Wärmepumpen heizen umweltschonend und effizient – das bestätigt die Stiftung Warentest in ihren Tests. Doch es gibt Unterschiede: Nur die besonders effizienten Wärmepumpen-Testsieger arbeiten auch im Altbau und bei großer Kälte wirklich gut.
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Die Stiftung Warentest hat in Ausgabe 8/2024 ihren mittlerweile zweiten Test zu Luft-Wasser-Wärmepumpen veröffentlicht. Diese Wärmepumpen-Art nutzt Wärmeenergie aus der Außenluft; sie kommt in Deutschland am häufigsten zum Einsatz. Das Urteil der Tester:innen: Technisch ausgereift sind alle Geräte, bei der Effizienz gibt es aber Unterschiede.
Die Ergebnisse im Detail:
Wärmepumpen-Testsieger 2024 bei Stiftung Warentest
Vier von fünf Wärmepumpen erreichten bei Stiftung Warentest 2024 das Qualitätsurteil „gut“, eines schnitt „befriedigend“ ab. Die größten Unterschiede zeigten sich bei Energieeffizienz und Stromverbrauch.
Während alle Modelle gut für Neubauten und gut gedämmte Gebäude mit Flächenheizungen geeignet sind, zeigen sich bei Altbauten mit Radiatorenheizkörpern Unterschiede. Für solche Altbauten, aber auch für kältere Regionen, erwiesen sich die folgenden Wärmepumpen-Testsieger von Buderus und Weishaupt als besonders effizient. Beide schneiden mit dem Gesamt-Qualitätsurteil 2,3 ab und teilen sich somit in der Gesamtwertung den ersten Platz. Das Buderus-Modell ist allerdings deutlich günstiger und somit die klare Empfehlung aus dem aktuellen Wärmepumpen-Test.
Buderus Logatherm WLW186i-10 AR E
- Qualitätsurteil (Gesamtnote): gut (2,3)
- Energieeffizienz und Umwelteigenschaften im Heizbetrieb: gut
- Handhabung: gut
- Basisschutz persönlicher Daten: befriedigend
- Listenpreis: 15.800 Euro
Kaufen: über einen Installationsfachbetrieb. Passende Angebote solcher Betriebe kannst du bei Aroundhome oder Heizungsfinder einholen und vergleichen
Weishaupt Aeroblock WAB 11-A-RME-A mit Wandregler
- Qualitätsurteil (Gesamtnote): gut (2,3)
- Energieeffizienz und Umwelteigenschaften im Heizbetrieb: gut
- Handhabung: gut
- Basisschutz persönlicher Daten: befriedigend
- Listenpreis: 22.000 Euro
Kaufen: Kaufen: über einen Installationsfachbetrieb. Passende Angebote solcher Betriebe kannst du bei Aroundhome oder Heizungsfinder einholen und vergleichen
Weitere Wärmepumpen mit Qualitätsurteil „gut“ im Test:
- LG Electronics Therma V (Gesamtnote 2,4)
- Panasonic Aquarea L-Serie, KIT-WC09L3E5 (Gesamtnote 2,5)
Das Gerät von Panasonic allerdings zeigte sich im Test mit Heizkörpern bei niedrigen Außentemperaturen als weniger effizient als die drei anderen „guten“ Wärmepumpen im Test.
Mit „befriedigend“ schnitt die Wärmepumpe Alpha Innotec Hybrox 8 ab (Gesamtnote: 2,8). Sie hat den höchsten Stromverbrauch im Test und ist in Kombination mit einer Radiatorenheizung in kälteren Klimazonen nur „ausreichend“ effizient.
Unterschiede bei Effizienz und Stromverbrauch
Ermittelt wurde der Stromverbrauch im Test für ein Beispielhaus mit einer Wohnfläche von 140 Quadratmetern und einem jährlichen Wärmebedarf von 150 kWh/qm. Die berechneten Werte reichten von gut 6.000 kWh bis zu rund 7.600 kWh.
Effiziente Geräte können damit mehrere Hundert Euro Heizkosten im Jahr sparen – geht man vom aktuellen durchschnittlichen Neukund:innen-Strompreis von rund 25 Cent/kWh aus etwa rund 400 Euro im Jahr (Stand Juli 2024).
Allerdings trifft der Wärmebedarf von 150 kWh pro qm und Jahr eher auf Altbauten zu, Neubauten kommen teils mit weniger als 50 kWh/qm im Jahr aus. Damit sind der Energiebedarf und die Heizkosten insgesamt deutlich geringer, so dass auch die Unterschiede in der Effizienz weniger stark ins Gewicht fallen.
