Umckaloabo wird als Wundermittel bei Husten beworben, vor allem bei akuter Bronchitis. Doch ist Umckaloabo wirklich so gut? Hier erfährst du mehr zur Wirkung und Anwendung von Umckaloabo.
„Umckaloabo – unaussprechlich, aber ausgesprochen gut“ – so bewirbt der Hersteller sein Mittel gegen akute Bronchitis. Es soll bei Symptomen wie Husten, verschleimtem Hals, Kratzen im Hals und Abgeschlagenheit helfen. Umckaloabo ist ein pflanzliches Mittel, das rezeptfrei als Tabletten, Tropfen und Saft erhältlich ist. Es basiert auf der Pelargoniumwurzel, die aus Südafrika stammt. Deshalb auch die Bezeichnung Wurzel der Kapland-Pelargonie.
Hier erfährst du mehr über die genau Anwendung und Wirkung von Umckaloabo und über die Kritik an dem Medikament.
Umckaloabo: Wirkung des pflanzlichen Mittels
In Umckaloabo stecken Extrakte der Pelargoniumwurzel der Kapland-Perlagonie. Laut Hersteller kommt die Wurzel in der traditionellen südafrikanischen Medizin bei der Behandlung von Magen-Darm-Infekten zum Einsatz. In Europa wird sie dagegen bei Atemwegserkrankungen (Bronchitis) verwendet. Die Extrakte der Pelargoniumwurzel sollen…
- …die Vermehrung der Erkältungsviren hemmen.
- …die Aktivität der Flimmerhärchen anregen, sodass der Schleim abläuft.
- …die Infektion durch Bakterien hemmen.
Die Apotheke Zur Rose erklärt die Wirkung im Video:
Stiftung Warentest kritisiert allerdings, dass die Wirkung „nicht ausreichend nachgewiesen“ ist. Der Saft für Kinder sowie die Tabletten seien daher „wenig geeignet„. Die flüssige Umckaloabo-Lösung sei zumindest „mit Einschränkungen geeignet„. Allerdings sollte die therapeutische Wirksamkeit der Tropfen noch besser belegt werden, schreibt Stiftung Warentest (Stand: April 2020). Auch beim Hustenmittel-Test von Öko-Test hat Umckaloabo nur den vierten Platz unter den Hustenmitteln belegt.
2013 gab es eine Untersuchung der Studien-Lage zu Umckaloabo, bei der die Ergebnisse von acht Studien zusammengefasst wurden. Sie kommen zwar zu positiven Ergebnissen, doch die Autoren bewerten „die Qualität der Evidenz als niedrig oder sehr niedrig“. Die Gründe dafür: Pro Erkrankung gibt es nur wenige Studien und sie stammen alle von demselben Untersucher – dem Hersteller. Zudem fanden sie alle ausschließlich in der Ukraine und in Russland statt, heißt es in dem Bericht.
Anwendung von Umckaloabo
Umckaloabo solltest du nur nach Packungsbeilage anwenden, wenn nicht anders verordnet. Die Behandlung von Kindern unter sechs Jahren sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen. Je nach Alter gelten unterschiedliche Dosierungen:
Tabletten:
- unter 12 Jahre: nur nach ärztlicher Rücksprache
- ab 12 Jahre: dreimal eine Tablette am Tag
Die Tabletten solltest du unzerkaut mit einem Glas Wasser einnehmen.
Tropfen:
- 1 bis 5 Jahre: dreimal 10 Tropfen am Tag
- 6 bis 12 Jahre: dreimal 20 Tropfen am Tag
- ab 12 Jahren: dreimal 30 Tropfen am Tag
Die Tropfen kannst du auf einen Löffel tropfen lassen und einnehmen oder in ein Glas Wasser geben.
Saft für Kinder:
- 1-6 Jahre: dreimal 2,5 ml täglich
- 7-12 Jahre: dreimal 5,0 ml täglich
Hinweis: Die Behandlung mit Umckaloabo sollte nicht länger als drei Wochen andauern.
Umckaloabo einnehmen: Worauf muss ich achten?
- Verdünnen: Umckaloabo kannst du auch mit Wasser verdünnen und einnehmen. Achte aber trotzdem darauf, genau die angegebene Dosis zu verwenden.
- Schwangerschaft/Stillzeit: Während der Schwangerschaft und der Stillzeit solltest du Umckaloabo nicht einnehmen.
- Wechselwirkungen: keine bekannt
- Nebenwirkungen: keine bekannt
Der Hersteller weist darauf hin, dass in seltenen Fällen allergische Reaktionen nach der Einnahmen von Umckaloabo auftreten können.
Umckaloabo solltest du nicht einnehmen bei:
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Lebererkrankungen
- Nierenerkrankungen
- Erhöhter Blutungsneigung
Kritik an Umckaloabo
- 2011 hatte die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker vor Umckaloabo gewarnt. Das pflanzliche Mittel könne zu Leberschäden führen. Aus diesem Grund müssen seit 2014 Mittel mit Pelargonium einen entsprechenden Warnhinweis tragen. Auf diese möglichen Auswirkungen weist auch Stiftung Warentest bei Pelargonium hin. „Bei mehr als 1 von 1.000 Behandelten können sich die Leberwerte erhöhen. In Einzelfällen wurde von Leberschädigungen berichtet“, so die Experten. Ausreichende Studien dazu fehlen aber bislang.
- Der Spiegel und Übermedien berichten von Schleichwerbung für Umckaloabo in zahlreichen Zeitschriften. In vielen Artikeln unterschiedlicher Frauen- und TV-Zeitschriften wurde mit am häufigsten Umckaloabo empfohlen, und zwar meist als einziges Mittel bei Erkrankungen.
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