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Sollte man Spatzen füttern? Das sagt die Expertin

spatzen füttern
Foto: CC0 / Pixabay / Oldiefan

Spatzen zu füttern erscheint auf den ersten Blick nicht notwendig zu sein. So picken die Sperlinge doch an jeder Straßenecke Essensreste auf. Die sind jedoch alles andere als gesund für die kleinen Vögel.

Mit ihren frechen Gesichtern und ihrem geselligen Verhalten sind Spatzen aus unserem Alltag kaum wegzudenken. Doch wie steht es eigentlich um ihre Nahrung? Ist es sinnvoll, Spatzen zu füttern, oder finden sie selbst ausreichend Nahrung in Städten, Parks und natürlichen Lebensräumen?

Spatzen füttern: Kaum Insekten in der Stadt

Spatzen sind Kulturfolger. Das bedeutet, sie sind den Menschen in Städte und Dörfer gefolgt und kommen mit den veränderten Lebensbedingungen gut zurecht. Spatzen haben sich dementsprechend auch an die verschiedenen Nahrungsquellen angepasst, so die Ornithologin Angelika Nelson gegenüber Utopia. Das gelte insbesondere für den Haussperling, der schon seit langer Zeit mit den Menschen zusammenlebt und vor allem in Städten zu finden ist. Sein Verwandter, der Feldsperling, ist hingegen eher in ländlichen Siedlungen unterwegs.

Mittlerweile ist es jedoch in Städten für Haussperlinge schwieriger geworden, an natürliche Nahrungsquellen zu gelangen. Das liegt laut Nelson besonders an „versiegelten Flächen, Pestiziden und aufgeräumten Garten“. Unter solchen Bedingungen gibt es schließlich kaum Insekten. Insekten benötigen Spatzen jedoch, um ihre Jungen mit Nahrung zu versorgen. 

Doch nach wie vor erscheint es vielen Menschen unnötig, Spatzen zu füttern. Schließlich können wir die kleinen Vögel häufig beobachten, wie sie in Straßencafé und auf Gehwegen Essensreste aufpicken. Doch diese „fett-, zucker- und salzhaltige Nahrung des Menschen ist für Wildtiere wie den Sperling nicht geeignet“, so Angelika Nelson.

So kann zum Beispiel Brot im Magen der Spatzen aufquellen und Verdauungsprobleme hervorrufen. Liegt es längere Zeit auf der Straße, wird es zudem schimmelig und kann Bakterien und Pilze anziehen. Es ist deshalb wichtig, Spatzen artgerecht zu füttern und so wieder an natürliche Nahrungsquellen zu gewöhnen.

Spatzen füttern: Vier Tipps

Um Spatzen zu füttern, kannst du ihnen Körner und Sämereien anbieten.
Um Spatzen zu füttern, kannst du ihnen Körner und Sämereien anbieten.
(Foto: CC0 / Pixabay / Alexas_Fotos)

Gerade in dicht besiedelten Gebieten, wo es kaum Wildpflanzen und dichte Hecken gibt und die Konkurrenz durch dominantere Vögel groß ist, ist es laut Nelson sinnvoll, Spatzen zu füttern. Dabei solltest du folgenden Tipps beachten:

  • Spatzen fressen am liebsten am Boden. Nelson empfiehlt deshalb „Körner und Sämereien am besten in einer großen, flachen Schale auf dem Boden“ anzubieten.
  • Achte darauf, die Schale etwa einmal pro Woche zu reinigen. Leere sie dafür aus, bürste sie und spüle sie anschließend mit heißem Wasser. So entfernst du Vogelkot und andere Verschmutzungen, die Krankheiten auslösen können.
  • Nelson rät dazu, möglichst mehrere kleine Futterstellen aufzustellen. Auf diese Art kannst du Rangkämpfen zwischen den Vögeln vorbeugen.
  • Gibt es Katzen in der Umgebung, kannst du das Futter auf einer erhöhten Stelle auslegen. Achte zudem darauf, dass sich die Futterstellen in der Nähe von Hecken und Sträuchern befinden. So können die Spatzen vor Greifvögeln fliehen.

Spatzen unterstützen mit einem wilden Garten

Spatzen und andere Vögel freuen sich über einen möglichst wilden Garten.
Spatzen und andere Vögel freuen sich über einen möglichst wilden Garten.
(Foto: CC0 / Pixabay / Christian_Crowd)

Wenn du einen Garten besitzt, kannst du noch mehr Maßnahmen ergreifen, um Spatzen zu unterstützen. So ist es für die kleinen Vögel besonders wichtig, dass sie in möglichst naturnahen Gebieten ausreichend Nahrung finden. 

Für einen vogelfreundlichen Garten solltest du deshalb vor allem darauf achten, verschiedene heimische Pflanzen zu pflanzen. Laut Nelson sind Wildblumen und Wildsträucher, wie Disteln, Brennnesseln oder Holunder besonders gut geeignet. Diese Pflanzen bieten Sämereien als Nahrung und ziehen Insekten an, die die Spatzen an ihre Jungen verfüttern. Üppige Hecken bieten Spatzen zudem einen Lebensraum und sind ein sicheres Versteck vor Fressfeinden.

Achte zudem darauf, die Pflanzen im Garten einfach mal wachsen zu lassen. Schon wenige „wilde Ecken“ können eine vielseitige Nahrungspalette bieten und mehr Insekten anziehen.

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