Tipp: Bei vielen Stromanbietern gibt es spezielle Wärmepumpen-Stromtarife, die noch etwas günstiger sind.
Der Wärmepumpen-Testsieger 2024 ist besonders leise
Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen wird die Außenluft mittels Ventilator angesaugt. Das verursacht Geräusche – ein häufig genanntes Argument gegen Wärmepumpen. Stiftung Warentest berücksichtigt daher auch die Lautstärke der Wärmepumpen. Vier Modelle des Tests 2024 schnitten bei der Geräuschprüfung befriedigend ab, der Testsieger von Buderus kam in puncto Lautstärke auf die Note „gut“.
Moderne Wärmepumpen haben einen extra „Silent Mode“, der das Gerät beispielsweise nachts noch leiser machen soll. Stiftung Warentest fand im aktuellen Test heraus: Die Heizungen laufen damit tatsächlich leiser, aber auch mit etwas weniger Leistung. Dadurch kann es länger dauern, bis das Haus warm wird und der Stromverbrauch kann höher sein. Nur das Modell von LG zeigte keinen Leistungsabfall.
Wärmepumpen-Test 2024: Weniger klimaschädliche Kältemittel
Wärmepumpen funktionieren über ein im Gerät zirkulierendes Kältemittel, das – stark vereinfacht – Wärmeenergie von außen aufnimmt und nach innen abgibt. Viele der üblicherweise verwendeten Kältemittel sind enorm klimaschädlich, sollten sie in die Umwelt gelangen.
Stiftung Warentest kritisierte noch im vorigen Test vergangenes Jahr, das in zwei getetesten Wärmepumpen (Modelle von Daikin und Mitsubishi) als Kältemittel das potenziell klimaschädliche R32 zirkulierte. R32 hat die 675-fache Treibhauswirkung von CO2.
Der Wärmepumpen-Test 2024 zeigt: Es geht besser. Alle getesteten Modelle verwenden inzwischen das deutlich klimaschonendere Propan. Auch die 2023 untersuchten Geräte von Viessmann und Wolf setzen Propan als Kältemittel ein, Stiebel Eltron nutzt R454C. Das Kältemittel hat die 148-fache Treibhauswirkung von CO2.
Große Preisspanne – Förderung lohnt sich
Wärmepumpen sind eine teure Anschaffung. Umso mehr lohnt es sich, in möglichst effiziente Geräte zu investieren. Je nach Anschaffungskosten kann sich der Preis so auch schneller amortisieren.
Die fünf 2024 getesteten Wärmepumpen haben „Brutto-Listenpreise“ zwischen etwa 9.500 und 22.000 Euro. Das aktuelle Testsieger-Modell von Buderus liegt bei 15.800 Euro Listenpreis, das beinahe gleich gut bewertete Modell von Weishaupt liegt bei 22.000 Euro. Das am günstigsten gelistete Modell ist das von Panasonic (9.540 Euro), das im Test aber einen vergleichsweise hohen Stromverbrauch hat.
Wichtig: Diese Listenpreise können nur zur ganz groben Orientierung dienen. Der tatsächliche Kaufpreis, den der Installationsbetrieb zahlt, kann deutlich abweichen, obendrauf kommen dann noch Kosten für den Einbau.
Bereits der Test 2023 zeigte: In der Tendenz sind die effizienteren Geräte – die damit langfristig günstiger sind – in der Anschaffung offenbar etwas teurer. Es lohnt sich also in jedem Fall, staatliche Förderungen zu prüfen.
Den vollständigen Wärmepumpen-Test gibt es in der August-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/waermepumpen.
Wärmepumpen-Testsieger 2023 bei Stiftung Warentest
Im Jahr 2023 hatte Stiftung Warentest erstmals Wärmepumpen getestet und sich überwiegend zufrieden gezeigt.
- Vier von sechs Modellen bekamen die Note „gut“.
- Testsiegerin war die Wärmepumpe von Viessmann (Vitocal 250-A AWO-E-AC 251.A10).
- Ebenfalls gut waren die getesteten Wärmepumpen von Wolf (CHA-10/400V), Stiebel Eltron (WPL-A 07 HK 230 Premium) und Vaillant (Arotherm plus VWL 105/6 A S2).
- Geräte von Daikin und Mitsubishi schnitten im Gesamturteil befriedigend ab.
