlich und sollten nur mit Wasser gereinigt werden. (Foto: CC0 / Pixabay / TheAnnAnn)

Schmuck mit Edelsteinen, Diamanten und Perlen ist etwas schwieriger zu reinigen. Je nach Härtegrad sind die wertvollen Ornamente unterschiedlich empfindlich. Es ist ratsam, dich in einem Juweliergeschäft zu erkundigen, wie die richtige Reinigung aussieht. 

Schmuck mit Edelsteinen reinigen

  • Am besten solltest du Verunreinigungen und Abnutzungen von vornherein so gut wie möglich vermeiden. Edelsteinschmuck sollte daher nicht in Berührung mit Parfüm oder Kosmetika kommen. Diese können dazu führen, dass die Steine matt werden. Auch Schweiß und Feuchtigkeit können dem Schmuck schaden.
  • Reinige Schmuck mit Edelsteinen am besten nach jedem Tragen.
  • Wenn keine groben Verschmutzungen zu erkennen sind, reicht es, die Edelsteine mit einem weichen Tuch oder feinen Pinsel von Staub zu befreien.
  • Alternativ kannst du die Schmuckstücke auch kurz unter fließendes, lauwarmes Wasser halten und danach gut abtrocknen und polieren.
  • Eine andere Möglichkeit ist, eine weiche Zahnbürste in lauwarmem, sauberem Wasser zu tauchen und damit die Steine sowie die Fassung vorsichtig zu bürsten. Anschließend spülst du den Schmuck mit Wasser ab und trocknest ihn gründlich.
  • Seife und andere Reinigungsmittel sind für Edelsteine tabu, denn sie können ihren Glanz beeinträchtigen. 

Perlenschmuck reinigen 

  • Perlen solltest du sehr vorsichtig reinigen: Tränke ein weiches Tuch mit lauwarmem Wasser und reibe den Schmuck damit ab. Trockne ihn anschließend gut mit einem weiteren Tuch.
  • Nutze auf keinen Fall aggressive Reiniger. Sogar einfache Seife kann Perlen schaden.
  • Auch bei Schmuck aus Perlen gilt: Reinige ihn am besten nach jedem Tragen und vermeide Feuchtigkeit und Schweiß. 

Tipps:

  • Schlage Perlen in ein Samttuch ein, um Kratzer zu vermeiden. 
  • Besonders wertvollen Edelstein- und Perlenschmuck solltest du lieber professionell reinigen lassen, als Kratzer oder andere Schäden zu riskieren. 

Titanschmuck und Modeschmuck mit Haushaltsmitteln reinigen

Um Modeschmuck zu reinigen, solltest du auf säurehaltige Reinigungsmethoden verzichten.
Um Modeschmuck zu reinigen, solltest du auf säurehaltige Reinigungsmethoden verzichten. (Foto: CC0 / Pixabay / gv96)

Titanschmuck ist unempfindlich und weist eine sehr harte Oberfläche auf. Es ist selten, dass Kratzer darauf entstehen. Deswegen ist die Reinigung von Titanschmuck auch sehr einfach:

  1. Gib den Schmuck in eine Schüssel mit warmen Wasser und Bio-Spülmittel. Lass den Schmuck etwas einweichen.
  2. Reinige den Schmuck anschließend mit einer weichen Zahnbürste, spüle und trockne ihn gründlich ab und poliere ihn mit einem weichen Tuch. 

Modeschmuck kannst du genau wie Titanschmuck mit einem Spülmittel-Bad reinigen. Ein Wattestäbchen kann dir dabei helfen, schwer erreichbare Stellen zu reinigen.

Beachte: Auf eine Reinigung mit Mitteln wie Zitronensaft solltest du bei Modeschmuck verzichten, da Säure das Material angreifen kann.

Wie oft solltest du deinen Schmuck reinigen?

Lege Schmuck vor dem Händewaschen ab, um Ablagerungen zu vermeiden.
Lege Schmuck vor dem Händewaschen ab, um Ablagerungen zu vermeiden. (Foto: CC0 / Pixabay / slavoljubovski)

Für Schmuckstücke, die regelmäßig getragen werden, ist eine Reinigung alle zwei Wochen empfehlenswert. Du musst jedoch nicht sofort auf Reinigungsmethoden wie Backpulver zurückgreifen. Oft reicht es schon aus, den Schmuck mit einem weichen Brillentuch zu polieren, um Schweiß, Bakterien und Rückstände von Handcreme zu entfernen. Eine gute Faustregel: Wenn der Schmuck an Glanz verliert oder stumpf aussieht, ist es Zeit für eine Reinigung.

Um Ablagerungen zu vermeiden, kannst du folgende Tipps befolgen:

  • Lege vor dem Händewaschen deine Ringe ab und nimm vor dem Duschen Ketten und anderen Schmuck ab.
  • Ziehe deinen Schmuck auch nicht an während du Sport machst, dich schminkst, deine Haare stylst oder generell Kosmetik aufträgst.
  • Auch bei Arbeiten in Haus und Garten ist es am besten, Ketten, Ringe und Co. abzulegen, um Verschmutzungen vorzubeugen.

Schmuck richtig aufbewahren

In einem Schmuckkasten ist dein Schmuck am besten geschützt.
In einem Schmuckkasten ist dein Schmuck am besten geschützt. (Foto: CC0 / Pixabay / Irina_kukuts)

Das richtige Aufbewahren von Schmuck verhindert Schädigungen und Verfärbungen:

  • Bewahre deinen Schmuck lichtgeschützt auf.
  • Verstaue ihn einzeln in gepolsterten Fächern oder Schatullen, um Kettenknoten oder Kratzer zu vermeiden.
  • Lagere deinen Schmuck an einem kühlen, dunklen Ort, um Beschädigungen durch Feuchtigkeit oder Licht zu vermeiden.
  • Schmuckständer sind eher für die Aufbewahrung zwischendurch geeignet, nicht für die langfristige Lagerung.

Überarbeitet von Laura Hintereder

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