Visible Mending ist ein Trend, der sich mit dem Aufwerten alter Kleidung beschäftigt. Was genau dahinter steckt und wie Visible Mending funktioniert, erfährst du hier.
„Visible Mending“ bedeutet so viel wie „sichtbare Flickarbeit“. Der Grundgedanke hierbei ist vor allem das Aufwerten von alter Kleidung – diese Art des Recyclings ist nachhaltig und ressourcenschonend. Außerdem ist es nicht schwer zu lernen und jede*r kann sich nach Lust und Laune kreativ ausleben.
Es geht bei Visible Mending im Grunde darum, Löcher oder Risse in der Kleidung möglichst auffällig zu flicken. Vor allem bunter Garn oder auffällige Flicken mit den unterschiedlichsten Motiven eignen sich dafür. Wenn du keine kaputten Kleidungsstücke hast, kannst du aber genauso deine alten Klamotten upcyclen und ihnen neuen Charme verleihen. So musst du sie nicht wegwerfen und machst vielleicht neue Lieblingsstücke daraus.
Welche Stoffe sich eignen und was du brauchst
Prinzipiell kannst du jedes Kleidungsstück durch Visible Mending aufwerten. Als Anfänger*in sollte dir aber bewusst sein, dass es wesentlich schwerer ist, einen festen Jeansstoff zu flicken als ein dünnes T-Shirt aus Baumwolle. Wenn du besonders fein und filigran arbeiten möchtest, solltest du also erst mit dünnen Stoffen üben. Achte bei dickem Stoff darauf, eine möglichst stabile und spitze Nadel zu verwenden.
Du brauchst ansonsten nicht viel, um aus einem alten Kleidungsstück ein kreatives Einzelstück zu machen. Je nach Stoff brauchst du unterschiedlich große Sticknadeln, die du verwendest. Das Garn kannst du deinen Vorlieben anpassen: Du kannst es schlicht halten, Bunte Farben wählen oder verschiedenfarbige Garne mischen. Mit einem auswaschbaren Marker kannst du außerdem Muster aufzeichnen, die du dann nachsticken kannst.
Visible Mending: So gehst du vor
Wenn du ein Loch in deinem Kleidungsstück flicken möchtest, eignen sich besonders Patches oder Aufnäher mit verschiedenen Motiven gut.
- Schneide die ausgefransten Enden des Lochs ab.
- Lege dein gewähltes Patch in dein Kleidungsstück, sodass das Motiv durch das Loch zu sehen ist. Das Patch sollte also etwas größer als das Loch sein.
- Stecke dein Patch mit ein paar Nadeln an dem Kleidungsstück fest, damit es nicht mehr verrutscht.
- Nähe anschließend mit dem Garn deiner Wahl um das Patch herum. Du kannst auch mit verschiedenfarbigem Garn arbeiten, dann wird das Ergebnis bunter.
- Vergiss am Ende nicht, das Garn gut festzuknoten, damit sich dein Patch nicht löst.
Wachs sorgt für Stabilität
Wenn du das Garn vorher durch etwas Wachs ziehst, erleichtert es dir das Nähen. Am besten eignet sich Bienenwachs dafür. Der Faden wird dadurch stabiler und gleitet deutlich besser durch den Stoff. Vor allem bei einem festen Stoff verhindert das Wachs, dass sich das Garn auflöst oder ausfranst. Dieser Trick ist vor allem für Anfänger*innen hilfreich, die noch wenig Näherfahrung haben.
Und so geht’s: Schneide mit einem Messer eine kleine Kerbe in den Wachsblock. Ziehe dann das Garn hindurch.
Visible Mending: Schlicht oder mit Mustern
Wenn du deine Visible-Mending-Kreation eher schlicht und klassisch halten möchtest, kannst du aufhören, nachdem du das Patch angenäht hast. Wer sein Kleidungsstück jedoch noch kreativer gestalten möchte, kann mit verschiedenen Mustern die Ränder noch zusätzlich verschönern. Hier gibt es verschiedenste Techniken, wie etwa den Kreuzstich oder den Steppstich. Du kannst aber auch einfach drauflossticken oder Schriften aufnähen.
Dieser Text stammt von Alina Zach.
Weiterlesen auf Utopia.de:
- Jeans flicken: So klappt es
- Knopf annähen: so funktioniert’s
- Nähen lernen: Hilfreiche Tipps für Anfänger*innen
English version available: Visible Mending: Giving New Life to Old Clothes
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