Die größten Unterschiede zwischen den untersuchten Modellen zeigten sich demnach – genau wie im Test 2024 – in Effizienz und Stromverbrauch. Hierauf lag auch das Haupt-Augenmerk des Tests. Fazit: Mit besonders effizienten Geräten kann man mehrere hundert Euro im Jahr sparen.
Tipp: Es kann schwierig sein, Monteur:innen für eine der Wärmepumpen aus dem Test im Umkreis zu finden. Dann können Portale wie Aroundhome oder Heizungsfinder sinnvoll sein. Dort bekommst du unverbindliche Angebote von verschiedenen Installationsbetrieben in deiner Nähe.
Wärmepumpen-Testsieger 2023: Unterschiede bei der Effizienz
Laut Stiftung Warentest waren alle in 2023 getesteten Wärmepumpen nicht nur in der Lage, Bestandsgebäude zu heizen, sondern mit Einschränkungen sogar schlecht gedämmte Altbauten mit klassischen Heizkörpern.
Die wichtigste Frage: Wie viel Strom benötigen die Heizungssysteme im Betrieb, um die gewünschte Wärme zu erzeugen? Um die Energieeffizienz zu testen, hat Stiftung Warentest die Außengeräte der Wärmepumpen – also den Teil, der normalerweise neben dem Haus aufgestellt wird – Temperaturen von plus 12 bis minus 15 Grad ausgesetzt. Gemessen wurde dann, mit wie viel Strom die Geräte eine Vorlauftemperatur von 55 Grad erreichen.
Beispielhaft kamen die Tester:innen zu dem Ergebnis:
- In einem mittelmäßig gedämmten Haus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche brauchte die effizienteste Pumpe weniger als 5.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr.
- Das am wenigsten effiziente Gerät brauchte dagegen über 6.500 kWh.
Damit ist der Testsieger von Viessmann immer noch das effizienteste Gerät aus beiden Wärmepumpen-Tests der Stiftung Warentest, das Modell von Wolf liegt nahe dran.
Geht man vom durchschnittlichen Strompreis von derzeit 36 Cent/kWh aus, kann man mit dem effizientesten Gerät aus dem Test 2023 (4950 kWh Verbrauch) gegenüber dem am wenigsten effizienten (6510 kWh Verbrauch) rund 560 Euro im Jahr sparen. Laut dem Vergleichsportal Verivox liegt der aktuelle Durchschnittsstrompreis für Neukund:innen bei rund 25 Cent/kWh (Stand: Juli 2024), damit spart die effiziente Pumpe immer noch rund 390 Euro im Jahr ein.
Vier von sechs Wärmepumpen im Test so leise wie möglich
Vier der sechs getesteten Modellen schnitten in der Geräuschprüfung gut ab, zwei befriedigend:
- Viessmann, Stiebel Eltron, Vaillant und Mitsubishi vermeiden Lärm, so gut es derzeit technisch möglich ist (Geräuschprüfung: „gut“).
- Wolf und Daikin schneiden bei der Schallbelastung befriedigend ab.
Allgemein sind moderne Wärmepumpen bereits deutlich leiser als ältere Geräte. „Vor dem Einbau sollte man aber prüfen, wie viel Abstand die Pumpe zum Nachbargrundstück halten muss und wie sie ausgerichtet ist“, rät Testleiter Peter Schick. „Schallschutzhauben können Geräusche dämpfen, Standfüße Vibrationen mindern.“ Die Geräte haben zwar in der Regel einen leiseren „Silent Mode“, den man etwa in der Nacht verwenden kann. Doch dieser mindert die Effizienz der Wärmepumpe (s. oben).
Wärmepumpen-Test 2023: Wärmepumpen sind teuer – Effizienz lohnt sich
Die getesteten Wärmepumpen haben „Brutto-Listenpreise“ zwischen etwa 9.000 und 20.000 Euro: Die Testsiegerin bei Stiftung Warentest 2023, die Wärmepumpe von Viessmann, hat einen Listenpreis von 18.700 Euro. Das Modell von Wolf ist laut Stiftung Warentest mit 19.400 Euro gelistet, die von Stiebel Eltron mit 19.700 Euro und jene von Vaillant mit 16.900 Euro. Das Schlusslicht im Test (Mitsubishi) ist mit 9.050 Euro Listenpreis das günstigste Modell, das Modell von Daikin liegt bei 14.900 Euro.
Den vollständigen Wärmepumpen-Test gibt es in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/waermepumpen.
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