Ein Sonnenhaus ist besonders energieeffizient, da es die Kraft der Sonne optimal ausnutzt. Ein Mix aus großen Glasfenstern, Solarenergie und einem Warmwasserspeicher für sonnenreiche Tage sind charakteristisch für ein Sonnenhaus.
Sonnenhaus: So funktioniert es
Der Grundsatz beim Sonnenhaus lautet: Mindestens die Hälfte des Energiebedarfs für Heizung und Warmwasser deckt das Sonnenhaus durch Solarenergie ab. Nötig ist dafür ein Schrägdach mit 45-Grad-Winkel für die Sonnenkollektoren. Um auch im Winter und bei wenig Sonne Strom und warmes Wasser zu haben, setzt das Sonnenhaus auf zwei Bausteine:
- Wärmespeicher: Ein riesiger Warmwassertank speichert zu Zeiten mit viel Sonne die überschüssige Energie. Es gibt auch Varianten, bei denen die Energie in großen Akkus gespeichert wird. Durch den Wärmespeicher kann das Haus mehrere Tage bis Wochen mit Energie beliefert werden.
- Zusatzheizung: Spätestens im Winter reicht aber auch der Wärmespeicher nicht mehr, um das Haus ausreichend mit Energie zu versorgen. Eine Zusatzheizung muss also her, in der Regel ein Kamin für Holz oder Pellets.
Außerdem sorgen große, nach Süden ausgerichtete Fensterfronten dafür, dass viel Sonnenlicht ins Haus fällt und wegen der guten Dämmung die Räume warm hält. Als Heizung kommt eine Niedrigtemperaturheizung (Fußbodenheizung oder Wandheizung) zum Einsatz. Sie kann auch noch bei kälteren Temperaturen im Wasserspeicher ohne zusätzlichen Energieaufwand genutzt werden. So kannst du viel Energie sparen.
Sonnenhaus: Vorteil und Nachteile im Überblick
Vorteile:
- hoher Dämmstandard (mind. KfW-Effizienzhaus 55)
- nahezu CO2-neutral
- Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen
- geringe Wartungs- und Heizkosten
Nachteile:
- hohe Anschaffungskosten
Wie viel Energie kann ein Sonnenhaus sparen?
Von Ende März bis Anfang November kannst du vollständig mit Solarenergie heizen. Der Primärergiebedarf liegt bei nur 5 bis 15 kWh pro Quadratmeter (ohne Haushaltsstrom). Ein normales Wohnhaus kommt auf etwa 100 kWh pro Quadratmeter im Jahr.
Der Primärenergiebedarf ist eine gute Vergleichsgröße, weil er sozusagen der „echte“ Energieverbrauch ist: Er beinhaltet neben dem Endverbrauch auch jene Energie, die zur Gewinnung, Umwandlung und Transport aufgewendet werden muss. Je niedriger der Primärenergiebedarf ist, umso umwelt- und ressourcenschonender ist der Energieverbrauch des Hauses. Du findest den Primär- und den Endenergiebedarf im Energieausweis eines Hauses.
Der Primärenergiebedarf ist selbst im Vergleich zu einem sparsamen Passivhaus noch um das Vierfache geringer. Wie viel Energie du genau sparen kannst, hängt vor allem von der Anzahl der Sonnenkollektoren und der Größe des Wärmespeichers ab.
Für die Zusatzheizung sind in der Regel zwei bis vier Raummeter Holz pro Jahr nötig. Hierfür musst du mit Kosten von rund 250 Euro rechnen.
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