Für viele Produkte, die bisher im Supermarkt pfandfrei verkauft wurden, fällt ab 1. Januar Pfand an. Vor allem am Kühlregal macht sich das bemerkbar…
Waren bisher viele Produkte von der Pfandpflicht befreit, müssen Kund:innen ab 2022 sogar auf Milch Pfand zahlen. Mit den neuen Pfandregeln will das Bundesumweltministerium den Plastikverbrauch verringern und dafür sorgen, dass weniger Plastikmüll in der Natur landet.
Neue Pfand-Regeln bei Lidl, Aldi & Co.
Die neuen Pfand-Regeln gelten für einige Produkte ab 2022, für andere erst ab 2024. Hier ein Überblick über die Änderungen des Gesetzes:
- Frucht- und Gemüsesaft: Pfand ab 2022
- Smoothies: Pfand ab 2022
- Alkoholische Mischgetränke (in Flaschen und Dosen): Pfand ab 2022
- Energydrinks: Pfand ab 2022
- Milch: Pfand ab 2024
- Kaffee- und Milch-Getränke: Pfand ab 2024
Ab 2024 sollen es somit gar keine pfandfreien Plastikflaschen mehr geben. An den Pfandbeträgen ändert sich zunächst nichts: Für Mehrweg-Pfandflaschen soll es auch weiterhin 8 bzw. 15 Cent Pfand geben, für Einwegflaschen soll das Pfand 25 Cent betragen.
Eine weitere Neuerung: Alle PET-Flaschen müssen ab 2025 mindestens 25 Prozent Rezyklat enthalten, also recyceltes Plastik. 2030 steigt der Mindestrecyclingplastik-Anteil auf 30 Prozent und gilt dann für alle Einwegflaschen aus Kunststoff.
Pfand: Auch Lieferdienste von neuem Gesetz betroffen
Lieferdienste und Restaurants sind zudem verpflichtet, beim Straßenverkauf ab 2023 auch Mehrwegvarianten anzubieten. Ausnahmen gibt es nur kleine Unternehmen, die nicht größer als 80 Quadratmeter sind und weniger als fünf Beschäftigte haben. Darunter fallen zum Beispiel Kioske und Imbissbuden. „Sie sollen ihrer Kundschaft Speisen und Getränke auch in mitgebrachte Behälter abfüllen können“, heißt es von der Bundesregierung. Höhere Preise für Mehrwegverpackungen dürfen die Betriebe aber nicht verlangen.
Kritik am Pfand-Gesetz
Kritik an der Änderung gab es von Umweltschützer:innen: Der „Mehrweg-Allianz“, zu der u.a. die Deutsche Umwelthilfe zählt, gehen die Maßnahmen nicht weit genug. Dagegen befürchtet der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) eine finanzielle Mehrbelastung. Positiv wurde die Pfand-Änderungen von den kommunalen Reinigungsbetrieben aufgenommen. Aus ihrer Sicht setze das Gesetz wichtige Impulse für einen nachhaltigeren Umgang mit Verpackungsabfällen. Gerade die kommunalen Stadtreinigungsbetriebe seien die Leidtragenden des To-Go-Booms, heißt es. So müssen die Städte jährlich 700 Millionen Euro aufwenden, um den Müll aus dem öffentlichen Raum zu entfernen.
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