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Weihnachtsstern: So wird die Pflanze nachhaltiger

Weihnachtsstern: So findest du ein nachhaltiges Exemplar
Foto: CC0 Public Domain / Unsplash, Ron Dauphin

Weihnachtssterne bringen Farbe und Freude in die dunkle Jahreszeit. Allerdings sind viele Weihnachtssterne alles andere als nachhaltig und zudem anspruchsvoll in Sachen Pflege und Standort – das gilt vor allem für die kleinen Sternchen. Hier erfährst du, was bei Kauf und Pflege zu beachten ist.

So hübsch der wärmeliebende Weihnachtsstern mit seinen roten, rosafarbenen oder weißen Blättern ist – leider bringt die farbenfrohe Pflanze eine ganze Menge Probleme mit sich:

  • Nach dem Fest landen viele Millionen Weihnachtssterne in der Tonne. Dabei könnten sie durchaus bis zum nächsten oder übernächsten Fest überleben – das Übersommern ist gar nicht so kompliziert, wie viele glauben.
  • Die Stecklinge kommen häufig aus Afrika, wo sie teils unter schwierigen Bedingungen für die Arbeiter:innen gezüchtet werden.
  • Die beheizten Gewächshäuser, in denen sie hierzulande herangezogen werden, benötigen viel Energie und sind damit nicht umweltfreundlich.
  • Auch die torfhaltige Erde, in denen die Weihnachtssterne verkauft werden, sorgt für Umweltprobleme. Beim Torfabbau werden Moore trocken gelegt und Kohlenstoff freigesetzt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat vorgerechnet, dass jeder Blumentopf (Durchmesser 10 cm) so viel Torf enthält, dass beim Abbau bis zu 25 Liter CO2 freigesetzt werden. Bei 35 Mio. Weihnachtssternen im Jahr wären das rund 900 Millionen Liter CO2.
  • Bei der Produktion werden Pestizide eingesetzt. „Generell sind die Probleme beim Weihnachtsstern dieselben wie bei den meisten konventionellen Zierpflanzen: In der Produktion werden Pestizide eingesetzt (Fungizide und Insektizide), die meist in Rückständen auch noch nachweisbar sind“ erklärt Corinna Hölzel, Pestizid-Expertin beim BUND.
  • Immer mehr Weihnachtssterne tragen Glitzer auf den Blättern: Hübsch, kann aber je nach Zusammensetzung problematisch für die Umwelt sein, wenn die Pflanzen nach Weihnachten im Biomüll landen. Pflanzen Kölle erklärt auf unsere Nachfrage: „In unserer Bio-Gärtnerei, Baumschule und Staudengärtnerei verwenden wir ausschließlich Bio-Glitzer auf Pflanzenbasis“. Und gibt Entwarnung: „Die Weihnachtssterne können Sie problemlos im Bio-Abfall entsorgen.“
Glitzer auf den Blättern: Unnötig und schlecht für die Umwelt. Die Pflanzen sind von Natur aus schön.
Glitzer auf den Blättern: Unnötig und schlecht für die Umwelt. Die Pflanzen sind von Natur aus schön. (Foto: Utopia (bw))

Nachhaltigen Weihnachtsstern kaufen – so geht’s

„Pestizide und Torferde sind eine Gefahr für die Biodiversität und das Klima“, erklärt Corinna Hölzel, deshalb lautet die Empfehlung des BUND: „Kauf am besten Bio-Weihnachtssterne und frag nach, wie die Erde zusammengesetzt ist“. 

Da die Stecklinge häufig aus Afrika kommen, ist es wichtig, auf Fairtrade-Siegel zu achten. Fairtrade setzt sich dafür ein, die Lebens- und Arbeitsbedingungen auf den Farmen zu verbessern.

Gut zu wissen: Die Baumarktkette toom vertreibt deutschlandweit bereits seit 2015 ausschließlich Fairtrade zertifizierte Weihnachtssterne. Die Pflanzen tragen das PRO PLANET-Label; dieses soll Sozial- und Umweltstandards (von denen die Beschäftigten in den Stecklingsfarmen in Afrika profitieren), torfreduziertes Substrat und einen umweltgerechten Einsatz von Wasser, Energie und Dünger garantieren. Auch bei Rewe sind die Fairtrade-Weihnachtssterne als Aktionsware erhältlich.

(Foto: toom)

Wenn der Weihnachtsstern dann bei dir im Wohnzimmer steht, ist die richtige Pflege entscheidend, damit er Weihnachten überlebt und eine Chance auf einen zweiten Winter bekommt:

Pflege des sensiblen Weihnachtssterns

Allzu viele Pflegefehler darfst du dir beim Weihnachtstern (Euphorbia pulcherrima) nicht erlauben, er ist ziemlich kleinlich und nachtragend. „Auf falsche Behandlung reagieren Weihnachtssterne mitunter erst Tage später, und zwar meistens, indem sie ihre Blätter abwerfen“, erklärt Stars for Europe, eine Initiative europäischer Weihnachtssternzüchter. Vom Kauf über den Transport bis zur Pflege daheim solltest du einige Punkte beachten:

#1: Schon beim Kauf auf Qualität achten

Gesunde, frische Pflanzen erkennst du an dichtem, intaktem Laub und gelbgrünen, knospigen Blüten zwischen den farbigen Hochblättern. Kauf nur Pflanzen, die vor Zugluft geschützt an einem warmen und hellen Platz stehen.

#2: Sicherer Heimweg gut verpackt

Da die Tropenpflanze Kälte und Zugluft nicht verträgt, solltest du sie für den Heimweg in mehrere Lagen Papier einpacken.

#3: Für die Pflege deines Weihnachtssterns gilt

  • Der Weihnachtsstern mag es hell und warm.
  • Temperaturschwankungen und Zugluft solltest du vermeiden. Der typische Platz auf der Fensterbank ist damit keine gute Idee. Wenn du lüftest, bring die Pflanze am besten vorübergehend in einen anderen Raum.
  • Gieß die kleine Diva am besten mit zimmerwarmem, weichem Wasser. Regenwasser ist von Natur aus weich, d.h. kalkarm, und perfekt zum Gießen geeignet.

#4: Weihnachtsstern richtig gießen

Wann es Zeit für eine Portion Wasser ist, kannst du mit der Fingerprobe bestimmen. Fühlt sich die Erde trocken an und erscheint dir die Pflanze beim Hochheben erstaunlich leicht, hat sie Durst. „Je nach Standort, Umgebungstemperatur und Pflanzengröße muss man täglich oder alle zwei bis drei Tage gießen.“

Weihnachtssterne sind hübsch, aber meist schlecht fürs Klima und die Umwelt. (Foto: Utopia (bw))

Weihnachtsstern im Mini-Format: Besonders anspruchsvoll

Zwei Dinge machen die Pflege der Mini-Pflanzen noch ein bisschen schwieriger: Zum einen sind die Gewächse aufgrund ihrer geringen Größe nicht so widerstandsfähig wie normal große Weihnachtssterne. Sie reagieren deshalb sensibler auf Pflegefehler. Und: Ein kleiner Topf bedeutet außerdem ein sehr geringes Erdvolumen. Die Wurzelballen können daher äußerst schnell austrocknen oder vernässen.

Während man die großen Sterne meist ein paar Tage sich selbst überlassen kann, sollte man bei den kleinen die Feuchtigkeit der Erde täglich überprüfen, rät Stars for Europe.

Gieß-Tipp für Mini-Weihnachtssterne

Die Minis lassen sich gut per Tauchbad wässern: Hierfür etwa alle zwei bis drei Tage, bei Bedarf auch täglich, den Wurzelballen kurz ganz in lauwarmes Wasser eintauchen. Beim Herausnehmen sollte man sie gut abtropfen lassen. Nach ungefähr 15 Minuten prüft man dann, ob sich im Topf oder auf dem Untersetzer überschüssiges Wasser gesammelt hat. Wenn ja: wegkippen.

Extra-Tipp: „Wenn man die kleinen Sterne nach dem Kauf in einen etwas größeren Topf mit mehr Erde setzt oder mehrere Minis zusammen in eine Schale pflanzt, erleichtert dies die Pflege und erhöht die langfristigen Überlebenschancen der Pflanzen.“ Für das Substrat eignet sich etwa Kakteen-Erde. Wenn du deinen Weihnachtsstern umtopfst, achte unbedingt auf torffreie Blumenerde.

Und was ist nach dem Fest?

Weihnachtssterne können auch nach der Blüte weiterleben. Dazu schneidet man sie im Frühling zurück und stellt sie an einen kühlen und hellen Ort. Später, ab Mai oder Juni, können die Pflanzen dann nach draußen, sollten aber nicht zu sonnig stehen. Im Herbst dann geht es wieder rein. Dort entwickeln sie an einem nicht zu hellen Ort neue Blüten.

Mit Material der dpa.

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